CH-Schluss: SMI verliert 0,5% auf 9090 Punkte

CH-Schluss: SMI verliert 0,5% auf 9090 Punkte

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat zur Wochenmitte im Minus geschlossen. Im Leitindex SMI gab es nicht einen Gewinner. Das Barometer hat damit seinen jüngsten Abwärtstrend fortgesetzt, nachdem es in der Vorwoche noch ein Jahreshoch erreicht hatte. Zur Begründung für die aktuelle Bewegung werden einerseits Gewinnmitnahmen nach dem guten Lauf genannt. Es gibt aber auch Stimmen, die in dem aktuellen Kurs die ersten Anzeichen für eine Trendwende hin zu einer generellen Marktkorrektur sehen.

Einig sind sich die Marktteilnehmer darin, dass die anhaltende Unsicherheit um die Steuerversprechen von US-Präsident Donald Trump auf die Stimmung drückt. Zudem hatte es am Nachmittag eine Vielzahl von US-Konjunkturdaten gegeben, die uneinheitlich ausgefallen waren. So hat sich etwa die Stimmung in der Industrie im US-Bundesstaat New York im November stärker eingetrübt als erwartet. Die Inflationsdaten waren wie erwartet ausgefallen während die Detailhandelsumsätze im Oktober überraschend gestiegen waren.

Der Swiss Market Index (SMI) ist mit einem Abschlag von 0,45% bei 9’089,55 Punkten aus dem Handel gegangen. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) fiel um 0,60% auf 1’469,00 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,48% auf 10’422,33 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen alle im Minus bis auf Dufry und Swisscom, die den Handel unverändert beendeten.

Einen der hintersten Plätze belegten den ganzen Tag über die Aktien des Versicherers Bâloise (-1,9%). Der Konzern lag im Neunmonatszeitraum unter den Schätzungen der Analysten und hat ein leicht tieferes Geschäftsvolumen als im Vorjahr ausgewiesen. Während der Leben-Bereich einen Rückgang verbuchte, wuchs das Nichtlebengeschäft. Das Management erwartet auf Grundlage der Zahlen jedoch ein erfolgreiches Gesamtjahr. Die Aktien hatten Anfang November einen Höchststand markiert.

Etwas besser erging es dem Branchenkollegen Zurich (-0,5%). Wie der Konzern am Investorentag deutlich machte, sieht er sich auf Kurs, um in Zukunft profitabel zu wachsen und die im vergangenen Jahr aufgestellten mittelfristigen Ziele zu erreichen. Zudem sollen die Aktionäre in den kommenden Jahren von steigenden Dividenden profitieren.

Mit den Anteilsscheinen von Credit Suisse, Swiss Life, Swiss Re und UBS standen aber auch noch die übrigen Vertreter aus der Finanzbranche an diesem Tag auf den Verkaufslisten der Investoren. Die Abgaben lagen zwischen 0,7 und 0,4%.

Zu den schwächsten Werten unter den Blue Chips zählten auch erneut die Aktien von Sonova (-2,2%). Händler sprachen von einem Zusammenspiel verschiedener Faktoren. Neben der Schwäche des Gesamtmarktes wurden auch auslaufende Leerverkäufe sowie leicht enttäuschende Absatzstatistiken für den Schlüsselmarkt USA als Gründe genannt.

Klar nach unten ging es auch erneut für LafargeHolcim (-1,6%), die bereits am Vortag zu den grösseren Verlierern gezählt hatten. Die Aktien notieren mittlerweile so tief wie zuletzt im Mai. Schwach präsentierten sich noch weitere Zykliker wie Swatch, Richemont und Adecco, die zwischen 2,0 und 0,8% fielen.

Dass die Verluste nicht noch grösser ausfielen, war den drei Schwergewichten Novartis (-0,1%) und Roche (-0,3%) und Nestlé (-0,4%) zu verdanken, die nicht so stark wie der Gesamtmarkt abgaben. Dabei hat Roche in den USA die Zulassung für die Ventana MMR-Tests bei Dickdarmkrebs erhalten. Nestlé wiederum hat eine Neuorganisation im Bereich Babynahrung und einen Wechsel in Geschäftsleitung angekündigt.

Deutliche Kursbewegungen waren vor allem im breiten Markt zu sehen. Besonders stark sackten 5EL (-11%) und Ypsomed (-4,7%) ab, während Airesis (+10%) von Prognosen zum Geschäftsverlauf profitieren.

Darüber hinaus hat Börsenkandidat Poenina den Ausgabekurs der Aktien auf 46 CHF festgesetzt und damit das obere Ende der Preisspanne erreicht. Die Nachfrage sei gut gewesen und die Emission mehrfach überzeichnet. Das IPO ist für Donnerstag geplant. (awp/mc/pg)

SIX Swiss Exchange

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