Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat sich am Montag in engen Spannen bewegt und kaum verändert geschlossen. Auch die festeren Kurse im frühen Geschäft an der Wall Street konnten den Markt nicht anschieben. Händler vermissten kursweisende Impulse. Zudem fehlten auch Anschlusskäufe, meinten Händler. Nach wie vor hänge die Entscheidung der US-Ratingagentur Fitch von letzter Woche, die Bonität der USA abzustufen, negativ über dem Markt. Zudem trübten enttäuschende Konjunkturdaten aus Deutschland und aus der Schweiz die Stimmung ein. So ist hierzulande laut KOF-ETH die Geschäftslage der Firmen so schlecht wie seit zwei Jahren nicht mehr.
Im Fokus stand weiterhin die US-Geldpolitik. Die Anleger erhoffen sich von den Konsumentenpreisen am Donnerstag und den Erzeugerpreisen am Freitag Aufschluss darüber, ob die US-Notenbank den Leitzins doch noch weiter erhöhen wird oder nicht. Am Montag brachte bereits ein Fed-Mitglied weiter steigende Zinsen ins Spiel. Zuletzt hatte die Notenbank den Leitzins im Juli um 0,25 Prozentpunkte angehoben, die weitere Zinspolitik allerdings offen gelassen. Positiv sei, dass in den USA über 80 Prozent der Unternehmen aus dem S&P 500 ihre Quartalsberichte veröffentlicht und vier von fünf Kandidaten dabei die Erwartungen der Analysten übertreffen konnten. Allerdings hatten die Analysten ihre Erwartungen vor der Bilanzsaison auch gesenkt.
Der SMI schloss nach einem Tagestief bei 11’058 Punkten um 0,08 Prozent höher mit 11’107,47 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, war mit 1759,73 (+0,01%) und der breite SPI mit 14’666,92 (+0,06%) Zählern kaum verändert. Im SLI standen sich 16 Gewinner und 13 Verlierer gegenüber. Partners Group waren unverändert.
Die Verlierer wurden von Sika (-2,8%) angeführt. Der Bauchemie-Spezialist hat eine kleine Akquisition in Peru vermeldet. Doch war nicht dies die Ursache der Kursschwäche. Dafür waren laut Händlern vielmehr Gewinnmitnahmen nach dem Spurt zum Wochenschluss verantwortlich.
Auch bei AMS Osram (-1,1%) wurden Gewinnmitnahmen erwähnt. Ende Juli hatte der Sensorenhersteller eine Restrukturierung angekündigt, was den Aktien einen Kurssprung um nahezu einen Fünftel beschert hatte. Doch seitdem kam es zu Gewinnmitnahmen. Dahinter folgten mit VAT (-0,9%) und Logitech (-0,7%) sowie Lonza (-0,6%) und Straumann (-0,4%) weitere Technologie- und Wachstumswerte.
Zu den Verlierern zählten zudem Richemont (-0,9%), Swiss Re (-0,3%) und Swisscom (-0,2%), die an die verhaltene Performance der Vorwoche anknüpften. Weder Swisscom noch Swiss Re war es in der Vorwoche gelungen, mit ihren Zahlen zu punkten.
Stütze des Marktes waren vor allem die Titel des Schwergewichts Novartis (+0,9%). Die GS von Rivale Roche (-0,1%) und Nestlé (+0,2%), die schwerste Schweizer Aktie, hinkten klar hinterher.
Zu den Gewinnern zählten zudem die Aktien des Personalvermittlers Adecco (+1,1%), die die gute Entwicklung im Anschluss an die Quartalsbilanz vergangen Woche fortsetzten. Kühne+Nagel (+0,7%) profitierten laut Händlern von den Aussagen von Maersk. Die dänische Reederei hob trotz weiterer Umsatz-Einbrüche die Prognose für 2023 an.
Zu den Gewinnern zählen auch Swiss Life (+1,0%) und Zurich (+0,4%), deren Halbjahresabschluss am Donnerstag bevorsteht.
Die Aktien der UBS (+0,8%) schlossen nach einem Schlussspurt fester. Die Grossbank macht vorwärts mit der Integration der CS und hat Details für die Umstrukturierung des Investmentbankings bekannt gegeben. Dazu gehört auch die Ernennung der M&A-Chefs der Einheit. Die Integration dürfte aber auch dazu führen, dass Hunderte von Mitarbeitenden die Bank verlassen werden.
Auf den hinteren Rängen fielen Igea Pharma (-14%) negativ auf. Die Aktien des Unternehmens sollen per 6. November dekotiert werden. Dagegen legt das Unternehmen Rekurs ein.
Weiter abwärts ging es zudem mit Idorsia (-6,9%), Händler erwähnten weiterhin Kapitalsorgen. (awp/mc/pg)