CH-Schluss: SMI legt 0,6% auf 8236 Punkte zu

Boerse

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Dienstag an den leichten Aufwärtstrend der beiden vorhergehenden Handelstage angeschlossen und nach einer wenig bewegten Sitzung freundlich geschlossen. Weiterhin blieb an den Märkten die Diskussion um die US-Zinspolitik im Fokus. Dabei profitierten vor allem die Finanzwerte von einer wieder etwas höher eingeschätzten Wahrscheinlichkeit einer baldigen Zinserhöhung in den USA.

Insgesamt hielten sich die Investoren weiterhin zurück, meinte ein Händler. Sie wünschten sich nun «endlich Klarheit» darüber, ob die US-Notenbank Fed mit der Zinswende Ernst mache oder nicht. Antworten auf die Frage erhoffen sie sich nun von den am Freitag anstehenden neuen US-Arbeitsmarktdaten. Gute Daten würden dem Fed Spielraum verschaffen, den Leitzins anzuheben. Währenddessen zeigten am Dienstagnachmittag neue Konjunkturdaten aus den USA eine überraschend aufgehellte Konsumentenstimmung.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,63% fester auf 8’236,01 Punkten. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, legte um 0,80% auf 1’247,17 Zähler zu, während und der breite Swiss Performance Index (SPI) stieg um 0,56% auf 8’951,50 Stellen. Von den 30 Blue Chips schlossen 23 im Plus, sechs im Minus und einer (Schindler) unverändert.

Die deutlichsten Kursaufschläge gab es für LafargeHolcim (+3,3%). Unterstützung erhielten die Titel von einer Rating-Anhebung durch das HSBC-Aktienresearch auf «Buy» von «Hold» wie auch von einer bekräftigten Kaufempfehlung durch die Analysten von Kepler. Nach den «ermutigenden» Ergebnissen im zweiten Quartal bewerten die Experten nun auch die längerfristigen Aussichten für den Zementkonzern wieder deutlich zuversichtlicher.

Deutlich im Plus schlossen zahlreiche Finanztitel, darunter die Bankenwerte CS (+2,7%), UBS (+1,5%) sowie Julius Bär (+1,3%). Die CS-Aktien, die auf Jahressicht mit einem Minus von 40% weiterhin die klar schwächsten Blue-Chip-Werte sind, geraten offenbar immer stärker in den Fokus von US-Investoren. So wurde am Dienstag bekannt, dass der Asset Manager Capital Group seinen Anteil auf über 5% ausgebaut hat – vergangene Woche hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg bereits über einen Anteil von mehr als 10% des Investment-Managers Harris Associates berichtet.

Auch die Versicherungswerte Zurich (+1,8%) und Swiss Re (+1,4%) gehörten zu den klaren Gewinnern des Handelstages. Die Zurich-Titel wurden vom Aktienresearch von Barclays neu in ihr «European Portfolio» aufgenommen. Klar im Plus schlossen zudem die Bâloise-Titel (+0,8%), die am Morgen nach der Publikation von Halbjahreszahlen mit Abschlägen in den Handelstag gestartet waren. Die Versicherungsgesellschaft hatte einen klaren Gewinnrückgang im Halbjahr bekanntgegeben und damit die Erwartungen der Analysten enttäuscht.

Gestützt wurden die Indizes zudem von leichten Kursgewinnen der Schwergewichte Novartis (+0,3%), Roche (+0,4%) sowie Nestlé (+0,5%). Die Titel des Nahrungsmittelkonzerns wurden von der gescheiterten Übernahme der US-Schokoladeherstellerin Hershey durch Mondelez nur wenig beeinflusst. Insgesamt seien die Nestlé-Titel bei Grossanlegern wieder stärker gefragt, hiess es im Handel. Zudem seien die positiven Impulse eines erstarkenden Dollars noch nicht eingepreist.

Zu den wenigen Tagesverlierern gehörten Sonova (-0,6%), Galenica (-0,4%) sowie einige zyklische Werte wie Kühne+Nagel und SGS (je -0,2%) sowie Richemont (-0,1%). In einer neuen Studie für die Luxusgütertitel blieben die Analysten von Bernstein zurückhaltend: Auch nach einem drei Jahre anhaltendem Abschwung sei der Boden wohl noch nicht erreicht, meinten sie.

Am breiten Markt hat eine Reihe von Unternehmen ihre Ergebnisse für das erste Semester vorgelegt. Dabei legten die Titel des Glasverpackungsherstellers Vetropack (+5,0%) sowie des Industrieunternehmens Huber+Suhner (+4,2%) nach guten Zahlen deutlich zu. Auch die Aktien des Immobilienunternehmens Allreal (+0,4%) legten nach Zahlen zu, während VP Bank (-0,5%) leicht abgaben. (awp/mc/pg)

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