CH-Schluss: SMI gibt 0,1% auf 8641 Punkte nach
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist am Mittwoch über weite Strecken um den Vortageschluss geschwankt. Am Nachmittag legte der SMI zwar etwas zu, fiel dann aber in der Schlussauktion um rund 25 Punkte zurück und beendete den Handelstag kaum verändert. Für etwas Rückenwind sorgte der Handelsstart an der Wallstreet, und auch die US-Beschäftigung im Privatsektor war laut dem Dienstleister ADP stärker als erwartet gewachsen. Als Hemmschuh gilt aber die derzeit unsichere weltpolitische Lage.
Viele Investoren scheuten etwa neue Engagements vor dem für Donnerstag und Freitag anberaumten Treffen von US-Präsident Donald Trump und Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping, kommentierte ein Marktbeobachter. Zudem hielten sich die Anleger wegen des am späteren Abend anstehenden Protokolls der jüngsten US-Notenbanksitzung mit Käufen zurück. Diese sogenannten Fed Minutes könnten neue Hinweise auf die weiteren geldpolitischen Entscheidungen in den kommenden Monaten geben. Auch sei das Korrekturpotential nicht zu vernachlässigen, lautete eine weitere Stimme.
Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,07% tiefer bei 8’640,51 Punkten. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, verlor ebenfalls 0,07% auf 1’370,63 Punkte, während der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,02% abgab auf 9’635,70 Zähler. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen 17 im Minus, zwölf im Plus und einer (Adecco) unverändert.
An die Spitze der Blue Chips schoben sich letztendlich Galenica (+2,1%). Am Mittwoch endete die Bookbuilding-Periode für den Börsengang der Apotheken- und Logistiksparte des Konzerns. Und am kommenden Freitag sollen die Aktien von Galenica Santé erstmals im SPI gehandelt werden. Sie sind offenbar auf grosse Nachfrage gestossen.
Bei Syngenta (Aktie +0,9% auf 451,60 CHF) hat die Übernahme durch ChemChina gleich zwei Hürden genommen: Die US-Wettbewerbsbehörde Federal Trade Commission (FTC) und auch die EU-Kommission haben dem Verkauf unter Auflagen grünes Licht erteilt. Der Konzern rechnet mit dem Vollzug im zweiten Quartal. Das FTC hat den Verkauf von drei Typen von Pestiziden zur Bedingung gemacht, und auch in Europa muss sich ChemChina von einem Teil des Geschäfts trennen. Die Offerte für die Aktie beträgt 465 USD plus eine Sonderdividende von 5 CHF.
Zurich konnten ebenfalls klar zulegen, nachdem Berenberg die Titel neu zum Kauf empfiehlt. Bereits am Vortag hatte das Buy-Votum von Goldman Sachs den Aktienkurs angetrieben. Stärker legten zudem noch Lonza (+1,3%), SGS (+0,9%) und Kühne+Nagel (+0,7%) zu.
CS (+0,1%) avancierten am Ende lediglich leicht. Die Grossbank organisiert die Einheiten Swiss Universal Bank und APAC neu und hat am Morgen angepasste historische Daten publiziert. Gleichzeitig wurden für die Region Asien-Pazifik Anfang März gemachte Aussagen bestätigt, wonach der Bereich «Wealth Management & Connected» (Vermögensverwaltung sowie Finanzierung, Emissionen und Beratung) eine anhaltende Dynamik im ersten Quartal 2017 gezeigt habe, das Handelsgeschäft allerdings von einem weiterhin «verhaltenen Umfeld» geprägt gewesen sei.
UBS (-0,4%) gaben gar leicht ab. In einer Studie schrieben die Analysten von Macquarie, dass Morgan Stanley vorzuziehen seien. Vor den bevorstehenden Quartalszahlen sei die UBS sogar ihre bevorzugte Short-Wette. Die Performance sei zuletzt eher schwach gewesen, hiess es. Zudem deuteten aktuelle Daten darauf hin, dass die Schweizer Grossbank im Beratungsgeschäft Boden verloren habe.
Unter den Schwergewichten legten Roche (+0,4%) etwas zu, während Novartis (-0,2%) und Nestlé (-0,3%) abgaben. Beim grössten Verlierer Swisscom (-4,5% oder -20,60 CHF) machte sich derweil der Dividendenabschlag von 22 CHF bemerkbar. Deutlicher verloren zudem noch Dufry (-1,6%) und Swatch (-1,1%).
Am breiten Markt fielen AMS (+4,6% auf 58,55 CHF) auf. Im Laufe des Tages erreichten sie bei 59,60 CHF ein neues Allzeithoch. Begründet wurden die Kursgewinne unter anderem mit Hoffnungen auf gute Aufträge dank des nächsten iPhones.
Weiter profitierten Newron (+4,9%) offenbar von einem Lizenzabkommen des Partners Meiji Seika mit Eisai für das Parkinson-Medikament Safinamide, und Myriad (+9,5%) legten im Vorfeld des am Donnerstag geplanten Produkt- und Neuheiten-Updates kräftig zu.
Dagegen büssten MCH (-4,1%) und Leclanché (-2,3%) nach Jahreszahlen deutlich ein. (awp/mc/pg)