CH-Verlauf: Leichte Verluste am grossen Verfall

CH-Verlauf: Leichte Verluste am grossen Verfall
(Adobe Stock)

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt verzeichnet am Freitagvormittag leichte Verluste. Am ersten grossen Verfallstermin des Jahres rutschte der Leitindex SMI zwischenzeitlich gar unter die Marke von 13’000, derzeit notiert er mit Unterstützung der Pharmaschwergewichte aber wieder klar darüber. Auf dem aktuellen Stand ergibt sich für die Gesamtwoche ein Plus von gut 1 Prozent. Getrübt wird die Stimmung vor dem Wochenende von einer Umsatzwarnung des US-Logistikkonzerns Fedex. Dieser gilt als konjunktureller Frühindikator und belastet entsprechend konjunktursensitive Aktien.

Mit Blick auf das grössere Bild war im ersten Quartal die Verschiebung von Anlagegeldern von den USA nach Europa eines der grossen Themen, wie es in einem Kommentar der Online-Bank Swissquote heisst. Dies zeigt allein schon die Entwicklung der wichtigsten Aktienmärkte. Während Dow Jones und Nasdaq seit Beginn des Jahres eine negative Performance ausweisen, verzeichnen die europäischen Indizes inklusive der Schweizerischen ein klares Plus, teils im zweistelligen Bereich. Diese Verschiebung könnte sich laut Swissquote im zweiten Quartal allerdings verlangsamen, da die positiven Auswirkungen der geplanten Infrastrukturausgaben in Europa mittlerweile eingepreist sein sollten.

Der Leitindex SMI notiert um 11.00 Uhr 0,36 Prozent tiefer bei 13’050,34 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, büsst 0,53 Prozent auf 2104,75 Punkte ein und der breite SPI 0,41 Prozent auf 17’245,58 Punkte. Im SLI überwiegen die Verlierer die Gewinner im Verhältnis 5 zu 1.

Die grössten Abgaben verzeichnen derzeit Adecco (-3,7%) und Sika (-2,5%) und damit zwei konjunkturnahe Titel.

Deutlicher im Minus notieren zudem Straumann (-1,8%), Geberit (-1,7%), Givaudan (-1,6%) oder Holcim (-1,4%). Holcim lädt am kommenden Freitag zum diesjährigen Investorenanlass, an dem detailliert über die geplante Abspaltung der Nordamerika-Tochter Amrize informiert werden soll. Erste Erkenntnisse erhofft man sich allerdings schon vom Amrize-Investorentag wenige Tage zuvor.

VAT (-1,0%) kommen weiterhin nicht richtig auf Touren in diesem Jahr, die Titel kosten in etwa gleich viel wie Ende 2023. Eine Hochstufung durch Morgan Stanley auf «Equal Weight» hilft momentan auch nicht. Das auf 315 erhöhte Kursziel liegt noch immer deutlich unter dem aktuellen Stand von 342,60 Franken.

UBS (-1,0%) stehen ebenfalls im Minus. Die Grossbank prüft laut einem Bericht der Nachrichtenagentur «Bloomberg» die Verlegung ihres Hauptsitzes aus der Schweiz ins Ausland.

Die bereits am Vortag nach schwachen Uhrenexportdaten abgestraften Swatch (-0,8%) und Richemont (-0,1%) machen vorerst keinen Boden gut.

Vergleichsweise stabil zeigen sich die jüngst stark gelaufenen Nestlé (-0,1%). Eine Abstufung durch RBC auf «Sector Perform» vermochte die Aktie nicht gross zu belasten. Die Ratinganpassung erfolgte insbesondere aus Bewertungsgründen, denn der zuständige Analyst bleibt bei seiner grundsätzlich positiven Beurteilung des Nahrungsmittelriesen. Nestlé haben im bisherigen Jahresverlauf bereits mehr als 20 Prozent hinzugewonnen. Zwar sei die Situation mittlerweile etwas überkauft, heisst es bei RBC, der Turnaround und die positive Kursspirale seien aber immer noch in vollem Gang.

Auch Novartis (-0,1%) sichern der Gesamtmarkt nach unten etwas ab. Einer Zulassung durch die FDA für das Mittel Fabhalta bei bestimmten Nierenerkrankungen wird in Marktkreisen keine grosse Kursrelevanz beschieden.

Die GS von Roche (+0,6%) notieren derweil leicht im Plus, an der Tabellenspitze stehen die ebenfalls als defensiv geltenden Swisscom (+1,2%).

Im breiten Markt geben unter anderem Avolta (-1,5%) nach. Hier ist das Sentiment von der Schliessung des Flughafens Heathrow in London etwas eingetrübt. (awp/mc/pg)

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