CH-Schluss: SMI gewinnt 0,3% auf 8505 Punkte
Zürich – Die Schweizer Börse hat am Mittwoch nach einem bewegten Handelsverlauf im Plus geschlossen. Der SMI überwand im Tagesverlauf eine frühe Kursschwäche. So war der Leitindex noch am Vormittag auf ein 16-Monatstief gefallen. Auslöser der Kurserholung – die auch an den anderen europäischen Märkten und in den USA spürbar war – waren Nachrichten aus dem Weissen Haus. Dabei scheint US-Präsident Donald Trump die Wogen mit China glätten zu wollen.
Laut Quellen sprach er sich gegen neue Massnahmen zur Reduktion chinesischer Investitionen in den Vereinigten Staaten aus. Stattdessen möchte der US-Präsident dieses Ziel mithilfe bestehender Gesetze erreichen – eine weitaus mildere Massnahme als zuvor befürchtet. Allerdings sei dies noch kein Grund, um in Euphorie zu verfallen, hiess es aus dem Handel. Die vergangenen Wochen hätten gezeigt, dass sich Trumps Positionen im Handelskonflikt schnell ändern können.
Der Swiss Market Index (SMI) gewann am Mittwoch schliesslich 0,31 Prozent auf 8’504,50 Punkte. Vom Tagestief bei 8’373 Punkten kletterte der Index im Tagesverlauf wieder um mehr als 130 Zähler nach oben. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) gewann schliesslich 0,42 Prozent auf 1’413,06 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,32 Prozent auf 10’221,51 Punkte.
Tagesgewinner im SMI/SLI waren SGS, die mit einem Plus von 2,4 Prozent herausstachen. Barclays hatte die Titel auf «Overweight» von «Equalweight» hochgestuft. Die Beschleunigung des organischen Wachstums würde die aktuelle Bewertung nun mehr als rechtfertigen, hatte der zuständige Analyst geschrieben.
Ebenfalls deutlich aufwärts ging es mit LafargeHolcim (+1,9%) sowie Adecco (+1,3%). Diese Valoren waren von der Royal Bank of Canada auf «Outperform» von «Sector Perform» hochgestuft worden. Die operativ eher schwächere Entwicklung dürfte eingearbeitet sein und die Bewertung sei nun günstig, lautete die Begründung der Analysten.
Nach oben ging es auch mit anderen Zyklikern wie Logitech (+1,8%), Sonova (+1,3%) oder Sika (+1,4%). Der Baustoffkonzern hatte ein neues Werk in Saudi-Arabien eröffnet.
Givaudan (+0,3%) erhielt am Berichtstag von der französischen Finanzmarktbehörde AMF grünes Licht für die geplante Übernahme von Naturex. Das Barangebot für die restlichen Aktien wird am morgigen Donnerstag gestartet.
Eine deutliche Erholung erlebten im Tagesverlauf schliesslich die Bankentitel. UBS (+0,8%) und CS (+0,2%) hatten am Vormittag nämlich noch zu den grössten Verlierern im SMI gehört. Julius Bär (+0,7%) erhielten zudem durch eine Ratinganhebung durch den UBS-Analysten auf «Buy» von zuvor «Neutral» Unterstützung.
Die Versicherungstitel Swiss Re (-0,3%), Swiss Life (-0,4%) oder Zürich (+0,1%) kamen am Berichtstag hingegen nicht richtig in Fahrt. Bei den Valoren von Swiss Re erweisen sich angeblich Abgaben aus dem angelsächsischen Raum als bremsend. Die fehlende Prämiengestaltungsmacht wecke Ergebnisängste, hatte es aus dem hiesigen Handel geheissen.
Von den defensiven Schwergewichten wirkten sich die Roche-Genussscheine (+0,5%) und Nestlé (+0,4%) klar stützend aus, Novartis (-0,5%) schlossen hingegen im Minus.
Ebenfalls mit Abgaben beschlossen Aryzta (-0,4% auf 14,455 Fr.) den Handelstag. Die Papiere des angeschlagenen Backwarenherstellers erholten sich im Handelsverlauf aber etwas von ihrem Tagestiefstkurs von 13,80 Franken. Händlern zufolge nutzten Leerverkäufer die Kurse unter 14 Franken, um ihre Positionen zu schliessen. Am Vortag hatte noch eine Ratingabstufung der Credit Suisse die Valoren belastet gehabt.
Schwach zeigten sich auch Dufry (-0,7%) sowie Clariant (-1,1%), die schliesslich den Tag gar als SLI-Verlierer beendeten.
Im breiten Markt wurden KTM Industries (+0,5%) von einer starken Kurszielanhebung durch Vontobel zumindest leicht angetrieben. Noch stärkere Gewinne gab es aber beispielsweise für Hochdorf (+5,7%), Comet (+4,5%) oder Orascom Development (+4,1%). (awp/mc/pg)