CH-Schluss: Mit Abgaben in die neue Woche

Börse Schweiz

(Adobe Stock)

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist mit kleinen Verlusten in die neue Handelswoche gestartet. Marktteilnehmer sprachen nicht zuletzt von Gewinnmitnahmen nach den jüngsten Avancen. In der Vorwoche hatte der Schweizer Leitindex SMI um passable 1,74 Prozent zugelegt. Viele Börsianer hielten vor der Veröffentlichung zahlreicher Quartalsberichte in dieser Woche ihr Pulver erst einmal trocken. Die nun eintrudelnden zahlreichen Geschäftsberichte könnten einen Lackmustest für die aktuellen Bewertungen darstellen, hiess es.

Das makroökonomische Umfeld bleibe derweil zumindest vielversprechend, hiess es weiter. Mehr Aufschluss werde es im späteren Wochenverlauf mit den Einkaufsmanagerindizes aus Deutschland, Frankreich sowie aus der Eurozone geben. Gestützt werde die Stimmung auch durch Hoffnungen auf weitere Zinssenkungen. Die geopolitischen Risiken seien dagegen wieder etwas in den Hintergrund getreten, sei doch die befürchtete Ausweitung des Nahostkrieges bislang ausgeblieben.

Der Schweizer Leitindex SMI schloss am Montag 0,53 Prozent tiefer auf 12’261,87 Punkten. Der SLI, der die 30 wichtigsten Titel umfasst, verlor 0,68 Prozent auf 1998,01 und der breite SPI 0,52 Prozent auf 16’310,29 Zähler. Im SLI gab mit 25 Werten die deutliche Mehrheit der Aktien nach, nur deren fünf gewannen hinzu.

Mit einem Kursplus von 4,6 Prozent auf 38,47 Franken führten die Aktien der Generika-Spezialistin Sandoz das kleine Gewinnerfeld mit einigem Abstand an. JPMorgan hatte im Vorfeld der Quartalszahlen das Kursziel auf 43 Franken erhöht. Sowohl für das dritte Quartal als auch die längerfristigen Perspektiven zeigt sich der Experte zuversichtlich.

Mit etwas Abstand folgten die Titel von Swatch (+1,2%), wobei Händler hier auf die jüngsten Stützungsmassnahmen Chinas verwiesen. Dort hat sich die Notenbank erneut mit einer Zinssenkung gegen die hartnäckige Wirtschaftsflaute gestemmt. Zudem habe der bekannte US-Substanzinvestor Charles Brandes wieder Aktien zugekauft, wie es im Handel hiess.

Branchenkollege Richemont (-0,6%) konnte nicht mithalten, hat sich im bisherigen Jahresverlauf mit +10 Prozent aber auch deutlich besser geschlagen als Swatch (-24%).

Derweil verzeichneten die Aktien des Warenprüfkonzerns SGS mit -2,3 Prozent im Vorfeld der Ergebnispublikation vom Freitag deutliche Kursverluste. Eine Abstufung durch RBC schickte die Aktien in den Keller. Die Papiere von VAT verbilligten sich um 2,2 Prozent. Gewinnwarnungen von Chipherstellern setzten zuletzt die ganze Branche unter Druck und mit ihnen Zulieferer wie VAT.

Am morgigen Dienstag werden Logitech (+0,9%) Quartalszahlen publizieren, gefolgt von Kühne+Nagel (-1,7%) und Roche (-0,2%) am Mittwoch. Die beiden anderen Schwergewichte tendierten ebenfalls unauffällig: Novartis büssten 0,5 Prozent ein, während Nestlé 0,4 Prozent höher bezahlt wurden.

Bei verschiedenen Werten auf den Verkaufslisten dürften auch Gewinnmitnahmen ein Treiber für die Abgaben gewesen sein. Hierzu zählten etwa Lonza (-1,6%), Schindler (-0,4%) oder Sonova (-0,8%), die zumindest in der vergangenen Woche teilweise deutlich zugelegt hatten.

In den hinteren Reihen manifestierte sich die Branchenschwäche bei Pharmazulieferaktien wie Bachem (-1,0%), Polypeptide (-2,4%) oder Siegfried (-2,2%). Letztere wird am Donnerstag einen Investorentag mit den neuen CEO abhalten.

Die ersten Quartalszahlen für diese Woche lieferte am Morgen Aryzta (-4,6%). Der Backwarenkonzern hatte mit seinem organischen Wachstum für das dritte Quartal den AWP-Konsens verfehlt.

Derweil sackten Swiss Steel um knapp 16 Prozent ab. Am Wochenende war in verschiedenen Zeitungsberichten über die weitere Zukunft des angeschlagenen Stahlkochers spekuliert worden. (awp/mc/ps)

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