Zürich – Die Aufwärtsbewegung am Schweizer Aktienmarkt hat am Mittwoch eine Pause eingelegt. Weitere Avancen am Morgen liessen den SMI bis an die Marke von 8’900 Punkten steigen, der damit den höchsten Stand seit Mitte März erreichte. Danach ging es jedoch mit einer nachgebenden Wall Street wieder etwas nach unten, und zeitweise rutschte der Leitindex gar ins negative Terrain. Mit anziehenden US-Notierungen resultierte dann zum Handelsschluss jedoch ein kleines Plus.
Trotzdem glauben Händler, dass der Optimismus an die Märkte zurückgekehrt ist. Rückenwind sei vom guten Start in die US-Berichtssaison gekommen. Gleichzeitig seien geopolitische Sorgen in den Hintergrund gerückt, hiess es. Sowohl der Syrien-Konflikt als auch der Handelsstreit zwischen den USA und China würden derzeit keine grosse Rolle an den Aktienmärkten spielen, so ein Beobachter.
Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,13 Prozent höher auf 8’831,88 Punkte. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) stieg um 0,33 Prozent auf 1’458,74 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,18 Prozent auf 10’430,50 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titel schlossen 20 Im Plus, sieben im Minus und drei (Swisscom, Roche, Vifor) unverändert.
Am deutlichsten avancierten im SMI/SLI die Papiere der Bâloise (+3,1%). Die UBS empfahl die Titel in einer Studie zum Schweizer Versicherungssektor zum «Kauf», wobei die Analysten insbesondere in der Lebensparte mit einer Gewinnsteigerung rechnen. Auch Swiss Life (+1,1%) schnitten im UBS-Bericht gut ab.
Klar festere Notierungen wiesen auch noch Aktien wie Aryzta (+2,3%), LafargeHolcim (+1,6%), Sonova (+1,3%) oder Sika (+2,1%) auf. Bei Sika blieben die Fronten zwischen dem Verwaltungsrat und der Erbenfamilie verhärtet. Die Erben kündigten nach der Generalversammlung vom Vortag an, die Wahlergebnisse anzufechten, weil ihre Stimmrechte bei wichtigen Traktanden erneut beschränkt wurden.
Die Anleger warteten ausserdem auf die am Donnerstag anstehenden Quartalszahlen von Grossunternehmen. ABB (+0,4%) verzeichneten dabei ein Plus. Novartis waren am Morgen gefragt, schlossen am Ende (-0,3%) jedoch tiefer. Bereits am Dienstagabend hatte Novartis auf positive Studiendaten zur Migränespritze Aimovig verwiesen, welche die laufenden Zulassungsbegehren in den USA und Europa unterstützen dürften. Branchennachbar Roche schloss unverändert.
Auch Nestlé (-0,1%) verloren im Handelsverlauf an Schwung und beendeten die Sitzung im Minus. Etwas Unterstützung kam am Tag vor der Zahlenpublikation vom Konkurrenten Danone, der bereits mit guten Wachstumszahlen zu überzeugen wusste. Im Minus schlossen auch noch Blue Chips wie Kühne+Nagel (-0,3%) oder Partners Group (-0,7%).
Die Grossbanken UBS (-0,1%) und Credit Suisse (+0,1%) lieferten keine Stütze. Trotz bislang guter Zahlen von US-Grossbanken sei die Stimmung im Sektor gedämpft, hiess es. Auch Morgan Stanley wies im ersten Quartal einen Rekordgewinn aus. Die Schweizer Grossbanken folgen in der kommenden Woche mit ihren Zahlen.
Am breiten Markt hat die Versandapotheke Zur Rose (Aktie: +5,4%) überzeugende Zahlen zum Umsatz veröffentlicht und damit die Analystenvorgaben übertroffen. Mit Umsatzsteigerungen überzeugten auch der Spezialkunststoff-Hersteller Gurit (+6,0%) und der Solarstromspezialist Edisun Power (+9,0%) die Anleger.
Vontobel-CEO Zeno Staub zeigte sich am den GV mit dem Jahresstart zufrieden und sprach von einem «starken Quartalsergebnis». Die Aktien der Bank stiegen um 1,2%. (awp/mc/pg)