CH-Schluss: SMI zieht 1,7% auf 8’609 Punkte an
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Freitag kräftig zugelegt und damit in der kurzen Neujahrswoche einen insgesamt positiven Start verzeichnet. Zusammen mit dem letzten Handelstag des Jahres 2018 ist der SMI nun bereits den dritten Tag in Folge angestiegen und hat damit einen Teil der starken Dezemberverluste wieder aufgeholt. Die defensiven Schwergewichte wirkten im gegensatz zum Vortag nicht mehr als Zugpferde, sondern als Bremsklötze, wobei sie letztlich allesamt in der Gewinnzone landeten. Gestützt wurden die Märkte im Tagesverlauf insbesondere von beruhigenden Worten des Chefs der amerikanischen Notenbank Jerome Powell.
Im Anschluss an einen starken US-Arbeitsmarktbericht, welcher gleichzeitig als Indiz für eine weiterhin robuste Wirtschaft wie auch für weitere Zinserhöhungen durch das Fed gelesen werden konnte, nahm Powell den Investoren die ärgsten Sorgen etwas. Dies gelang ihm, indem er Flexibilität bei der Zinspolitik signalisierte und gleichzeitig auf den anhaltenden Schwung der US-Wirtschaft verwies. Für einen positiven Unterton sorgten bereits zuvor Zeichen für eine Entspannung im Handelskonflikt zwischen China und den USA im Vorfeld von ersten direkten Verhandlungen seit Verkündung des «Waffenstillstands» im Dezember. Der Schrecken durch die Umsatzwarnung von Apple vom Vortag schien damit fürs erste vergessen.
Der Swiss Market Index (SMI) zog 1,68 Prozent auf 8’608,56 Punkte an. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) gewann 2,27 Prozent auf 1’319,55 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 1,77 Prozent auf 10’033,30 Punkte. Alle Bluechips legten zu Wochenschluss zu.
Die grössten Gewinne verzeichneten schliesslich Vifor Pharma mit einem Plus von 7,1 Prozent, welche damit ihre starken Vortagesverluste mehr als wettmachten.
Dahinter rückten konjunktursensitive Aktien wie Clariant (+5,5%), LafargeHolcim (+5,4%), Dufry (+5,2%) oder Schindler (+4,8%) deutlich vor, dicht gefolgt von Adecco und Julius Bär (je +4,6%).
Die am Vortag von der Apple-Umsatzwarnung arg zerzausten Technologietitel bogen ebenfalls auf einen Erholungskurs ein, am meisten Logitech (+4,4%), dahinter AMS (+4,1%) und Temenos (+4,0%). AMS verzeichneten allerdings am Vortag wegen des Grosskunden Apple einen Einbruch um über 23 Prozent.
Die Luxusgüteraktien Richemont (+3,9%) und Swatch (+3,5%) gewannen mit der Aussicht auf eine Entspannung im Handelsstreit zwischen China und den USA ebenfalls deutlich hinzu. Bei den Grossbanken schnitten UBS (+3,1%) etwas besser ab als Credit Suisse (+2,7%).
Die am Vortag noch sehr starken Nestlé (+1,3%) und Roche (+0,7%) fanden sich trotz der guten Avancen am hinteren Ende der Tabelle und verhinderten damit noch grössere Sprünge des Gesamtmarkts. Novartis (+1,0%) rückten zum Ende ebenfalls in positives Terrain vor. Die geringsten Gewinne wiesen zum Schluss Swisscom (+0,1%) und Swiss Life (+0,2%) auf.
Im breiten Markt fielen Basilea mit einem starken Plus von 12 Prozent auf. Das Unternehmen hatte am Freitag mitgeteilt, dass der weltweite Umsatz von Cresemba über Basilea-Partner im vergangenen Jahr bei mehr als 150 Millionen US-Dollar gelegen habe. Diese Aussagen kommen in Marktkreisen gut an. Mit dem aktuellen Kursplus erholte sich die Aktie allerdings lediglich marginal von den Kurseinbussen von nahezu 50 Prozent im vergangenen Jahr.
Aber auch einige Industrietitel profitierten von der freundlicheren Stimmung: So zogen etwa Dätwyler (+8,3%), Comet (+8,9%), Schaffner (+8,0%) oder auch Sulzer (+7,1%) kräftig an.
Kursgewinne verbuchten auch Huber+Suhner (+3,3%) und Emmi (+1,7%). Huber+Suhner hatte am Morgen bekannt gegeben, dass dank einem gut verlaufenen vierten Quartal der Umsatz 2018 leicht über der zuvor angegeben Bandbreite ausgefallen ist. Und Emmi konnte mit der Bekanntgabe einer kleineren Übernahme in den USA punkten. (awp/mc/ps)