Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat den Montagshandel mit einem geringen Plus beendet. Der SMI startete mit Aufschlägen, rutschte dann aber zeitweise unter die Marke von 9’000 Punkten. Auslöser waren die Inflationsdaten aus der Eurozone, worauf nicht nur die Aktien sondern auch der Euro mit Abgaben zum Franken reagierte. Mit stabilen US-Börsen und einem wieder erstarkenden Euro erholte sich der Schweizer Leitindex jedoch wieder bis zum Handelsschluss. Händler massen den Bewegungen keine richtungsgebende Aussage zu. Entscheidend werde sein, wie die Berichtsaison anlaufe.
Der Westschweizer SGS-Konzern eröffnete zum Wochenauftakt den Zahlenreigen der hiesigen Blue Chips – und sorgte für eine Enttäuschung unter anderem bei den Margen. Zusätzliche Unsicherheit in den Markt brachten im Verlauf des Vormittags Meldungen aus China zu möglichen stärkeren Regulierungen. In den USA hat der wichtige Empire State Bericht indes etwas enttäuscht, deutet aber weiter auf Wachstum.
Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,05% höher auf 9’038,65 Punkten; das Tagestief wurde bei 8’998 Stellen markiert. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, gewann 0,21% auf 1’435,26 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,13% auf 10’292,47 Punkte hinzu. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen 21 im Plus, sechs im Minus und drei unverändert.
Der Aktien des Warenprüfkonzern SGS (-3,4%) bildeten mit grossen Abstand das Schlusslicht unter den SMI/SLI-Titeln. Analysten kommentieren den Abschluss zwar als solide, aber wenig inspirierend. Als Enttäuschung wird insbesondere die Marge bezeichnet. Das Wachstumstempo scheine etwas anzuziehen, allerdings seien grössere Margenverbesserungen nur schwierig zu realisieren, hiess es etwa bei der ZKB. Laut Händlern sei es zu Gewinnmitnahmen gekommen, da sich die Valoren zuletzt gut entwickelt hatten.
Klar im Minus schlossen zudem Adecco (-0,9%). Diese bekamen schon zuletzt Analystenkommentare zu spüren, wonach der Stellenvermittler im Hauptmarkt Frankreich unter den Reformen des neuen Präsidenten Emmanuel Macron leiden könnte.
Die Aktien von Partners Group (+0,1%) schlossen nach dem Kurssprung der Vorwoche nach einem Zwischenbericht zu den verwalteten Vermögen erneut gut gehalten. Am Freitag hatte zwar die UBS das Rating für die Titel auf ‹Neutral› von ‹Buy› gesenkt. Nach einer erneut überzeugenden Vorlage sehe er für die nächsten zwölf Monate keinen Katalysator für den Aktienkurs, meinte der zuständige Analyst.
Während die schwergewichtigen Nestlé (-0,5%) bis zum Schluss belasteten, erholte sich Roche (unv.) im Handelsverlauf von den Abgaben. Etwas besser ging das dritte Schwergewicht Novartis (+0,3%) am Tag vor der Zahlenpublikation aus dem Handel. Für den Pharmariesen bleiben die Investoren offensichtlich positiv gestimmt. Zudem gab es eine Ratingerhöhung durch Bryan Garnier auf ‹Buy› von ‹Neutral›.
Der Optimismus der Investoren zeigt sich auch bei anderen Titeln, die in den nächsten Tagen Zahlen vorlegen werden. So legen Givaudan (+1,0%) am Donnerstag Zahlen vor. Auch Kühne+Nagel (+0,8%) finden sich am Vortag der Ergebnispublikation bei den Gewinnern. Nur ABB (unv.) fielen etwas aus dem Rahmen (Zahlen am Donnerstag).
Deutlich im Plus schlossen ausserdem LafargeHolcim (+1,3%), Dufry (+1,2%) sowie die beiden Luxusgüterpapiere von Swatch (+2,6%) und Richemont (+1,2%). Wie üblich reagierten letztere auf die neusten Konjunkturzahlen aus China. Die chinesische Wirtschaft ist im zweiten Quartal dank kauffreudigen Konsumenten und investierenden Unternehmen stärker als erwartet gewachsen – und das wird für Luxusgüterhersteller, für die China ein Schlüsselmarkt ist, positiv gewertet.
Am breiten Markt zogen Meyer Burger zeitweise mit bis zu +9,2% erneut deutlich an, gingen am Ende aber unverändert aus dem Handel. Händler begründeten die Kursaufschläge der vergangenen Handelstage mit einer Fortsetzung des Solarbooms.
Bei Sulzer (+3,4%) wurde der geplante Ausbau der Geka-Niederlassung in Deutschland als Indiz für ein gut laufendes Geschäft interpretiert. Und EFG International (+1,6%) profitierten von einem tiefer als erwarteten Kaufpreis für BSI. (awp/mc/upd/ps)