CH-Schluss: SMI gewinnt 1 Prozent auf 9175 Punkte

Boerse

Zürich – Am Schweizer Aktienmarkt ist es im Mittwochshandel deutlich aufwärts gegangen. Der Leitindex SMI baute nach einer freundlichen Eröffnung seine Gewinne bis am Nachmittag aus, im späten Handel zeigte er dann eine Seitwärtsbewegung. Zur Stimmungsaufhellung trugen die Berichte aus Italien bei. Zudem stützten positive US-Konjunkturdaten das Sentiment.

Nach der Kritik aus Brüssel zeigte sich die italienische Regierung bei ihrer Haushaltsplanung etwas konzilianter. Für das kommende Jahr werde man zwar weiterhin ein Defizit von 2,4 Prozent anpeilen, sagte Vize-Premier Luigi Di Maio, für 2020 und 2021 werde man den Zielwert aber auf 2,2 beziehungsweise 2,0 Prozent reduzieren. Zudem sprach Finanzminister Giovanni Tria von einer «schrittweisen» Reduzierung in den Folgejahren. Das beruhigte die Sorgen der Investoren um eine möglicherweise wieder aufflammende Schuldenkrise deutlich.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,97 Prozent fester auf 9’175,21 Punkten. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) stieg um 0,64 Prozent auf 1’488,05 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,81 Prozent auf 10’895,87 Punkte. Unter den 30 wichtigsten Titeln schlossen 23 im Plus, sechs im Minus und einer (Logitech) unverändert.

Im SMI/SLI gewannen bei den Zyklikern Dufry (+2,3%), Schindler (1,4%), ABB (+0,9%) oder Adecco (+0,8%) deutlicher hinzu. Sika (+0,2%) hatten im Nachgang des Investorentages zeitweise deutlicher zugelegt. Dufry und Adecco gehören zu den Titeln, die im bisherigen Jahresverlauf unter die Räder gekommen waren.

Auch die zuvor «italienbelasteten» Finanzwerte erholten sich. Die Anteilsscheine von Julius Bär (+1,8%), Swiss Re und Swiss Life (je +0,9%) gewannen deutlicher, die Grossbankentitel UBS (+0,5%) und Credit Suisse (+0,4%) waren weniger stark gefragt.

Eine Stütze waren auch die Pharmaschwergewichte. Liberum hatte Roche (GS +1,4%) neu auf die Empfehlungsliste «Analyst Best Ideas» gesetzt. Bei Novartis (+1,9%) hoben die Experten von Julius Bär die Daumen und erhöhten das Kursziel. Als defensive Anlage verfüge Novartis über ein nicht vom Zyklus abhängiges Wachstumspotenzial, heiss es.

Das dritte Schwergewicht Nestlé (+0,8%) lag nach der starken Entwicklung vom Vortag im Marktschnitt.

Auf der Verliererseite unter den Blue Chips fanden sich Swisscom (-1,4%) und Kühne + Nagel (-3,5%) nach Analystenkommentaren wieder. Jefferies hat das Rating für Swisscom zusammen mit dem Kursziel zurückgenommen. Beim Logistiker Kühne+Nagel hat Kepler Cheuvreux das Kursziel gekappt. Auch AMS (-1,3%) und Temenos (-1,1%) wiesen grössere Abgaben auf.

Auch im breiten Markt wurden Einzeltitel von Analysteneinschätzungen bewegt. So büssten Landis+Gyr deutlich an Wert ein, nachdem Vontobel die Bewertung der Papiere mit einem «Reduce» aufgenommen hat. Die Aktien schlossen 7,0 Prozent tiefer.

Erneut deutlich im Plus lagen am Handelsende Aryzta (+9,5%), die bereits am Dienstag Zahlen präsentiert hatten.

Nach positiven Studiendaten hatten die Papiere des Biopharmaunternehmens Obseva zeitweise um bis zu 7,7 Prozent zugelegt. Der Schlusskurs war dann jedoch unverändert. (awp/mc/pg)

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