Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat zum Auftakt der Altjahreswoche freundlich tendiert, wenngleich er im Tagesverlauf von seinen höchsten Notierungen zurückgekommen ist. Denn die US-Börsen sind nach dem langen Weihnachtswochenende zurückhaltend in die letzte Handelswoche des Jahres gestartet. Die Nachrichtenlage blieb auch am Dienstag dünn. Und da die Börse in London auf Grund eines Feiertages geschlossen blieb, fehlen von dort die Umsätze wie auch Impulse.
Allgemein wird auch in den nächsten Tagen mit einem +impulsarmen Handel zwischen den Jahren» gerechnet. Tagesthema am Berichtstag waren die weiter voranschreitenden Corona-Lockerungen in China. So hebt das Land ab dem 8. Januar die Quarantäne-Pflicht für Einreisende auf. Besonders positiv reagierte darauf der Sektor der Luxusgüterhersteller-Hersteller in Europa.
Der Swiss Market Index gewann bis zum Schlussgong 0,32 Prozent auf 10’839,22 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, legte um 0,39 Prozent auf 1654,03 und der breite SPI um 0,30 Prozent auf 13’995,10 Zähler zu. Bei den SLI-Werten standen 25 Gewinner fünf Verlierern gegenüber.
Die anstehenden Lockerungen der Corona-Massnahmen in China schoben vor allem die beiden Uhrenherstellerwerte Richemont (+3,3%) und Swatch (+2,7%) an. Das Reich der Mitte gehört zu den wichtigsten Märkten im Geschäft mit Cartier, Omega und Co. In China soll nun die Hotel-Quarantäne für einreisende Personen ab Januar wegfallen.
Experten gehen davon aus, dass sich die Wirtschaftstätigkeit in den meisten Grossstädten Chinas nun sehr schnell wieder normalisieren wird. Als zweitgrösste Volkswirtschaft der Welt hätte eine solche Erholung weitreichendere positive Impulse für die Weltwirtschaft.
In der Folge standen auch verschiedene zyklische Aktien auf den Einkaufszetteln der Anleger. Zugegriffen wurde bei Papieren wie ABB (+1,2%), Kühne+Nagel (+1,0%), Holcim (+0,7%) oder Sika (+0,5%).
Im Technologiesektor zogen Temenos um 0,6 Prozent und VAT um 0,2 Prozent an. Sie setzen damit die Kurserholung der vergangenen Woche fort. Am anderen Ende standen hingegen AMS Osram mit einem Kursverlust von 1,6 Prozent. In den Aktien des Sensorherstellers summieren sich seit Jahresbeginn Verluste von rund 60 Prozent – kurz vor dem Jahresultimo wolle keiner die Papiere mehr ins Depot nehmen, sagten Beobachter.
Ein ähnlicher Mechanismus zeigte sich bei weiteren grossen Verlierern des Jahres Jahr 2022. Aus den Depots geworfen wurden am Dienstag auch die Aktien von Sonova (-0,4%) und Lonza (-0,3%).
Der Finanzsektor bewegte sich in etwa mit dem Gesamtmarkt. Bei der Banken gewannen Julius Bär 0,7 und UBS 0,5 Prozent. Credit Suisse (+0,1%) hinkten einmal mehr hinterher. Bei Letzterer summieren sich seit Jahresbeginn Abgaben von 66 Prozent.
Ausgebremst wurde der Schweizer Leitindex von seinen drei defensiven Schwergewichten Novartis (+0,1%), Roche (-0,4%) und Nestlé (+0,3%), die nicht ganz Schritt halten konnten.
Zu grösseren Kursschwankungen kam es in den hinteren Reihen: Dort sackten die Aktien von Leonteq um 5,4 Prozent ab, nachdem der Derivatespezialist eine Gewinnwarnung ausgegeben hatte. Gleichzeitig wurde eine Klage des britischen Versicherers Old Mutual mit einem Vergleich beigelegt.
Dagegen zogen die Aktien des kriselnde Asset Managers GAM um 0,8 Prozent an. Händler verwiesen auf anhaltende spekulative Käufe nach Verkaufsgerüchten in den Medien.
Fester waren auch die Aktien von Montana Aerospace (+2,6%). Der Luftfahrtzulieferer trennt sich von seiner Mehrheitsbeteiligung an der Maschinenbausparte. (awp/mc/ps)