CH-Schluss: SMI schliesst unverändert bei 8010 Punkten
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat den Mittwochshandel praktisch unverändert beendet. Der Leitindex SMI war kurz nach Handelsbeginn unter die 8’000-Punkte-Schwelle gefallen und verharrte für einen Grossteil des Handelstages unter dieser Schwelle. Erst im späten Handel erfolgte mit Rückenwind von der Wall Street eine Erholung. Nach den markanten Vortagesverlusten habe sich die Lage stabilisiert und die US-Konjunkturdaten seien positiv aufgenommen worden, hiess es am Markt.
Im Markt herrsche jedoch weiter grosse Skepsis, meinte ein Händler. Sieben negative US-Handelstage in Folge hätten auf die Stimmung gedrückt. Auch die europaweit anhaltend schwachen Bank-Aktien sorgten nicht für Zuversicht. Eine leichte Stütze waren auf der anderen Seite die sich stabilisierenden Ölpreise. Aus den USA sorgte zunächst der besser als erwartet ausgefallene ADP-Bericht zur Beschäftigung kaum für Bewegung. Erst mit etwas über den Erwartungen ausgefallenen Daten vom Markit PMI sowie ISM-Einkaufsmanagerindex zogen die Kurse an.
Der Swiss Market Index (SMI) schloss mit 0,01% geringfügig tiefer bei 8’010,10 Punkten (Tagestief 7’973, -hoch 8’032). Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, gewann 0,08% auf 1’187,06 und der breite Swiss Performance Index (SPI) verlor 0,05% auf 8’709,30 Stellen. Von den 30 Blue Chips schlossen 14 im Plus, 15 im Minus und einer (Zurich) unverändert.
Von der Erholung im späten Handel profitierten die Aktien von LafargeHolcim (+1,3%) als stärkster Blue Chip am deutlichsten. Der Konzern treibt sein Devestitions- und Entschuldungsprogramm voran und verkauft in China die Mehrheitsbeteiligung einer Lafarge-Tochter an Huaxin Cement, an welcher der Konzern eine Minderheitsbeteiligung hält.
Von einem Minus ging es für Richemont (+0,9%) fast an die Spitze des Tableaus und auch Branchennachbar Swatch (+0,6%) schloss im Plus. Weitere Gewinner waren Syngenta (+1,1%) und Lonza (+0,5%). Die Aktien des Reisedetailhändlers Dufry (+0,6%) erholten sich etwas von den kräftigen Abgaben am Dienstag.
Die Grossbanken tendierten nach der Schwäche der Vortage lange erneut verhalten, legten dann aber deutlicher zu. Credit Suisse (+0,9%) schloss klar fester, UBS (+0,6%) und Julius Bär (+0,2%) gewannen geringer hinzu. Die Skepsis der Investoren gegenüber Banken bleibe nach dem Stresstest vom vergangenen Freitag aber gross, hiess es. Belastet wurde die Stimmung zudem von Meldungen zu einer geringen Kapitaldecke bei der italienischen Unicredit.
Schwächster Blue Chip waren Actelion (-1,3%). Hintergrund war die Meldung, dass die US-Apothekenkette CVS das Medikament Opsumit von ihrer Arzneimittelliste gestrichen hat. CVS will mit ihrer Ausschlussliste einen Beitrag zur Dämpfung der Kosten im US-Gesundheitswesen leisten. Opsumit, das bei der Therapie von Lungenbluthochdruck eingesetzt wird, gilt als das Actelion-Medikament mit dem grössten Wachstumspotenzial. Immerhin zeige der Ausschluss auch, dass das Management die Preisnachlässe bei Opsumit eingegrenzt habe, heisst es in einem Kommentar von Morgan Stanley. Dies sei bezüglich der Margen positiv.
Clariant (-1,0%) wurden durch einer Herabstufung durch Morgan Stanley Belastet. Der zuständige Analyst begründet sein «Equal Weight»- statt «Overweight»-Rating unter anderem mit einer Geschäftsentwicklung, die zum Teil schwächer als erwartet ausgefallen ist. Auch Sonova (-1.0%), Swiss Life (-0,6%) oder Kühne+Nagel (-0,5%) gehörten zu den Verlierern.
Die schwergewichtigen Roche (-0,6%) und Nestlé (-0,5%) hielten den SMI etwas zurück, während Novartis (+0,4%) zulegte. Das Pharmaunternehmen hat in den USA den Therapiedurchbruch-Status für das Brustkrebs-Mittel Ribociclib erhalten.
Am breiten Markt führte die Publikation der Halbjahreszahlen beim Vermögensverwalter GAM (-13%) zu einem veritablen Absturz. Zwar hatte das Unternehmen den nun detailliert ausgewiesenen Gewinneinbruch bereits im Juni in einer Gewinnwarnung angekündigt, doch bereiten Analysten und Anlegern der Neugeldabfluss und der Margendruck mit Blick in die Zukunft Sorgen.
Auf der anderen Seite übertraf bei Belimo (+6,7%) das Halbjahresergebnis die Erwartungen der Analysten auf der ganzen Linie. Schmolz+Bickenbach (+4,8%) und DKSH (+1,2%) profitierten von positiven Analystenkommentaren. (awp/mc/pg)