CH-Verlauf: SMI notiert wenig verändert – Fokus auf SNB

Börse Schweiz

(Adobe Stock)

Zürich – Die Schweizer Aktienbörse tendiert am Montagvormittag wenig verändert. Dabei hatte der Leitindex nach einem verhaltenen Start zunächst leicht angezogen, die Gewinne dann aber wieder abgegeben. Die Anleger hielten sich zurück, meinen Händler. Denn in den USA war die Euphorie über die überraschend deutliche Zinssenkung der US-Notenbank am vergangenen Mittwoch zum Wochenschluss wieder abgeebbt und die Märkte hatten nahe ihren Höchstständen eine Verschnaufpause eingelegt. Dies stimme die Anleger vorsichtig. «Die Luft ist inzwischen etwas dünn», so ein Börsianer.

Wie in der Vorwoche steht auch diese Woche ein wichtiger Zinsentscheid auf den Programm, nämlich jener der Schweizerischen Nationalbank (SNB). Da nach der EZB auch das Fed die Zinsen gesenkt hat, dürfte auch die SNB die Geldpolitik weiter lockern, heisst es am Markt. Mehrheitlich wird dabei eine Senkung um 25 Basispunkte auf ein Niveau von neu 1,00 Prozent prognostiziert. Gerade nach dem jüngsten Fed-Entscheid steht aber auch eine Senkung um 50 Basispunkte in der Diskussion. Derweil beeinflussten die Einkaufsmanagerindizes (PMI) der Eurozone das Marktgeschehen kaum. Demnach hat sich sowohl der Einkaufsmanagerindex für die Industrie als auch für den Dienstleistungssektor stärker als erwartet eingetrübt.

Der Schweizer Leitindex SMI notiert um 11.15 Uhr um 0,05 Prozent höher bei 11’940,05 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, legt um 0,02 Prozent zu auf 1946,03 und der breite SPI um 0,15 Prozent auf 15’917,40 Zähler. Im SLI geben 15 Werte nach und 15 legen zu.

Stark unter Druck stehen Adecco (-2,3%). Hier drücken laut Händlern Konjunktursorgen auf den Kurs. Adecco sind seit heute wieder Teil des SLI. Sie ersetzen die Inhaberaktien von Roche (-0,6%). Der Roche Genussschein (-0,5%) ist weiterhin Teil des SLI.

Weiter unter Verkäufen leiden die Aktien von Swatch (-1,7%) und von Richemont (-0,7%). Nach Ansicht der BofA-Expertin Ashley Wallace dürfte sich der Abschwung der Luxusgüterbranche auch im zweiten Halbjahr und 2025 fortsetzen. Neben den in Europa und den USA steigenden Konjunktursorgen macht weiterhin auch die schwächelnde chinesische Wirtschaft der Branche zu schaffen.

Mit dem Rückversicherer Swiss Re (-1,0%), den zyklischen Holcim (-0,8%) und dem Wachstumswert Straumann (-1,0%) stehen weitere Titel unten in der Kurstafel.

Logitech-Aktien weisen mit -0,7 Prozent oder einem Abschlag von 50 Rappen ebenfalls ein Minus aus. Allerdings werden die Papiere ex-Dividende (1,16 Fr.) gehandelt, so dass die Abgaben in diesem Fall rein optischer Natur sind.

Belastet wird der Gesamtmarkt zudem vom Schwergewicht Novartis (-0,4%) und der Aktie der Grossbank UBS (-0,6%).

Die stärksten Avancen verzeichnen dagegen die als defensiv geltenden Sandoz (+2,2%) sowie die Lebensmittelwerte Lindt & Sprüngli PS (+2,0%) und Nestlé (+1,2%) auf.

Bei Nestlé verweisen Händler darauf, dass die Aktie am Freitag ein Mehrjahrestief markiert hatte. «Jetzt ist allmählich genug Heu vom Wagen gefallen», meint ein Händler und verweist darauf, dass der Riesentanker mit Laurent Freixe ja nun einen neuen Kapitän habe, der wohl frischen Wind bringen werde.

Zu den Gewinnern zählen auch Lonza (+1,2%), Schindler PS (+0,8%), SIG (+0,6%) sowie ABB (+0,5%). In einem Interview mit AWP sagte Giampiero Frisio, der neue Leiter der mit Abstand grössten ABB-Geschäftseinheit Elektrifizierung, er wolle als neuer Chef das Wachstum des Bereiches weiter vorantreiben. Dabei laufe derzeit das Geschäft mit Rechenzentren gut und im harzenden Wohnungsbau gebe es Anzeichen einer Erholung.

Nachrichten gibt es zum Wochenstart zudem aus den hinteren Reihen. Das Immobilienunternehmen Ina Invest (+6,5%) verhandelt nämlich mit dem Branchenkollegen Cham Group über eine Fusion. Die Gespräche befinden sich aber noch in einem frühen Stadium. Ina-Grossaktionär Implenia (+1,3%) begrüsst die Pläne. (awp/mc/pg)

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