CH-Schluss: SMI gewinnt 0,7% auf 7’818 Punkte

CH-Schluss: SMI gewinnt 0,7% auf 7’818 Punkte

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Freitag solide im Plus geschlossen und damit auch die Gesamtwoche mit einer positiven Performance beendet – zum ersten Mal wieder nach zuvor drei Wochen mit rückläufigen Kursen. An einem insgesamt ruhigen Handelstag gab es lediglich am Morgen etwas Bewegung und dann am späteren Nachmittag mit der Eröffnung der Börsen in den USA. Mit einer Spanne von etwas über 40 Punkten für den SMI blieben die Ausschläge des Gesamtmarktes indes gering.

Unterstützung kam zum Wochenschluss von den weiter verteuerten Ölpreisen, die als positives Zeichen für die Konjunktur angesehen wird. Hiermit ist auch die Hoffnung verbunden, dass sich am Öl-Gipfel in knapp 10 Tagen die verschiedenen teilnehmenden Länder auf eine Beschränkung oder zumindest Beschränkung der Fördermenge einigen könnten. Am Berichtstag kam zudem von guten Exportdaten aus Deutschland etwas Rückenwind. Insgesamt blieb das Nachrichtenaufkommen aber gering und auch aus den USA kamen am Nachmittag keine Konjunkturdaten mehr.

Der Swiss Market Index (SMI) legte 0,72% auf 7’817,55 Punkte zu. Entsprechend der wieder etwas aufgehellten Stimmung hat sich auch der Volatilitätsindex VSMI um über 6% zurückgebildet, er notiert aktuell wieder im Bereich von 18 Punkten. Im Wochenvergleich ergab sich für den SMI ein Plus von 1,7%. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, zog um 0,79% auf 1’194,15 Punkte an und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,77% auf 8’356,38 Punkte. Von den SMI/SLI-Titeln schlossen 25 im Plus, vier im Minus sowie einer (Actelion) unverändert.

Zu den gefragtesten Werten gehörten zum Schluss konjunktursensitive wie Adecco (+2,4%), Schindler (+2,1%), ABB (+1,9%) oder Kühne+Nagel (+1,9%). Letztere profitierten von einer Ratinganhebung eines angelsächsischen Finanzhauses auf «Outperform». Der Logistikkonzern sei ein gutes Beispiel dafür, wie ein Unternehmen dank einer klaren Fokussierung seinen Bruttoertrag steigern könne, hiess es hier zur Begründung.

Gesucht waren auch CS (+2,0%), Julius Bär (+1,7%) und etwas moderater UBS (+1,1%). Diese drei zeigten damit einen ersten Erholungsversuch, nachdem sie den vergangenen vier Wochen praktisch nur noch gesunken waren. Die gute Stimmung für Finanzwerte zeigte sich indes auch bei den Assekuranzwerten: Von diesen erreichten Swiss Re (+1,6%) und Bâloise (+1,3%) die etwas höheren Avancen als Zurich (+0,9%) und Swiss Life (+1,0%). Auch Finanztitel aus der zweiten Reihe wie Leonteq (+3,4%) oder Vontobel (+3,1%) legten klar zu.

Ein weiteres starkes Papier waren Richemont (+2,0%). Der Titel machte damit zumindest einen Teil der starken Verluste des Vortages wieder wett. Swatch gelang dies mit einem Plus von 1,0% nahezu. Am Vortag waren die Luxusgüteraktien von kritischen Analystenkommentaren gebremst worden.

Geberit büssten zwar 0,1% oder 40 Rappen auf 354,90 CHF ein, dies allerdings wegen des Abzugs einer Dividende von 8,40 CHF. Ohne dies hätte die Aktie klar im Plus geschlossen.

Am Ende der Tabelle rangierten Swisscom mit einem Minus von 3,9%. Allerdings wurde auch hier die Dividende von 22 CHF abgezogen, das absolute Minus lag aber nur bei 20,50 CHF. Schwach tendierten ausserdem Aryzta (-3,1%) nach einer Kurszielsenkung durch Berenberg.

Etwas hinter dem Markt blieben Roche (+0,2%) und Novartis (+0,6%). Diese beiden haben allerdings über die Woche gesehen mit einem Plus von über 4% (Roche) und über 5% (Novartis) eine starke Performance gezeigt und damit auch dem Gesamtmarkt zu seinem Plus verholfen.

Im breiten Markt fielen Implenia mit einem Plus von 4,4% auf, dies nach dem Erhalt eines Grossauftrages aus Norwegen über 160 Mio CHF.

Bobst wiesen ein Minus von 2,9% auf, was sich allerdings praktisch gänzlich mit dem Abgang der Dividende erklären lässt. Eine Herabstufung durch die ZKB auf Markt- von Übergewichten aus Bewertungsgründen belastete den Titel kaum. Im laufenden Jahr haben Bobst bereits gegen 30% an Wert gewonnen.

Ems-Chemie (+0,6%) fielen nach Angaben zum ersten Quartal nicht weiter auf. Barry Callebaut (-2,7%) gaben einen Teil der starken Gewinne vor allem vom Mittwoch wieder ab. Hier hat Goldman Sachs das Kursziel leicht gesenkt und die Neutral-Einstufung bestätigt. Die Aktien hatten im Nachgang der Halbjahres-Zahlen am Mittwoch um mehr als 8% zugelegt. (awp/mc/upd/ps)

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