CH-Schluss: SMI legt 0,1% auf 7’744,03 Punkte zu

CH-Schluss: SMI legt 0,1% auf 7’744,03 Punkte zu

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist am Dienstag leicht im Plus aus dem Handel gegangen. Der Leitindex SMI bewegte sich während des Tages in einer kleinen Range von rund 30 Punkten unterhalb und oberhalb des Vortagsschlusses. Im Fokus standen fast ausschliesslich die US-Wahlen, wo erste Prognosen in der Nacht auf Mittwoch und ein Ergebnis am frühen Morgen erwartet werden. Vor dem Ergebnis hätten sich die Anleger zurückgehalten, hiess es am Markt. Von einer «angespannten Ruhe» war die Rede: Hinter den Kulissen habe das grosse Zittern vor der wohl spannendsten Nacht des Jahres bereits begonnen.

Sollte Donald Trump als Überraschungssieger vom Platz gehen, dürften die Aktienmärkte am Mittwoch einbrechen, so eine Meinung. Noch schlechter könnten die Börsen aber ein Patt ohne eindeutigen Sieger aufnehmen, weil der Schrecken dann noch lange kein Ende hätte. Auf der anderen Seite hätte ein Sieg von Hillary Clinton wohl das Zeug dazu, «endlich» die Jahresendrally auf neue Hochs zu starten. Ein empfindlicher Rückgang der chinesischen Währungsreserven war am Dienstag unterdessen kaum mehr als eine Randnotiz.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,11% höher bei 7’744,03 Punkten. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, gewann 0,16% auf 1’209,21 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,15% auf 8’492,96 Zähler. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen 18 im Plus, elf im Minus und Sonova unverändert.

An der Tabellenspitze fanden sich am Schluss Julius Bär (+2,1%). Auch UBS (+0,8%) konnten klar zulegen, während Credit Suisse mit -0,6% nach der Erholung zum Wochenstart zu den Verlierern zählten. Für CS hatte Independent Research zwar das Kursziel leicht angehoben, jedoch die Verkaufsempfehlung bestätigt. Die Grossbank habe weniger als die Wettbewerber vom positiven Marktumfeld im Handelsgeschäft profitiert, hiess es.

Auf den vorderen Plätzen standen neben Bär und UBS noch Dufry (+1,3%), Swiss Life und Aryzta (je +1,0%). Zudem setzten LafargeHolcim (+0,9%) die positive Entwicklung seit der Zahlenvorlage am vergangenen Freitag fort. Seitdem haben die Titel damit knapp 7% an Wert gewonnen.

Die Schwergewichte Nestlé, Roche und Novartis (je +0,1%) legten am Schluss allesamt leicht zu. Für letztere bestätigte Berenberg die Kaufempfehlung, senkte allerdings das Kursziel.

Auch Adecco (-0,2%) büssten – nach der Zahlenvorlage – leicht ein. Der Umsatz des Personalvermittlers ist im dritten Quartal etwas langsamer gewachsen als im Vorquartal. Der Druck auf die Margen hielt im Berichtszeitraum an, und das operative Ergebnis war in der Folge rückläufig. Die Analysten sehen das organische Wachstum arbeitstagebereinigt im Rahmen der Erwartungen, die Entwicklung in den Monaten September und Oktober sei zudem ermutigend. Die Marge habe aber enttäuscht.

Ganz unten rangierten jedoch die Uhrenwerte Richemont (-1,3%), auch Swatch (-0,4%) gaben etwas ab. Eventuell belasteten hier auch wieder aufkeimende China-Sorgen: Trotz einer Stabilisierung des Wachstums fliesse massiv Kapital aus dem Land ab, hiess es. Und die Angst vor einer schnellen Abwertung der chinesischen Währung sei auch der Grund für die beiden Börsen-Crashs im August 2015 und im Januar 2016 gewesen.

Klar leichter gingen zudem noch Actelion (-1,0%) und Givaudan (-0,7%) aus dem Handel.

Am breiten Markt reagierten unterdessen Meyer Burger (-14%) mit massiven Abgaben auf eine angekündigte Kapitalerhöhung. Zudem will der Solarzellen-Ausrüster die Konditionen einer Wandelanleihe ändern und weitere Massnahmen zur Refinanzierung treffen. Bereits am Freitag war die Aktie nach Gerüchten um bevorstehende Massnahmen bei hohen Volumen zeitweise um mehr als 20% eingebrochen und konnte sich davon am Montag wenig erholen.

Burckhardt (-9,8%) gaben ebenfalls markant ab, nachdem schwache Halbjahreszahlen die Erwartungen klar verpasste. Während der Umsatz dank einer Akquisition in China wuchs, ging der Auftragseingang zurück. Auch Gewinn und Margen lagen unter den Vorjahreswerten. Das Unternehmen leidet weiter unter einer schwachen Nachfrage aus dem Öl&Gas-Sektor.

Hingegen waren Gurit (+3,8%) nach einer Prognose-Erhöhung vom wichtigen Kunden Vestas (Windkraftanlagen) gesucht. SPS (+2,2%) und U-Blox (+3,6%) profitieren jeweils von einer Kaufempfehlung durch Vontobel bzw. Kepler. (awp/mc/upd/ps)

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