CH-Schluss: SMI gewinnt 0,3% auf 9316 Punkte
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Donnerstag moderat zugelegt. An einem insgesamt impulsarmen Handelstag war der Leitindex SMI zunächst mit Abgaben in den Handelstag gestartet, vermochte sich aber im Verlauf des Vormittag ins Plus vorzuarbeiten. Etwas Unterstützung lieferten positive Konjunkturdaten aus der Eurozone: Dort präsentierte sich der Einkaufsmanagerindex deutlich besser als erwartet.
Von dem guten Konjunkturverlauf in der EU dürfte auch die Schweizer Wirtschaft profitieren, wie auch die am Berichtstag vorgelegten neuesten Wachstumsprognosen von Créa und der Credit Suisse für das kommende Jahr bekräftigten. Die CS-Experten erwarten zudem ein starkes Jahr 2018 für Schweizer Aktien, auch wenn es schwer sein werde, die Entwicklung 2017 noch zu übertreffen. Keine Impulse kamen am Donnerstag aus den USA, wo die Aktienmärkte wegen des «Thanksgiving»-Feiertags geschlossen blieben.
Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,26% im Plus auf 9’315,56 Punkte. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) stieg um 0,14% auf 1’495,83 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) legte 0,23% auf 10’675,80 Stellen zu. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen 18 im Plus und zwölf im Minus.
Gestützt wurden die Indizes vor allem von Avancen der SMI-Schwergewichte Nestlé (+0,7%) sowie Novartis (+0,4%). Die Genussscheine des Pharmaschwergewichts Roche (+0,04%) schlossen kaum verändert, nachdem die Titel nach der Vorlage positiver Medikamentenstudien von Anfang Woche stark zugelegt hatten.
Zu den weiteren Gewinnern unter den Blue Chips gehörten zudem LafargeHolcim (+0,7%). Presseberichte aus Frankreich über Zahlungen der vormaligen Lafarge an bewaffnete Gruppen in Syrien beeinflussten die Stimmung der Anleger offenbar nicht. Zulegen konnten auch die Titel des Asset Managers Partners Group (+0,5%), für die das Kepler-Research seine Kaufempfehlung bekräftigte.
Im Plus schlossen zudem die Titel des kriselnden Backwarenkonzerns Aryzta (+0,5%), der am Montag über das erste Quartal seines verschobenen Geschäftsjahres berichten wird.
ABB (-0,04%) gingen kaum verändert aus dem Handel. Am Markt gab es offenbar Spekulationen, dass der Schweizer Industriekonzern am dänischen Windkraftspezialisten Vestas Wind Systems interessiert sein soll.
Bei den Finanzwerten legten die Grossbankenwerte CS (+0,4%) sowie UBS (+0,1%) zu, während sich die Titel des Vermögensverwalters Julius Bär (-0,3%) weiter von den Anfang Woche erreichten Höchstwerten entfernten. Etwas schwächer schlossen Versicherungswerte wie Bâloise (-0,3%), Swiss Life (-0,2%) oder Swiss Re (-0,1%). Die Analysten der Société Générale erhöhten ihr Kursziel für die Titel des Rückversicherungskonzerns revidierten ihr Rating neu auf «Hold» nach bisher «Sell».
Ebenfalls im Minus schlossen die Titel des Computer-Zubehörherstellers Logitech (-0,6%), der damit seine Kursavancen seit Anfang Woche wieder abgegeben hat. Die deutlichsten Verluste im SMI/SLI entfielen auf die Titel des Pharmazulieferers Lonza (-0,7%) und des Reisedetailhändlers Dufry (-0,8%).
Im breiten Markt legten Comet (+3,9%) deutlich zu. Das Vontobel-Aktienresearch erhöhte das Kursziel für die Titel im Anschluss an einen Investorenanlass des Industrieunternehmens vom Vortag deutlich und bekräftigte die Einstufung «Buy». Die Gruppe sei mit der Sparte Plasma Control Technology (PCT) so gut wie nie zuvor aufgestellt, kommentierte der zuständige Analyst.
Zulegen konnten auch die Aktien der Versandapotheke Zur Rose (+1,2%). Diese hatte vorbörslich die Übernahme der niederländischen Versandapotheke Vitalsana von der deutschen Ströer-Gruppe bekanntgegeben. Deutliche Abgaben gab es für Leonteq (-5,4%). Die Aktionäre des Derivatespezialisten hatten am Mittwochabend plangemäss Christopher Chambers zum Nachfolger des abgetretenen VR-Präsidenten Pierin Vincenz gewählt. (awp/mc/pg)