CH-Schluss: SMI legt 0,3% auf 8828 Punkte zu
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat auch zum Wochenschluss freundlich tendiert und damit den vierten Tag in Folge fester geschlossen. Der Leitindex SMI rettete allerdings nur ein kleines Plus über den Tag. Gewinnmitnahmen zum Wochenende in den USA bremsten im Nachmittagshandel auch die hiesigen Aktien. In den USA kommt immer noch Gegenwind vom andauernden Regierungsstillstand.
Im frühen Handel war es vor allem die Abschwächung des Schweizer Franken, welcher die Kurse anschob. Am Nachmittag wertete die heimische Währung wieder merklich auf und die Dividendenpapiere gerieten unter Druck. Auch in der kommenden Woche könnte es wieder zu deutlicheren Kursbewegungen kommen – je nach Brexit-Abstimmungsergebnis. Am Dienstag sollen die britischen Abgeordneten über das Abkommen abstimmen – Ausgang ungewiss.
Der Swiss Market Index (SMI) beendete den Handel am Freitag um 0,30 Prozent im Plus auf 8’828,22 Punkten. Im Wochenvergleich resultiert ein Aufschlag von 2,6 Prozent. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) gewann 0,28 Prozent auf 1’361,24 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,26 Prozent auf 10’293,34 Zähler. Bei den 30 grössten Titeln standen 21 Gewinner 8 Verlierern gegenüber, einer schloss unverändert.
Richemont rückten nach Umsatzzahlen zum dritten Quartal um 2,8 Prozent vor. Die Zahlen sind laut Analysten besser ausgefallen als befürchtet. Im Weihnachtsquartal hat sich die Wachstumsdynamik beim Hersteller von Luxusgütern allerdings abgeschwächt. Die Titel des Branchennachbars Swatch (unverändert) profitierten für einmal nicht von den Richemont-Vorgaben.
Die weitere Gewinnerliste hielt Werte wie Vifor (+1,7%) und LafargeHolcim (+1,4%) bereit. Die Papiere des Zementherstellers wurde von einer neu ausgesprochene Kaufempfehlung von Merrill Lynch angetrieben. Beim Sanitärtechniker Geberit, der kommende Woche erste Eckdaten für 2018 vorlegen wird, ging es um 0,4 Prozent aufwärts.
Mit Temenos und Logitech (je +1,1%) standen auch zwei Technologiewerte auf den Einkaufszetteln, während die volatilen Papiere des Halbleiterherstellers AMS (-2,4%) ihre jüngste Kurserholung unterbrachen.
Auf der Verliererseite fielen auch ABB (-1,9%) deutlicher zurück. Marktbeobachtern zufolge belastete eine am Vorabend ausgesprochene Gewinnwarnung des deutschen Roboterhersteller Kuka das Sentiment. Auch ABB stellt Industrieroboter her. Und in Lonza (-1,6%) wurden Gewinne mitgenommen. Die Papiere des Pharmazulieferers weisen die bis dato beste Performance in dem noch kurzen Jahr auf.
Die drei Schwergewichte Novartis (+0,5%), Nestlé (+0,4%) und Roche (+0,02%) hatten in Summe wenig Einfluss auf das Geschehen. Die drei Papiere stehen für deutlich mehr als die Hälfte der SMI-Kapitalisierung.
Aufwärts ging es mit einigen Werten aus der Finanzbranche wie Julius Bär (+0,8%) oder Swiss Life (+0,7%) und UBS (+0,4%). Credit Suisse gewannen gar 0,9 Prozent; die Grossbank wird demnächst ihr Aktienrückkaufprogramm beginnen. Etwas vorsichtiger waren die Anleger bei Partners Group (+0,2%); der Vermögensverwalter wird kommende Woche erste Eckdaten zum letzten Jahr vorlegen.
Im breiten Markt zogen The Native mit einem Plus von nahezu 12 Prozent am stärksten an. Laut einer Beteiligungsmeldung ist ein Investor aus den USA gleich in einem ersten Schritt mit einer Beteiligung von mehr als 11 Prozent beim kleinen Technologie- und Medienunternehmen eingestiegen.
Die Papiere des Dentalimplantateherstellers Straumann rückten um 3,2 Prozent vor nach einem insgesamt optimistischen Interview des VR-Präsidenten mit der «NZZ». Auf der Verliererseite fanden sich neben Polyphor (-5,1%) oder Wisekey (-3,9%) auch Inficon (-3,6%). Der Messtechnikspezialist hatte am Vorabend vorläufige Zahlen für 2018 vorgelegt. (awp/mc/pg)