CH-Schluss: Fester – SMI bleibt auf Rekordkurs
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Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Montag nach dem Rücksetzer vom Freitag den Aufwärtstrend wieder aufgenommen und fester geschlossen. Dabei hat der Markt laut Händlern nach einer verhaltenen Eröffnung im Verlauf zugelegt und den Handel nahe am Tageshoch beendet. Das Geschäft verlief aber impulsarm und daher auch in relativ ruhigen Bahnen. Dazu kam, dass wegen des US-Feiertags Presidents› Day die US-Börsen geschlossen blieben und Impulse auch von dieser Seite fehlten.
Grundsätzlich sei die Stimmung an den Märkten weiterhin gut, hiess es von Händlerseite. Mehrheitlich gute Firmenergebnisse, tiefe Zinsen, im Vergleich zu den USA günstige Bewertungen und die Hoffnung auf ein baldiges Ende des Ukrainekriegs hätten die Sorgen um einen von den USA losgetretenen Handelskrieg etwas in den Hintergrund rücken lassen, hiess es weiter. Doch könne sich die Stimmung aufgrund der Tagespolitik rasch wieder eintrüben.
Der Leitindex SMI schloss 0,27 Prozent höher auf 12’875,08 Punkten und somit nur 6 Zähler unter dem Tageshoch. Damit bleibt das Rekordhoch von 12’997 Punkten von Anfang 2022 in Griffnähe. In der Vorwoche war der SMI bis auf 12’952 Zähler gestiegen, dann aber wieder zurückgefallen und hatte die Vorwoche unter 12’900 Punkten beendet. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, legte zu Wochenauftakt um 0,19 Prozent zu auf 2114,79 und der breite SPI um 0,21 Prozent auf 17’074,16 Zähler. Im SLI schlossen 16 Titel höher und 14 tiefer.
An der Spitze der Gewinner standen hinter den zyklischen ABB und dem Medtechtitel Straumann (je +1,3%), die defensiven Lonza (+1,1%) sowie die Versicherer Swiss Life (+1,2%), Swiss Re (+0,7%) und Zurich (+0,8%) sowie die Grossbank UBS (+0,8%). Dabei zählten UBS und Lonza, zu den Aktien, die letzte Woche nicht so gut performt hätten.
«Viele Investoren machen derzeit Jagd auf zurückgebliebene Aktien», sagte ein Händler. Straumann legt am Mittwoch Ergebnisse vor, Zurich folgt am Donnerstag. Im Mittelfeld hielten sich Zykliker wie Holcim, Kühne + Nagel, Adecco und Geberit mit Gewinnen zwischen 0,7 und 0,3 Prozent.
Auf der anderen Seite führten Sandoz (-3,7%) die Verlierer an. Die Aktien waren seit dem Börsengang im Vorjahr um gut die Hälfte gestiegen. Daher komme es nun zu Gewinnmitnahmen. Die Abgaben beim Generikahersteller wurden zudem mit Nachrichten der deutschen Biotechfirma Formycon in Verbindung gebracht. Dem deutschen Unternehmen drohen in den USA für zwei seiner Nachahmer Medikamente höhere Preisnachlässe als erwartet. Zudem drohe eine «wahrscheinlich vorübergehende» Pausierung des Vertriebs des Lucentis-Biosimilars Cimerli in den Vereinigten Staaten.
Beim Hörsystemspezialisten Sonova (-1,2%) lastete die Herunterstufung auf «Hold» von «Buy» durch die HSBC auf dem Kurs. Dass die HSBC-Analysten neuerdings den Aktien des dänischen Erzrivalen Demant den Vorzug geben, hat Händlern zufolge vermehrt Umschichtungen aus den Valoren von Sonova in jene von Demant nach sich gezogen. Vor allem aber verstärkten die Experten-Kommentare Zweifel an der Technologieführerschaft von Sonova.
Zu den Verlierern zählten auch SGS, Sika (beide -0,8%), Schindler PS (-0,7%,), Givaudan (-0,4%), Richemont (-0,1%) und Swatch (-0,5%). «Alles Aktien, die letzte Woche gut gelaufen sind», meinte ein Händler.
Bei den Schwergewichten stützten Novartis (+0,4%) den Markt. Roche GS und Nestlé (je -0,1%), die die kräftigen Vorwochengewinne konsolidierten, waren nur wenig verändert.
In der zweiten Reihe sorgten Analystenkommentare für Bewegung. So waren AMS Osram (+8,4%) nach verschiedenen Kommentaren gefragt und auch SoftwareOne (+1,0%) zogen nach einer Hochstufung und im Vorfeld der Zahlen vom Mittwoch an. Galderma (+1,7%) holten die Freitagsverluste auf.
Derweil sackten die Aktien des schwer angeschlagenen Solarunternehmens Meyer Burger (-8,4%) weiter ab, nachdem die Fälligkeit der im Dezember bezogenen Brückenfinanzierung um eine weitere Woche verlängert werden konnte. (awp/mc/ps)