CH-Schluss: SMI legt 0,2% auf 8’775 Punkte zu

Boerse

Zürich – Die gescheiterte Regierungsbildung in Italien hat zu Wochenbeginn nur für eine kurze Erholung am Schweizer Aktienmarkt gesorgt. In Rom hatte der gemeinsame Ministerpräsidenten-Kandidat der bislang angestrebten Populisten-Koalition am Sonntag den Regierungsauftrag zurückgegeben. Damit seien auch Neuwahlen in Italien wieder wahrscheinlicher geworden, sagten Händler. Und diese könnten sich als ein Referendum über die Euro-Mitgliedschaft Italien herausstellen.

In der Folge wertete der Schweizer Franken wieder zum Euro auf. So steht die Gemeinschaftswährung mittlerweile wieder deutlich unter der 1,16er-Marke, die sie im frühen Handel noch übersprungen hatte. Zudem hätten am Nachmittag die Impulse vom New Yorker Aktienmarkt gefehlt, wo die Börsen wegen des Feiertags «Memorial Day» zum Wochenauftakt geschlossen sind.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss am Montag 0,19 Prozent höher bei 8’775,45 Punkten. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) stieg um 0,13 Prozent auf 1’455,44 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,23 Prozent auf 10’505,10 Punkte. Bei den Blue Chips kamen auf 18 Gewinner 12 Verlierer.

Auf Unternehmensseite standen vor allem Swiss Re an einem an sich eher nachrichtenarmen Tag im Fokus. Das japanische Beteiligungs- und Technologieunternehmen Softbank wird nun nicht beim Rückversicherer einsteigen; Medien hatten bereits über ein Scheitern spekuliert. Die Swiss Re-Papiere gingen 0,4 Prozent höher aus dem Handel.

Den Aktien der beiden Grossbanken UBS (-0,5 Prozent) und Credit Suisse (-0,3 Prozent) ging nach einem starken Start der Schnauf aus. Erst hatten die Papiere mit einer starken Gegenbewegung auf die Entwicklung in Italien reagiert. Im Tagesverlauf habe sich aber die Auffassung im Handel durchgesetzt, dass die potentiellen Neuwahlen in Italien als geopolitischer Unruhefaktor überwiegen.

Ferner hatten verschiedene Medien berichtet, der russische Oligarch Viktor Vekselberg habe sich zu juristischen Schritten gegen Schweizer Grossbanken entschlossen, als auch gegen Julius Bär (Aktie: +0,1 Prozent).

Erholt zeigten sich die Anteilsscheine von Aryzta, die 1,0 Prozent höher schlossen. Der Backwarenhersteller hatte letzten Donnerstag die Finanzgemeinde mit einer neuerlichen Gewinnwarnung geschockt und die Aktien auf eine zwei Tage dauernde Reise nach unten geschickt.

Nach oben ging es auch mit Titeln wie Vifor Pharma (+1,3 Prozent), Sika (+1,1 Prozent) und Nestlé (+0,8 Prozent). Die anderen Schwergewichte wie Novartis (+0,3 Prozent) und Roche (-0,1 Prozent) stützten den SMI nur teilweise.

Logitech fielen auf der anderen Seite um 0,9 Prozent und Dufry um 1,2 Prozent. Nur optisch schwächer waren die Inhaberaktien von Swatch, die 1,9 Prozent oder 9,10 Franken nachgaben. Sie wurden aber ex-Dividende gehandelt, ausbezahlt wurden 7,50 Franken je Anteil.

Nachrichtenarm präsentierte sich auch der breite Markt. Hier gewannen Kudelski (+8,3 Prozent), Asmallword (+7,9 Prozent), und einmal mehr die Aktien der SNB (+4,9 Prozent) überproportional hinzu.

Temenos zogen um 2,4 Prozent an. Für den Hersteller von Bankensoftware hat die Credit Suisse die Bewertung mit «Neutral» wieder aufgenommen. Zwar sei die Aktie bereits recht hoch bewertet, erklärte der zuständige Analyst. Es könne aber nicht ausgeschlossen werden, dass Temenos nach der gescheiterten Fidessa-Akquisition nicht selbst zu einem Übernahmeziel werde.

Das Gegenstück bildeten New Value, New Venturetec sowie Highlight Event and Entertainment AG, die allesamt um mehr als 5 Prozent fielen.

Bei Meyer Burger (-4,0 Prozent) würden mutmasslich eigne Grossinvestoren die Geduld verlieren, hiess es bei Händlern mit Blick auf die Verkäufe. (awp/mc/ps)

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