Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Mittwoch nach einem freundlichen Handelstag nur leicht im Plus geschlossen. Am Vormittag hatten die guten Vorgaben aus Übersee sowie positive Konjunkturdaten aus China den SMI noch über die zuletzt Ende August erreichte Marke von 9’000 Punkte getrieben, der Schweizer Leitindex musste diese am Nachmittag allerdings wieder preisgegeben. Im späten Handel zog eine schwächelnde US-Börse die Indizes nach unten.
Die am Nachmittag eingetroffenen Konjunkturdaten aus den USA, darunter der ADP-Arbeitsmarktbericht, waren laut Ökonomen recht gut ausgefallen. Die ADP-Daten gelten als Richtschnur für den am Freitag anstehenden monatlichen Arbeitsmarktbericht der US-Regierung. Mit den neuen Konjunkturdaten hätten nun die Spekulationen über einen ersten Zinsschritt der US-Notenbank doch noch im Dezember wieder neue Nahrung bekommen haben, meinten Marktbeobachter.
Der Swiss Market Index (SMI) schloss um 0,18% im Plus bei 8’951,76 Punkten. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, legte 0,15% zu auf 1’345,65 Zähler. Der breite Swiss Performance Index (SPI) schloss um 0,17% höher bei 9’163,99 Stellen. Von den 30 Blue Chips schlossen 16 im Plus und 14 im Minus.
Zu den klaren Gewinnern zählten einige zyklische Titel wie Swatch (+3,2%), ABB (+1,0%) oder LafargeHolcim (+0,9%), die nicht zuletzt von den etwas nachlassenden China-Konjunkturängsten profitierten. Noch stärker im Plus schlossen die volatilen Aryzta (+4,7%). Auslöser des Anstiegs sei wohl eine Belebung im nordamerikanischen Markt, meinte ein Händler. Im Jahresvergleich weisen die Titel des Backwarenherstellers allerdings noch immer ein Minus von gegen 40% aus.
Ebenfalls klar fester schlossen Transocean (+1,0%). Das Ölbohrunternehmen hatte die Publikation seiner Drittquartals-Zahlen für den späten Mittwochabend angekündigt. Auch die Titel des Telekom-Konzerns Swisscom (+0,5%) und des Versicherers Zurich (+0,3%) gingen im Vorfeld der Quartalsergebnisse fester aus dem Handel. Dagegen mussten Adecco (-0,7%) Verluste hinnehmen; auch der Personaldienstleister legt am Donnerstag seine Zahlen zum dritten Quartal vor.
Die Pharma-Schwergewichte zeigten sich im Handelsverlauf klar fester, gaben aber am Nachmittag ihre Gewinne zum grossen Teil wieder ab: Roche schlossen noch 0,1% im Plus und Novartis gingen um 0,2% im Minus aus dem Handel. Die schwergewichtigen Nestlé (+0,6%) erhielten derweil Unterstützung vom Morgan Stanley-Aktienresearch, das sein «Overweight»-Rating bei einem angehobenen Kursziel bekräftigte.
Auch eine Reihe weiterer Zykliker drehten am Nachmittag noch ins Minus, darunter Schindler (-0,4%), Kühne+Nagel (-0,5%) oder Lonza (-1,1%).
Schwach zeigten sich aber vor allem die Bankenwerte. Leicht abwärts ging es für UBS (-0,3%), die am Vorabend nach enttäuschenden Quartalszahlen stark nachgegeben hatten. Eine Reihe von Analysten passte am Mittwoch ihre Kursziele und ihre Prognosen für die Grossbanken-Titel etwas nach unten an, die meisten blieben aber bei ihren bisherigen Handelsempfehlungen. Noch deutlichere Abgaben erlitten Credit Suisse (-1,0%) und Julius Bär (-2,3%).
Am breiten Markt mussten Barry Callebaut (-10,2%) einen Absturz hinnehmen. Der Schokoladeproduzent hatte sein Jahresergebnis vorgelegt und dabei in Bezug auf die Profitabilität enttäuscht. Unter den Erwartungen ausgefallen war auch der Ausblick auf das neue Geschäftsjahr 2014/15 sowie die laut Analysten abgesenkten Mittelfrist-Ziele.
Dagegen legten Dufry (+3,7%) im Vorfeld der Zahlenveröffentlichung am Donnerstag deutlich zu. Intersport PSC schlossen unverändert, der Sportartikelhändler hat die Dekotierung seiner Aktien von der SIX per Sommer 2016 beantragt. (awp/mc/pg)