CH-Schluss: SMI geht mit leichtem Plus aus dem Handel

Börse Schweiz

(Adobe Stock)

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat einen bewegten Handelstag hinter sich. Zwischen dem Tageshoch zum Mittag und dem Tagestief am Nachmittag liegen über 150 Punkte. «Gründe für die heutige Schlitterfahrt sind erneute Spekulationen über die möglichen Zölle, die der neue US-Präsident Trump mit seiner Amtseinführung in rund 12 Tagen verkünden könnte», fasste es ein Marktanalyst am Ende des Tages zusammen. «Anders als noch am Montag widmeten sich die Anleger heute dem anderen Extrem, wonach Trump gleich am ersten Tag seiner Amtszeit den nationalen Wirtschaftsnotstand ausrufen könnte, um die Verhängung von Universalzöllen sowohl gegenüber ‹Freunden als auch Gegnern› in der Welt zu rechtfertigen.»

Unter Anlegern wurden einmal mehr Inflations- und in der Folge auch Zinssorgen für die Zeit nach der Amtsrückkehr von Trump geschürt. Frische Daten des Arbeitsmarktdienstleisters ADP für die Privatwirtschaft fielen zwar schwächer als erwartet aus, im Gegenzug erreichten jedoch die am Mittwoch vermeldeten wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe den niedrigsten Stand seit fast einem Jahr. Ein robuster Arbeitsmarkt macht weitere Lockerungen der US-Geldpolitik weniger wahrscheinlich. Von Seiten der US-Notenbank keimte indessen die Hoffnung auf, dass es vielleicht doch mehr als zwei weitere Zinsschritte nach unten geben könnte: Fed-Mitglied Waller gehe davon aus, dass die Inflation auf 2 Prozent fällt und so weitere Zinssenkungen angemessen sind, hiess es vom Markt.

Der SMI schloss 0,38 Prozent höher bei 11’876,21 Punkten, nachdem er zwischenzeitlich sogar unter 11’800 Punkte gefallen war. Damit hat der Leitindex alle vier Handelstage seit Jahresbeginn positiv beendet. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, legte um 0,24 Prozent zu auf 1961,07 Punkte und der breit gefasste SPI um 0,29 Prozent auf 15’830,35 Zähler. Im SLI gaben 17 Werte ab und 13 legten zu.

Spitzenreiter waren nach einer erneuten positiven Studie Partners Group (+2,4%). Die Deutsche Bank erhöhte die Einstufung auf «Buy». Das Jahr 2025 könnte auch dank tieferer Zinsen der Beginn einer mehrjährigen Erholungsphase für die Private-Equity-Branche sein, so die Analysten.

Fester schlossen zudem Roche GS (+1,0%). Der Pharmakonzern ist mit der Poseida-Übernahme fast am Ziel. Die knapp 1,5 Milliarden schwere Übernahme sollte nun im Laufe des Tages vollzogen werden.

Auch die beiden anderen Schwergewichte Novartis (+0,6%) und Nestlé (+0,6% auf 75,36 Fr.) schafften es bis zum Schluss klar ins Plus. Für letztere senkte zunächst Jefferies das Kursziel deutlich auf 67 Franken (neu Underperform von Hold). Später erhöhte Exane BNP das Kursziel auf 89 Franken (Outperform von Underperform).

Exane begründete die Hochstufung mit der mittlerweile «extrem günstigen» Bewertung, während Jefferies gerade mit Blick auf die Margenentwicklung skeptisch bleibt. Nestlé haben in den vergangenen drei Jahren seit dem Allzeithoch Anfang 2022 über 40 Prozent an Wert eingebüsst.

Deutlich tiefer notierten Zykliker wie Geberit (-1,5%) und Adecco (-1,1%). Händler sprachen mit Blick auf Adecco ausserdem von vorsichtigen Aussagen der Deutschen Bank zu europäischen Stellenvermittlern. Die Bank of America zähle zudem Geberit zu den Aktien, welche Anleger im europäischen Bau- und Bauzuliefersektor auf die Zahlen hin meiden sollten, hiess es im Handel.

In der zweiten Reihe standen Pierer Mobility (-20,5%) weiter unter Druck. Ende Dezember hatten sich die Titel des angeschlagenen Zweiradherstellers zeitweise kräftig erholt, nachdem das Landesgericht im österreichischen Ried die Fortführung der insolventen KTM AG und zweier Tochterfirmen beschlossen hatte. Ende Januar steht nun die ausserordentliche Generalversammlung mit der Entscheidung über zusätzliche Finanzinstrumente an.

Gurit (-11,3%) gaben nach einer Kurszielsenkung um ein Viertel auf 30 Franken durch Research Partners ebenfalls zweistellig ab. Kardex (+4,1%) wiederum legten nach einem positiven Analystenkommentar der UBS zu. (awp/mc/pg)

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