CH-Schluss: SMI auf neuem Jahreshoch

CH-Schluss: SMI auf neuem Jahreshoch

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist am Mittwoch nach einem verhaltenen Start auf neue Mehrjahreshöchststände geklettert. Der Leitindex SMI verfehlte die letztmals im Sommer 2008 erreichte Marke von 7’500 Punkten nur knapp. Zur guten Stimmung trugen positive Konjunktursignale aus der EU bei. Zudem legte der US-Detailhandel wie erwartet im Januar zu.

In der Schweiz gab es nur wenige marktbewegende Neuigkeiten, vielmehr positionierten sich die Marktteilnehmer vor der Ergebnisflut vom Donnerstag. Mit Nestlé, Zurich Insurance, ABB, Clariant und Actelion werden dann gleich fünf Schweizer Blue Chips sowie zahlreiche weitere börsenkotierte Unternehmen ihre Geschäftszahlen für das Jahr 2012 vorlegen.

Das Blue Chip-Barometer SMI schloss um 0,74% höher bei 7’482,22 Punkten. Das Tageshoch lag bei 7’497,67 Punkten. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) legte um 0,96% auf 1’143,79 Punkte zu und der breite Swiss Performance Index (SPI) stieg um 0,79% auf 6’886,97 Zähler. Von den 30 SLI-Titel standen am Ende 26 im Plus und nur 4 im Minus.

Die stärksten Avancen verzeichneten Clariant, die um 3,7% zulegten. Das Chemieunternehmen, das am Donnerstag seine Zahlen vorlegt, veröffentlichte pro forma-Zahlen für 2011 unter Ausklammerung der veräusserten Geschäftseinheiten. Ohne diese wäre sie laut den Zahlen klar profitabler gewesen.

Holcim stiegen 3,4% auf 72,60 CHF. Die Titel profitieren von einer Ratingerhöhung durch Goldman Sachs auf ‹Buy› von bisher ‹Sell›, gleichzeitig hoben die Goldman-Analysten das Kursziel deutlich auf 85 CHF von zuvor 64,50 CHF an. Sie rechneten mit einer Erholung am US-Markt und weiterem Wachstum in den Schwellenländern sowie mit Profitabilitätsverbesserungen, schrieben die Analysten der US-Bank in einer Sektorstudie.

Die Titel des Hörgeräteherstellers Sonova (+2,5%) profitierten von einer Kurszielerhöhung durch die CS-Analysten, die gleichzeitig ihr Anlagerating mit ‹Outperform› bestätigten. Sonova habe unter anderem mit den Cochlear-Implantaten gut Marktanteile hinzugewonnen, zudem helfe der etwas schwächere Schweizer Franken dem Unternehmen, so der Kommentar.

Stark zeigten sich auch weitere zyklische Titel wie Sika (+2,8%), Sulzer (+2,2%), oder ABB (+2,1%), wobei letztere ebenfalls am Donnerstag Geschäftszahlen 2012 vorlegen werden. Gesucht waren vor dem Ausweis des Jahresergebnisses aber auch Actelion (+1,9%). Die Titel des Nahrungsmittelriesen Nestlé gewannen im Vorfeld der Zahlenpublikation 0,4% hinzu.

Auch die Pharma-Schwergewichte Roche stützten den Markt mit Kursgewinnen um 1,0% , während Novartis um 0,3% stärker schlossen. Zum Novartis-Medikament Jakavi hat sich die britische Behörde National Institute for Health and Clinical Excellence (NICE) in einer vorläufigen Empfehlung gegen die Behandlung von Myelofibrose-Patienten ausgesprochen. Der definitive Entscheid steht aber noch aus.

Knapp im Minus schlossen die Titel der Zurich (-0,1%) vor der Zahlenpublikation. Damit entwickelten sich die Titel klar schwächer als die weiteren Versicherungstitel: So legten Swiss Life 1,7% zu und auch Swiss Re (+1,3%) und Bâloise (+0,4%) beendeten den Tag im Plus.

Unter Abgabedruck standen am Mittwoch vor allem die Bankentitel. UBS schlossen 0,8% im Minus während Julius Bär um 0,3% abgaben. Die Credit Suisse lag zum Börsenschluss minim im Plus. Die zweitgrösste französische Bank Société Générale enttäuschte mit ihren Geschäftszahlen und auch der staatlich gestützte niederländische Bank- und Versicherungskonzern ING verfehlte mit dem Gewinn die Vorgaben. Die Ankündigung des Bundesrats zur Aktivierung des antizyklischen Kapitalpuffers führte bei den meisten Bankentiteln für kurzzeitige kleinere Abgaben.

Bei den inlandsorientierten Banken legte die St.Galler Kantonalbank (Aktie: +2,5%) solide Zahlen für 2012 vor. Der Flughafen Zürich (+0,9%) erwartet für 2012 einen etwas höheren Gewinn als bislang. Dagegen habe das Passagierwachstum im Januar etwas enttäuscht, so ein Analyst.

Weiter teilte der Milchverarbeiter Hochdorf (Aktie +1,2%) mit, dass auf dem Anlagevermögen ein grösserer Abschreiber im Umfang von 40 Mio CHF vorgenommen werden muss. Die Dividende bleibe aber zum Vorjahr unverändert. Gottex (+9,3%) schlossen nach anfänglichen Verlusten sehr deutlich in der Gewinnzone, obwohl der auf alternative Anlagen spezialisierte Vermögensverwalter mitteilte, sein Aktienrückkaufprogramm zu suspendieren. (awp/mc/pg)

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