CH-Schluss: SMI legt erneut zu
Zürich – Nach einem kurzen Zwischentief um den Mittag hat sich der SMI zum Handelsschluss hin wieder stärker gezeigt und mit einem deutlichen Plus geschlossen. Damit hat er die Erholung von den Verlusten der letzten beiden Tage zwar fortgesetzt. Er schaffte es allerdings vorerst noch nicht, diese gänzlich wieder wettzumachen. Bei Handelsschluss lag der SMI noch rund 170 Punkte unter dem Rekordstand von 12’625 Punkten, die er vor einer Woche erreicht hatte.
Grosse Kurskapriolen blieben am heutigen Handelstag aus. Dies auch deshalb, weil angesichts des Thanksgiving-Feiertags Impulse aus den USA fehlten. Auch am morgigen Freitag sind die amerikanischen Börsen nur halbtags geöffnet, weshalb Händler weiterhin von einem ruhigen Tag ausgehen. Auch an den anderen europäischen Börsen herrschte eine gewisse Zurückhaltung. «Die Marktteilnehmer scheinen froh zu sein, dass sich die Standardwerte einmal beruhigen können und der heutige US-Feiertag seinen Schatten auf den europäischen Handel wirft», sagte ein Marktteilnehmer.
Der Leitindex SMI schloss 0,44 Prozent im Plus bei 12’449,68 Punkten. Der SLI, der die 30 wichtigsten Aktien umfasst, legte 0,49 Prozent auf 2008,99 Punkte zu und der breite SPI 0,48 Prozent auf 15’914,40 Zähler. Im SLI überwogen bei Handelsschluss die Gewinner deutlich. 21 von ihnen standen 8 Verlierer gegenüber. Einer (Vifor) schloss unverändert.
Tagesgewinner waren die Aktien des Lebensversicherers Swiss Life (+3,6%). Das Unternehmen kündigte ein neues Strategieprogramm an mit hohen Finanzzielen bis 2024. Auch die versprochenen üppigen Dividenden kamen bei den Anlegern offenbar gut an. Vontobel etwa beurteilte die neuen Ziele in einem Kommentar als ambitioniert und die ZKB schrieb von vorteilhaften Ankündigungen.
Mit Straumann (+2,0%), Lonza (+1,9%), Sonova (+1,0%) und Alcon (+0,8%) standen zudem viele Vertreter der Gesundheits- und Lifescience-Branche auf den Einkaufslisten der Händler. Einige Aktien, darunter etwa Straumann oder Sonova, hatten im Zuge der Konsolidierung der letzten Tage verstärkt unter Gewinnmitnahmen gelitten.
Gekauft wurden aber auch Luxustitel wie Richemont (+1,3%) und Swatch (+1,1%). Der Lebensmittelgigant Nestlé stützte den Markt mit einem Plus von 0,4 Prozent. Und auch die beiden Pharma-Schwergewichte Roche (+0,2%) und Novartis (unverändert) drehten zum Handelsschluss nach zwischenzeitlichen Verlusten teils noch in den grünen Bereich.
Am unteren Ende der Liste landeten die Technologietitel AMS Osram (-0,7%) und Temenos (-0,6%), die in den letzten Wochen beide unter die Räder gekommen waren. Hier machten sich Inflationssorgen bemerkbar, die auf Wachstumsaktien drücken. Mit einem Verlust gingen auch die Titel des Logistikers Kühne + Nagel (-0,5%) aus dem Handel.
Julius Bär (-0,4%) setzen ihre Abwärtsbewegung der vergangenen Tage fort und auch die Finanztitel CS (-0,3%) und Zurich (-0,2%) wurden vom Markt abgehängt.
Am breiten Markt zeigten sich teilweise grössere Ausschläge. U-Blox verloren 5 Prozent, nachdem sie die letzten Tage deutliche Gewinne eingefahren hatten. Die Deckungskäufe der letzten Tage würden nun regelrecht wegbrechen, sagten Händler. Landis+Gyr verloren nach einer Rating-Abstufung durch Morgan Stanley auf Untergewichten 3,3 Prozent. Zeitweise waren sie sogar fast 6 Prozent schwächer.
Calida (+4,6%) konnten hingegen an ihrem Investorentag bei den Anlegern Punkten. Auch das Elektronikunternehmen Carlo Gavazzi (+1,9%) wurde von den Marktteilnehmern für seine Halbjahresergebnisse belohnt.
Einen regelrechten Kursrausch legten zudem Klingelnberg hin mit einem Plus von 11,4 Prozent. Die Aktien des Maschinenbauers waren bereits am Vortag um rund 6 Prozent gestiegen. Damit konnten sie bislang allerdings erst einen Teil der seit Juni anhaltenden Talfahrt wieder gut machen. (awp/mc/ps)