CH-Verlauf: SMI gibt zum Wochenschluss am Hexensabbat leicht nach

Börse Schweiz

(Adobe Stock)

Zürich – Zum Schluss einer ereignisreichen Woche gehen Investoren auf Nummer Sicher und nehmen Gewinne mit ins Wochenende. Der grosse Verfallstermin an der Eurex – genannt «Hexensabbat» – dürfte ebenso für eine gewisse Vorsicht sorgen. Er findet viermal im Jahr statt und bringt in der Regel etwas Unruhe in den Markt. An solchen Tagen sind abrupte Richtungswechsel nicht ungewöhnlich.

Das wichtigste Ereignis war ohne Frage die US-Notenbank. Ihr sei es am Mittwoch gelungen, die erste Zinssenkung stärker als erwartet ausfallen zu lassen, ohne Erwartungen auf eine weitere Lockerung zu wecken, heisst es in einem Kommentar. Die übrigen Notenbanken in Grossbritannien und Japan wiederum handelten wie erwartet. Nachdem diese Grossereignisse nun abgehakt sind, dürfte denn auch etwas Ruhe in die Märkte einkehren. Hierzulande steht in der kommenden Woche noch die SNB auf dem Plan, die womöglich auch nochmals die Zinsen senken könnte.

Der Schweizer Leitindex SMI verliert gegen 11.00 Uhr 0,15 Prozent auf 12’039,62 Punkte. Der SLI, der die 30 wichtigsten Titel umfasst, sinkt um 0,39 Prozent auf 1959,68 und der breiter gefasste SPI um 0,26 Prozent auf 16’027,27 Zähler. Im SLI geben 19 Werte nach und elf legen zu.

Angesichts fehlender News sorgen am Morgen vor allem Analystenkommentare für Bewegung. Bei VAT (-4,1%) etwa haben die Experten von Morgan Stanley sowohl Rating als auch Kursziel nach unten angepasst. Die Experten machen insbesondere im Geschäft mit Speicherchipherstellern Raum für Enttäuschungen aus und warnen vor übertrieben hohen Erwartungen.

Beim Uhrenhersteller Swatch (-2,8%) ist die kurze Erholung schon wieder vorbei und die Titel setzen ihren seit mehr als einem Jahr nun anhaltenden Abwärtstrend weiter fort. Zum Wochenschluss sorgen gleich zwei negative Analystenkommentare für verstärkten Verkaufsdruck. So haben die Experten von Jefferies Kursziel und Rating gesenkt, während Goldman Sachs ebenfalls beim Kursziel Anpassungen vorgenommen hat.

Branchenkollege Richemont (-2,6%) folgt dicht hintendran. Auch hier haben die beiden Analysehäuser beim Kursziel zum Rotstift gegriffen. Die Unsicherheit um das China-Geschäft bereitet den Analysten mit Blick auf die gesamte Branche zunehmend Sorgen.

Auch die beiden baunahen Werte Sika (-1,8%) und Holcim (-1,0%) bekommen zurückhaltende Analystenkommentare zu spüren. Bei Sika sorgen sich die Experten von Exane BNP Paribas um die Automobilkonjunktur in den EMEA-Regionen, die schwach sei. Beim Zementspezialisten wiederum sehen die Experten nach einem knapp 30-prozentigen Kursplus seit Jahresbeginn zunächst kaum weiteres Aufwärtspotenzial.

Wie die Experten von Barclays in einem aktuellen Kommentar schreiben, sei es an den Märkten nach dem Fed-Zinsentscheid vor allem zu einem «Run» auf zyklische Branchenvertreter gekommen, der nun zu Gewinnmitnahmen führen könnte. Ein Blick auf die Kurstafel scheint diese Vermutung zu bestätigen.

Denn mit Kühne+Nagel, SIG oder Geberit sind noch weitere konjunktursensible Papiere auf den Verkaufslisten zu finden. Sie verbilligen sich um bis zu 1,6 Prozent.

Dagegen führen Givaudan, Swisscom und Roche (GS) mit Aufschlägen von bis zu 1,3 Prozent das Gewinnerfeld an. Auch das zweite Schwergewicht, Novartis, legt um 0,4 Prozent zu.

Im Blick stehen zudem Werte wie Galderma (+2,3%) und Adecco (-0,6%). Mit dem heutigen Börsenschluss werden die Papiere des Hautpflegekonzerns in den SMI Mid (SMIM) aufgenommen und ersetzen dort die von Meyer Burger (-1,8%). Die Adecco-Titel wiederum feiern ein Comeback und kehren in den SLI zurück, wo sie die Roche-Inhaber (+0,9%) verdrängen. (awp/mc/pg)

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