CH-Schluss: SMI gibt nach – Anleger zurückhaltend vor Bilanzsaison

CH-Schluss: SMI gibt nach – Anleger zurückhaltend vor Bilanzsaison

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat zum Wochenstart schwächer geschlossen. Die Stimmung sei grundsätzlich weiterhin gut, denn nach wie vor versorgten die Notenbanken die Märkte reichlich mit Liquidität. Dazu kämen die Fortschritte bei den Impfkampagnen vor allem in den USA und zunehmend auch in Europa. Aber vor dem Beginn der Berichterstattung über das zweite Quartal hätten sich die Anleger doch etwas mehr zurückgehalten, hiess es am Markt.

Die angelaufene Woche sei voll von Firmenabschlüssen und Konjunkturzahlen, sagten Händler. Dabei liegt der Fokus vor allem auf dem Mittwoch, wenn in den USA die Grossbanken Goldman Sachs, JP Morgan und Wells Fargo Einblick in die Bücher gewähren. Schon am morgigen Dienstag steht aber mit Givaudan der erste Schweizer Blue Chip mit den Quartalsangaben auf dem Programm. Ebenfalls am Dienstag werden in den USA die Konsumentenpreise und am Mittwoch die Export- und Importpreise sowie der Konjunkturbericht des Fed, das «beige book» veröffentlicht.

Der SMI schloss 0,51 Prozent tiefer auf 11’181,35 Punkten um rund 100 Zähler unter dem Allzeithoch vom Februar 2020. Diese ist nun zwar wieder etwas weiter weggerückt, könnte aber trotzdem demnächst getestet werden, hiess es am Markt. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, büsste 0,48 Prozent auf 1’814,10 ein und der breite SPI sank um 0,57 Prozent auf 14’247,45 Zähler. 25 der 30 SLI-Werte gaben nach und fünf schlossen höher.

Die stärksten Abschläge verzeichneten Lonza (-2,2%). Der Titel des Pharmazulieferers, der den Wirkstoff für die Covid-19-Impfung von Moderna herstellt, sei der Aktie des US-Partners gefolgt, sagte ein Händler. So seien beide am Freitag gestiegen und nun litten beide unter Gewinnmitnahmen.

Dahinter folgten Adecco (-1,5%), die unter einem zurückhaltenden Kommentar von JPMorgan über das weitere Kurspotenzial der Aktie und zusätzlich ebenfalls unter Gewinnmitnahmen litten.

Zu den Verlierern gehörten auch der Zahnimplantathersteller Straumann (-1,1%) und die drei SMI-Schwergewichte Nestlé (-0,5%), Novartis (-0,3%) und Roche (-0,9%). Damit konnte Roche nicht von den positiven Daten zum Corona-Cocktail profitieren, die der Konzern am Morgen vorgelegt hatte. Givaudan (-1,0%) büssten am Tag vor der Vorlage der Quartalszahlen Terrain ein.

Auch zyklische Titel wie der Liftproduzent Schindler (-0,8%), der Bauchemiehersteller Sika (-1,1%) und der Inspektionskonzern SGS (-0,8%) gaben nach. Mit ABB, Richemont, Temenos und Clariant schlossen weitere Zykliker bis zu rund einem Prozent im Minus. Richemont-Konkurrent Swatch (+0,6%) legte dagegen zu.

Bei den Finanzwerten ergab sich kein klarer Trend: So büsste die Grossbank UBS 0,7 Prozent ein, während der Titel von Rivale Credit Suisse, der auch in der Vorwoche Haare lassen musste, mit +0,4 Prozent etwas höher aus dem Markt ging. Händler sprachen von einer Stabilisierung der CS-Aktien unter der Kursmarke von 10 Franken.

Etwas leichter schlossen die Versicherer Swiss Life (-0,1%) und Zurich (-0,3%) und der Vermögensverwalter Julius Bär (-0,2%). Dagegen waren Partners Group (+1,3%) und der Rückversicherer Swiss Re (+0,5%) fester.

Gut ein Prozent gewannen die Anteile der Augenheilmittelfirma Alcon, während der Titel des Hörgeräteherstellers Sonova (-0,3%) leicht tiefer gingen.

In den hinteren Reihen fielen Cosmo (+6,5%) nach einer wichtigen FDA-Zulassung auf. Auch Bossard (+2,5%) zogen nach starken Quartalszahlen an.

Verluste gab es dagegen bei Burkhalter (-1,0%) und bei Hochdorf (-0,1%). Beide Unternehmen hatten am Morgen ihre Jahreszahlen 2020 vorgelegt.

Zu Gewinnmitnahmen kam es bei Meyer Burger (-3,9%). Der Titel des Zulieferers für die Solarenergie hat im laufenden Jahr um mehr als einen Drittel an Wert gewonnen. (awp/mc/pg)

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