CH-Schluss: SMI legt 0,2% auf 8405 Punkte zu

Boerse

Zürich – Am Schweizer Aktienmarkt hat sich am Donnerstag die gute Stimmung vom Vortag über weite Strecken gehalten. Der SMI übersprang mit der Eröffnung die 8’400-Punkte-Marke und markierte im Verlauf des Vormittags sogar ein neues Zwölf-Monatshoch. Im Verlauf des Nachmittags gab der Leitindex jedoch einen grossen Teil dieser Gewinne wieder ab, vermochte aber die 8’400-Punkte-Grenze knapp zu verteidigen. Das Hauptgesprächsthema am Markt war das Übernahmeangebot von Johnson&Johnson für Actelion.

Die Chancen stehen nun gut, dass der SMI die Woche mit einem Gewinn abschliessen wird. Denn die zwischen Montag und Donnerstag erzielten Avancen summieren sich auf knapp 1,6%. Die Aussicht auf Deregulierung in der US-Wirtschaft würden die Aktienkurse treiben, begründen Händler die aufgehellte Börsenstimmung. Die Investoren rechneten nun offenbar wieder stärker damit, dass US-Präsident Donald Trump seine Wahlversprechen schnell umsetzen und dies der US-Konjunktur Schub verleihen werde.

Bei Börsenschluss notierte der Swiss Market Index (SMI) 0,21% höher bei 8’405,48 Punkten, was dem Tagestief entsprach; vorübergehend war er bis auf 8’475 Zähler gestiegen. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, gewann 0,58% auf 1’347,77 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,20% auf 9’175,24 Stellen. Von den 30 wichtigsten Titeln standen am Ende 15 im Plus, 14 im Minus und einer (Bâloise) unverändert.

Das Hauptereignis des Tages war das 30-Mrd-USD-Kaufangebot von Johnson&Johnson für Actelion (+19% auf 271,60 CHF). Die Spekulationen um die Zukunft des Baselbieter Biotechunternehmens dürften damit ein Ende haben. Angesichts der Konditionen sollte die Offerte ohne weitere Turbulenzen angenommen werden, zeigte sich ein Händler jedenfalls überzeugt. J&J bietet konkret 280 USD je Aktie. Der Actelion-Verwaltungsrat unterstützt das Angebot einstimmig, und CEO Jean-Paul Clozel soll Chef der abgespaltenen neuen Forschungs- und Entwicklungsgesellschaft werden.

Dahinter setzten Galenica (+1,9%) die Erholung vom Vortag fort. Auf den weiteren Plätzen bei den Gewinnern folgten Sonova (+1,4%) und ABB (+1,2%). Letztere profitierten von einer neuen Studie von Morgan Stanley. Der zuständige Analyst erwartet, dass der Energie- und Automationskonzern beim Auftragseingang an Fahrt gewinnen wird und sich die Kosteneinsparungen auszahlen werden.

Auch die Vortagesgewinner Novartis (+0,9%) waren erneut gesucht. Die Möglichkeit einer Abspaltung der Augenheilsparte Alcon und der geplante Aktienrückkauf hatten am Vortag schon den Kurs angetrieben. Das zweite Pharmaschwergewicht Roche (+0,4%) gehörte ebenfalls zu den Gewinnern.

Aryzta vermochten sich mit einem Plus von 0,4% zu stabilisieren. Die Valoren des Backwarenherstellers waren am Dienstag und Mittwoch im Nachgang zu einer Gewinnwarnung regelrecht eingebrochen.

Die markantesten Verluste erlitten auf der anderen Seite mit grossem Abstand Schindler (-2,1%). Die Analysten von Baader Helvea hatten am Vorabend ihre Einstufung auf «Hold» von «Buy» gesenkt. Auf dem wichtigen chinesischen Markt könne es zu einer Wettbewerbszunahme kommen und in der Folge zu einer Beschleunigung des Preisdrucks, hatte es zur Begründung geheissen.

Unter Druck waren ausserdem Givaudan (-1,4%) sowie die schwergewichtigen Nestlé (-1,4%). Bei den grössten Verlierern rangierten am Schluss des Tages auch LafargeHolcim und UBS (je -1,2%). Die Grossbank wird am Freitag den Jahresabschluss 2016 publizieren.

Grössere Verluste erlitten ausserdem die Uhrenpapiere von Richemont (-1,2%) und Swatch (-0,3%). Die Schweizer Uhrenexporte sind im Dezember 2016 erneut zurückgegangen und somit wie erwartet auch im Gesamtjahr 2016 deutlich gesunken. Allerdings hat sich die rückläufige Entwicklung im letzten Monat des Jahres etwas abgeschwächt.

Viel los war am breiten Markt. Diverse Unternehmen legten (Vorab-)Zahlen vor. Bei den Investoren kamen dabei jene von Starrag (+11%), Ascom (+5,8%), Bellevue (+3,7%), Santhera (+1,5%), der Berner KB (+1,1%) und Schlatter (+1,0%) besser an als jene von Hochdorf (-3,5%)

Für Gesprächsstoff sorgte am breiten Markt ausserdem der Telekomanbieter Sunrise (+3,6%), der den Verkauf von Handyantennenmasten erwägt. (awp/mc/upd/pg)

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