CH-Schluss: SMI tritt auf Wochensicht auf der Stelle
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am ersten Handelstag des neuen Monats höher geschlossen. In einem überwiegend freundlichen Marktumfeld zogen für einmal auch die defensiven Schwergewicht mit und verhalfen dem Schweizer Leitindex zu seinem Tagesplus. Im Handelsverlauf markiert der SMI auch ein neues Jahreshoch, das er jedoch nicht ganz halten konnte. Vom Allzeit-Hoch bei knapp 13’000 ist der SMI allerdings noch weit weg, während der die grossen europäischen Leitindizes am Freitag auf oder nahe bei den historischen Höchstwerten schlossen.
Da die Berichtssaison in der Schweiz eine kleine Verschnaufpause eingelegt hatte, rückten vor allem Konjunkturdaten stärker in den Fokus. Positiv wirkten sich dabei zahlreiche PMI-Publikationen aus, die sowohl in der Schweiz, einigen grossen europäischen Ländern und auch den USA grösstenteils über den Erwartungen ausfielen. Durch die weiter sinkenden Inflationsraten in der Eurozone wurden laut Händlern zudem die Hoffnungen weiter angetrieben, dass die Europäische Zentralbank schon im Juni die Zinsen erstmals wieder senken könnte. Der am Berichtstag überraschend bekannt gewordene Abgang von SNB-Chef Thomas Jordan bewegte die Aktienmärkte dagegen kaum.
Der Leitindex SMI schloss 0,48 Prozent höher auf 11’493,92 Punkten, wobei er bei 11’529 Punkten ein neues Jahreshoch erreichte. Auf Wochensicht hat sich der SMI damit kaum von der Stelle bewegt.
Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, legte 0,48 Prozent zu auf 1875,72 und der breite SPI 0,54 Prozent auf 14’938,20 Zähler. Im SLI gewannen bis auf sieben Titel alle hinzu.
Im insgesamt freundlichen Markt fielen Kühne + Nagel mit deutlichen Kursabschlägen (-13,5%) besonders negativ auf. Die Papiere gaben damit die Gewinne der letzten vier Monate ab und stehen wieder auf dem Niveau von Ende November 2023. Der Logistiker hatte am Berichtstag vergleichsweise enttäuschende Geschäftszahlen vorgelegt. Laut Händlern verloren die Aktien auch aufgrund der Tatsache, dass die ohnehin gesenkte Dividende zum ersten Mal seit Jahren nicht durch den freien Cashflow gedeckt ist. Zudem hätten sich die Kosten im vierten Quartal als überraschend hartnäckig erwiesen.
Das grösste Tagesplus bei den Blue Chips fuhren derweil Straumann (+2,3%) ein. Sie erholten sich damit wieder etwas von den Verlusten in der laufenden Handelswoche. Nach der Zahlenvorlage vom Dienstag hatten sich Investoren verstärkt von den Titeln getrennt. Bereits den zweiten Tag in Folge fanden sich auch die Papiere des Verpackungsspezialisten SIG (+2,2%) mit an der Spitze. Nach einer Berg- und Talfahrt der letzten Tage setzten sie damit ihren Erholungskurs fort.
Gefragt waren auch wieder Holcim (+1,9%), die laut Händlern vor allem von den Abspaltungsplänen in den USA profitieren. Dagegen verbuchten andere Zykliker wie Schindler, ABB und Givaudan nur leichte Kursgewinne zwischen 0,1 und 0,2 Prozent.
Bei den Finanzwerten zeigte sich ein durchzogenes Bild. Während die Banken UBS (+1,2%) und Julius Bär (+1,3%) klar zulegen konnten, zählten die Versicherer Zurich (-0,6) und Swiss Re (-0,3%) zu den wenigen Verlierern unter den Blue Chips. Swiss Life verbuchten dagegen ebenfalls ein kleines Kursplus (+0,4%).
Die defensiven Schwergewichte unterstützten derweil das Tagesplus. Dabei profitierten die Pharmariesen Roche GS (+0,5%) und Novartis (+0,7%) laut Händlern von der Tagesstärke im europäischen Pharmamarkt. Auch Nestlé (+0,9%) kamen wieder etwas aus ihrem Tief heraus.
Im breiten Markt stachen Meyer Burger mit Gewinnen von 17 Prozent hervor. Das Solarunternehmen konnte sich damit wieder etwas von deutlichen Verlusten der letzten Wochen erholen. Bucher (+1,6%) schlossen nach Jahreszahlen ebenfalls höher.
Auf der anderen Seite setzten sich beim angeschlagen Halbleiterhersteller AMS Osram (-1,9%) die Verluste fort. Nach einem Riesenabschreiber häuften sich zuletzt die negativen Analystenkommentare und die damit verbunden Rating- und Kurszielsenkungen. Auch Idorsia (-10,8%) gaben den dritten Tag in Folge klar nach. (awp/mc/pg)