Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat die Sitzung vom Dienstag mit deutlichen Avancen beendet. Der SMI als wichtigster hiesiger Aktienindex hatte nach einem flauen Start einen Gang höher geschaltet und bis weit in den Nachmittag kontinuierlich zugelegt. Erst gegen den Schluss flaute das Geschehen dann aber wieder etwas ab. Vor allem die defensiven Index-Schwergewichte präsentierten sich äusserst freundlich und waren entsprechend für einen Grossteil der Gewinne verantwortlich.
Laut Händlern zeigt dies, dass das Umfeld nach wie vor von Unsicherheiten geprägt ist. Je nach Entwicklung könne es auch schnell wieder in die andere Richtung gehen, meinte einer. Bereits am Dienstagabend wird bekanntlich der nächste Akt im Brexit-Drama aufgeführt. Ein Ausstieg der Briten aus der EU ohne Vertrag sei jedenfalls noch immer gut möglich und in den aktuellen Kursen noch lange nicht eingepreist, meinten Marktkreise. Auch in den Handelskonflikt zwischen den USA und China könnte diese Woche noch Bewegung kommen. Und nicht zuletzt steht am Mittwochabend (hiesiger Zeit) noch ein US-Zinsentscheid an, der Dyanmit in die eine oder andere Richtung bringen könnte.
Der Swiss Market Index (SMI) gewann zum Schluss 0,93 Prozent auf 8’940,52 Punkte, im Tageshoch war er mit 8’988 Punkten relativ knapp an die 9’000er-Marke gestossen. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) gewann 0,72 Prozent auf 1’391,67 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,94 Prozent auf 10’465,25 Punkte. Von den Top 30 Werten schlossen 23 im Plus, sechs im Minus und einer (Dufry) unverändert.
Sehr deutlich aufwärts ging es mit den Index-Schwergewichten Nestlé (+1,6%), Novartis (+1,6%) und Roche (GS +1,1% auf 256,60 Fr.), die damit für rund 90 Prozent des SMI-Gewinns verantwortlich waren. Die beiden Pharmakonzerne werden am (morgigen) Mittwoch bzw. am Donnerstag ihre Zahlen präsentieren, bei Nestlé wird es erst Mitte Februar der Fall sein. Für die Roche-GS hatte ausserdem die britische Barclays das Kursziel auf 315 Franken angehoben.
Gar noch weiter vorne schlossen Givaudan (+2,2%) und Vifor (+1,7%). Bei ersteren hatte laut Händlern eine Kurszielerhöhung durch die französische Société Générale für zusätzlichen Schub gesorgt. Gewinne von über 1% verzeichneten zum Handelsschluss ausserdem noch Sonova, Adecco oder UBS. Lonza (+0,8%) wird ebenfalls am Mittwoch Rechenschaft über das Jahresergebnis 2018 und den erwarteten Geschäftsgang 2019 ablegen.
Das grösste Minus bei den Blue Chips setzte es für Ams (-2,5%) ab. Die Titel seien von negativen Berichten zu Taiwan Semiconductor in Sippenhaft genommen worden, hiess es. Hintergrund dazu sei gewesen, dass sich die neuste iPhone-Generation von Apple wohl eher schleppend verkaufe.
Unter den wenigen Verlierern figurierten zudem Swatch (-2,2%) und Richemont (-1,4%) nach schwachen Uhrenexportdaten. Der am Morgen veröffentlichte Dezember-Wert war klar negativ ausgefallen. Damit sei es praktisch über Nacht zu deutlichen Bremsspuren gekommen, hiess es in einem Kommentar der ZKB.
Im breiten Markt lag der Fokus der Investoren vor allem auf den Titeln von Landis+Gyr (+5,1%). Das Unternehmen kündigte am Morgen ambitionierte Mittelfristziele und einen Aktienrückkauf über 100 Millionen Franken an. Zahlen präsentierten ausserdem die beiden Kantonalbanken aus Zug (+1,4%) und dem Jura (+0,9%).
Deutlich bergab ging es dafür bei KTM Industries (-2,5%). Die österreichische Fahrzeuggruppe, deren Aktien an der hiesigen Börse kotiert sind, ist 2018 zwar weiter gewachsen, jedoch langsamer als in den Vorjahren. Auch die Titlisbahn-Aktien (-4,3%) mussten nach Zahlen Federn lassen.
Unter den grössten Gewinnern waren u.a. noch Air Tech, Meyer Burger oder Belimo zu finden. Am Ende der Tabelle waren u.a. noch Arundel, Obseva oder u-blox zu finden. (awp/mc/pg)