Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Montag in einer wenig bewegten Sitzung etwas fester geschlossen. Dabei verlief das Geschäft bei eher dünnen Umsätzen in ruhigen Bahnen. Die Anleger seien wieder vorsichtiger geworden, nachdem die Hoffnungen auf ein baldiges Ende des Zinserhöhungszyklus von den durchwachsenen US-Inflationsdaten einen Dämpfer erhalten hätten, kommentierte ein Händler. Da die Inflation weiterhin über dem Zielwert der US-Notenbank Fed liege, stellten sich die Marktteilnehmer die Frage, ob es nun noch zu einer Zinspause bis zum Jahresende kommt oder nicht. Weitere Hinweise könnten am Mittwoch die so genannten Fed Minutes liefern. Doch derzeit hätten es die Zentralbanker wohl nicht sehr eilig, die Zinsen zu senken, hiess es weiter.
Die vorsichtige Stimmung wurde zusätzlich durch Neuigkeiten aus China getrübt. Denn dort verschlimmert sich infolge der Schieflage des Immobilienentwicklers Country Garden die Immobilienkrise. Auch die Hoffnung auf Gegenmassnahmen durch die chinesische Bankenaufsicht habe die Sorgen der Anleger nicht mildern können, sagten Händler. Zudem soll laut Medienberichten eine Taskforce zur Untersuchung der Risiken bei der auch am Immobilienmarkt tätigen Zhongzhi Enterprise Group eingerichtet werden. Damit drohe der stotternden Wirtschaftserholung weiteres Ungemach. «Und dies zu einer Zeit, in der die Bewertungen an den globalen Aktienmärkten allmählich als recht sportlich erscheinen», sagte ein Händler.
Der SMI der Standardwerte schloss um 0,26 Prozent höher auf 11’110,11 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, rückte um ebenfalls 0,26 Prozent vor auf 1754,08 und der breite SPI um 0,21 Prozent auf 14’654,87 Zähler. Im SLI beendeten 20 Aktien den Handel mit höheren und neun mit tieferen Kursen, Julius Bär waren stabil.
An der Spitze standen die Aktien der UBS (+1,9%). Die Papiere setzten damit ihre Aufwärtsbewegung der Vorwoche (+5,7%) weiter fort und schlossen mit 20,70 Franken nahe dem Jahreshoch. Die Ankündigung vom Freitag, dass die Grossbank alle Garantien mit dem Bund im Zusammenhang mit der CS-Übernahme gekündigt hat, habe weitere Käufer angezogen, hiess es im Handel. Derweil sei die die Nachricht, dass Kleinaktionäre gegen die Übernahme Klagen eingereicht haben, zur Kenntnis genommen worden.
Alcon gewannen 0,9 Prozent. Der Augenheilmittelkonzern wird am Dienstag nach US-Börsenschluss den Zwischenbericht veröffentlichen. Zu den Gewinnern zählten auch Zykliker wie Kühne + Nagel (+0,7%), Adecco (+0,7%), ABB (+0,5%) sowie Geberit (+0,5%). Der Sanitärtechnikspezialist folgt am Donnerstag mit Zahlen. Alcon und Geberit gehörten zudem in der Vorwoche zum Verliererfeld.
Zu den Gewinnern zählten zudem die Technologietitel VAT (+0,8%) Logitech (+0,5%). Auch die Versicherer Swiss Re (+0,5%) und Swiss Life (+0,4%) waren vorne mit dabei. Mit gehörig Abstand folgten Zurich (+0,1%). Von den Schwergewichten erwiesen sich vor allem Nestlé (+0,4%) als Stütze. Novartis gewannen «nur» 0,2 Prozent und Roche (-0,1%) waren sogar leichter.
Auf der anderen Seit führten AMS Osram (-0,9%) die Verlierer an. Grund dafür war laut Händlern eine Umsatzwarnung des Apple-Auftragsfertigers Foxconn.
Die Aktien von Straumann (-0,7%) büssten am Tag vor der Bilanzvorlage ebenfalls Terrain ein. Bei den Aktien von Richemont (-0,7%) und Swatch (-0,6%) führten Börsianer die eingetrübte Marktstimmung im für Luxusgüter wichtigen Absatzmarkt China als Gründe an. Die Anteilsscheine der Bauchemie-Spezialistin Sika (-0,1%) knüpften an ihre Vorwochen-Verluste an.
Am breiten Markt legten Idorsia (+5,0%) und DocMorris (+3,6%) laut Händlern dank Deckungskäufen zu. Dagegen machten den Industrietiteln Schweiter (-2,0%) und Bucher (-1,1%) vorsichtige Analystenkommentare zu schaffen. (awp/mc/pg)