CH-Schluss: SMI unverändert bei 8142 Punkten

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat den Handel am Mittwoch wenig verändert beendet. Der SMI pendelte im Tagesverlauf in einer Range von 40 Punkten um die Marke vom Vortagesschluss, nachdem er in den Tagen zuvor insgesamt 3% zugelegt hatte. Angesichts des Aufschlags sei ein Abebben der Aufwärtsdynamik an den europäischen Aktienmärkten nicht allzu überraschend, hiess es am Markt. Grundsätzlich sei die Stimmung auch zur Wochenmitte eher positiv geblieben, doch die Anleger seien zurückhaltender.

Zum einen blieben viele Marktakteure skeptisch angesichts der offenen Fragen nach dem Brexit-Votum, wodurch Investitionsentscheide deutlich erschwert wurden. Zum anderen würden sich die Aktionäre zunächst bis zum Zinsentscheid der Bank of England (BoE) am (morgigen) Donnerstag gedulden. Laut Prognosen soll eine Zinssenkung auf ein Rekordtief verkündet werden, um die Wirtschaftsdynamik nicht einbrechen zu sehen. Wichtige Konjunkturdaten, die grosse Impulse lieferten, blieben am Mittwoch aus. Für den späten Abend hiesiger Zeit wird aus den USA noch der Konjunkturbericht (Beige Book) des Fed erwartet.

Der Swiss Market Index (SMI) stand 0,01% tiefer bei 8’142,33 Punkten zu. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, notierte dagegen 0,11% höher bei 1’202,14 Zählern und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,06% bei 8’816,66 Punkten. Von den 30 SMI/SLI-Titeln gingen 20 im Plus, neun im Minus und einer unverändert (Sika) aus dem Handel.

Marktbewegende News waren eher Mangelware. Adecco setzten die seit einigen Tagen andauernde Aufwärtsbewegung fort und waren mit Lonza (je +1,6%) stärkste Gewinner unter den Blue Chips. In einem Kommentar eines CS-Analysten zum Arbeitsmarkt wurden die nach dem Brexit-Entscheid erlittenen Abgaben als übertrieben gewertet. Im laufenden Kalenderjahr liegen Adecco 23% im Minus und gehören zu den vier grössten Verlierern in diesem Zeitraum.

Branchentrends liessen sich am Mittwoch nur schwer ausmachen. So gewannen des weiteren etwa Sonova (+1,0%), Schindler (+0,9%) und Galenica (+0,8%) besonders klar hinzu.

Zulegen konnten auch Syngenta (+0,8%). ChemChina will einer Agenturmeldung zufolge durch die Ausgabe neuer Aktien einer Tochter rund 10 Mrd USD einsammeln, um den Kauf des Agrochemiekonzerns zu finanzieren.

ABB (+0,4%) zeigten sich indes von durchwachsenen Alstom-Zahlen wenig beeindruckt. Der französische Teil-Mitbewerber musste im Halbjahr einen Einbruch beim Auftragseingang auf unter die Hälfte des Vorjahreswertes hinnehmen, während der Umsatz durch den Abschluss mehrerer Projekte allerdings anstieg.

Unter den Schwergewichten verzeichneten einzig Novartis (+0,1%) ein geringes Plus, Roche und Nestlé (je -0,2%) belasteten den SMI. Unter den Bankentiteln wiederum gaben besonders CS (-1,8%) ab, aber auch Julius Bär (-0,6%) büssten etwas ein, während UBS (+0,6%) hinzugewinnen konnten.

Dabei hat die grösste Schweizer Bank derzeit einiges zu verdauen: Medienberichte über ein Daten-Desaster machten die Runde. Die UBS hatte offenbar versehentlich von Tausenden Schweizer Kunden Daten in Deutschland gelagert, wo sie von den Steuerbehörden bei einer Razzia sichergestellt wurden, wie zum Beispiel «Finanz und Wirtschaft» schreibt.

Im Steuerstreit mit Frankreich könnte der Grossbank zudem eine Busse bis zu 5 Mrd EUR drohen. Das schrieb die französische Tageszeitung «Le Monde» bereits Ende vergangener Woche unter Berufung auf eine Anklageschrift der nationalen Finanz-Staatsanwaltschaft. Schliesslich sind zudem noch die Gerüchte über eine Verwicklung in den Skandal um den malaysischen Staatsfonds 1MDB, der die BSI zu Fall gebracht hat, Gesprächsstoff am Markt. Die singapurische Bankenaufsicht ist laut Medienberichten wohl bereits aufgeschreckt.

Grösste Verlierer waren am Mittwoch jedoch Aryzta (-2,7%). Klar im Minus schlossen zudem noch Zurich (-0,9%).

Im breiten Markt stachen DKSH (+4,3%) nach einer Zahlenvorlage deutlich positiv hervor. Mit den Halbjahresergebnissen hat der Handelskonzern die Erwartungen der Analysten grösstenteils leicht übertroffen. Besonders hervorgehoben wurde am Markt vor allem das besser als erwartete organische Wachstum.

Enorm zugelegt haben am Mittwoch zudem Leonteq (+16%). Am Vortag hatten die Titel bereits 5% aufholen können, nachdem die als aktiver Investor bekannte Veraison ihre Beteiligung zügig auf über 5% ausgebaut hat. Erst vergangene Woche hatte die Beteiligungsgesellschaft die erste Meldeschwelle mit 3,22% überschritten, was den Leonteq-Papieren innert dreier Handelstage zu einem Kursplus von mehr als 20% verholfen hatte. Seit Anfang Jahr liegen die Titel allerdings immer noch 40% im Minus. (awp/mc/pg)

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