CH-Schluss: SMI praktisch unverändert bei 9019 Punkten

CH-Schluss: SMI praktisch unverändert bei 9019 Punkten

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat die Freitagssitzung kaum verändert beendet. Nach einem mässigen Start mit deutlicheren Abgaben holte der SMI gestützt vom Ölpreis und dem sich weiter abschwächenden Franken – die Marke von 1,14 CHF für einen Euro rückte in Griffweite – etwas auf und notierte vorübergehend gar leicht im Plus. Rückenwind kam zudem von positiven Wirtschaftsdaten aus der Eurozone, so stieg die Wirtschaftsstimmung auf ein 10-Jahres-Hoch. Im Fokus standen am Berichtstag aber insbesondere die beiden Grossbanken mit ihren Halbjahreszahlen.

Der Nachmittag stand im Zeichen neuer Konjunkturdaten aus den USA. Dort wurden erste Angaben zum Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal sowie zu den Arbeitskosten publiziert. Das BIP ist in den USA gemäss der ersten Schätzung annualisiert um 2,6% gewachsen und damit wie erwartet deutlich stärker als im ersten Quartal. Allerdings hatten die Ökonomen im Vorfeld ein noch um einen Tick stärkeres Wachstum prognostiziert. Insgesamt hatten die Zahlen auf den hiesigen Aktienmarkt keine grossen Auswirkungen, ebenso wenig wie der besser als erwartet ausgefallene Index zum Konsumklima in Michigan.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss mit einem minimen Plus von 0,02% bei 9’019,31 Punkten. Im Wochenvergleich ergab sich ein Anstieg von 0,9%. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, gab 0,02% auf 1’440,55 Punkte nach, während der breite Swiss Performance Index (SPI) wiederum 0,01% höher schloss bei 10’263,55 Punkten. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen 15 im Plus, 12 im Minus und 3 unverändert.

Grösste Verlierer waren UBS mit einem Minus von 2,9%. Für Gesprächsstoff sorgte der überraschend starke Rückgang der Kernkapitalquote (CET1) auf 13,5% von 14,1% noch Ende März. Experten hatten im Vorfeld nur mit einer leicht schwächeren Quote von 14% gerechnet. Schuld daran seien strengere regulatorische Vorschriften bei der Erkennung der sogenannten risikogewichteten Aktiven, hiess es zur Begründung bei der UBS. Zum Teil war in Marktreisen aber auch von Gewinnmitnahmen nach dem relativ starken Lauf in letzter Zeit die Rede. Einzelne Analysten bezeichneten denn auch das Quartalsergebnis als insgesamt solide.

Im Gegensatz dazu waren CS (+3,1%) als Spitzenreiter im SMI gut nachgefragt. Die kleinere der beiden Grossbanken hat im zweiten Quartal in den operativen Kernbereichen gut gearbeitet und die Erwartungen auf Ebene Vorsteuergewinn deutlich übertroffen. Gelobt werden vor allem die deutlich gesunkenen Kosten, das internationale Vermögensverwaltungsgeschäft (IWC), die Region Asien-Pazifik (APAC) sowie das Investment Banking (Global Markets). Treiber der besser als erwartet ausgefallenen Performance in den operativen Geschäftsfeldern waren die Kosten. «Cost driven beat», hiess es denn auch dazu.

Von den weiteren Finanzwerten gaben einzig noch Julius Bär (-1,0%) deutlicher nach, während sich die Versicherungswerte per Saldo kaum bewegten und mit mehrheitlich positiven Vorzeichen schlossen.

Zwischen UBS und Julius Bär beendeten Clariant (-1,3%) die Sitzung als zweitschwächster Wert, daneben verzeichneten noch SGS (-1,1%) und Lonza (-0,7%) nennenswerte Abgaben.

Roche (-0,2%) zeigten sich im Nachgang zu den Zahlen vom Vortag nur minim schwächer. S&P hob das Rating auf «Buy» an.

Dagegen rückten Nestlé (+0,2%) nach schwachem Beginn in die Gewinnzone vor. Eine Reihe von Analysten hatte nach der gestrigen Zahlenenttäuschung die Kursziele gesenkt.

Auf der Gewinnerseite fielen nebst CS vor allem Richemont (+1,6%) und Swatch (+1,4%) auf sowie Lindt & Sprüngli und Geberit (je +1,0%).

Im breiten Markt stachen insbesondere Myriad mit einem Einbruch um 15% hervor. Das Unternehmen plant eine Kapitalerhöhung und erwägt, die Börsenkotierung an der SIX aufzugeben. Jeweils nach Zahlen gaben auch Forbo (-5,2%) deutlich nach, Cosmo (-1,8%) etwas moderater. Dagegen zogen Bellevue (+3,2%) und Zehnder (+1,2%) etwas an.

Markant höher wurden Idorsia (+6,7%) gehandelt, welche von positiven Studiendaten Rückenwind erhielten. Oerlikon (+2,6%) profitierten von einer Aufstufung durch Vontobel auf «Buy».  (awp/mc/pg)

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