Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist am Mittwoch mit deutlichen Gewinnen aus dem Handel gegangen. Damit schloss sich der Schweizer Leitindex SMI den wichtigsten Börsen in Asien, Europa und USA an. Vor allem die freundlichen Vorgaben am Morgen aus Asien hatten laut Händlern den Weg für die heutige Erholung geebnet. Getragen wurden die hiesigen Gewinne vor allem von Finanztiteln und Zyklikern. Der SMI hat damit seine Verluste vom Wochenauftakt aufgeholt. Die Quartalsbilanz ist dennoch negativ.
Die Stimmung zur Wochenmitte sei deutlich besser gewesen als noch am Vortag, sagte ein Händler. Man müsse aber abwarten, ob wirklich neue Käufer in den Markt zurückkämen. Nur dann sei es wahrscheinlich, dass sich tatsächlich ein Bodenbilden könnte. Andernfalls sei die Erholung nicht mehr als eine technische Reaktion auf einen stark überverkauften Markt. Mit Blick auf noch anstehende Termine in den USA, dürfte eine Rede von US-Notenbank-Chefin Janet Yellen die Märkte am Abend beschäftigen, nachdem der Stellenaufbau im Privatsektor der USA im September stärker als erwartet ausgefallen ist.
Der Swiss Market Index (SMI) schloss um 2,28% höher bei 8’513,41 Punkten. Die Einbussen vom Montag (-1,5%) und Dienstag (-0,7%) hat er damit wettgemacht. Seine Quartalsbilanz fiel mit gut -3% dennoch negativ aus. Der 30 Titel umfassende, in der Titelgewichtung gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewann 2,05% auf 1’245,05 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 2,16% auf 8’679,82 Zähler. Von den 30 wichtigsten Aktien schlossen alle im Plus.
Unter den Blue Chips waren zur Wochenmitte Julius Bär (+4,1%) unangefochtene Spitzenreiter. Dass die Bank ihre Geschäfte in einigen Regionen neu organisieren will, dürfte kaum der Grund für das Plus gewesen sein. Vielmehr erhielten die Finanztitel von der Markterholung kräftigen Rückenwind, so legten auch Zurich Insurance (+2,3%) und Swiss Life (+2,2%) klar zu.
Auch konjunkturabhängige Aktien, die im Zuge der Korrektur zuletzt stark unter Druck gekommen waren, lagen im SMI/SLI-Tableau weit vorne. So stiegen beispielsweise Transocean 2,9%, Adecco 2,8%, oder Syngenta 2,4% kräftig.
Clariant (+1,9%) schlossen ebenfalls gut im Plus. Der Chemiekonzern hatte mitgeteilt, in Indien einen Teil des Personal Care-Portfolios der Vivimed Labs Ltd zu übernehmen, was von Analysten begrüsst wurde.
Unterstützung erhielt der Markt auch von den Index-Schwergewichten Nestlé (+2,9%), Novartis (+2,4%) und Roche (+2,2%), nachdem sie allesamt am Vortag noch deutlich im Minus geschlossen hatten. Bei Roche hatten sich die Analysten der HSBC positiv zu den jüngst vorgelegten Studiendaten für das Medikament Ocrelizumab gegen Multiple Sklerose (MS) geäussert. Angesichts der Daten hätten sie ihre Prognosen für den Umsatz von Ocrelizumab mehr als verdoppelt.
Galenica (+1,8%) gehören zu den Werten, die dem Markt am Ende etwas hinterherhinkten. Das Unternehmen hat für den Phosphatbinder Velphoro in Japan eine Zulassung erhalten, was dem Titel aber kaum Rückenwind verleiht. Aryzta (unverändert) konnten die zwischenzeitlichen Verluste abbauen. Zur Wochenmitte hatten noch weitere Analysehäuser nach den Zahlen vom Montag ihre Kursziele für den Backwarenhersteller gesenkt.
Im breiten Markt fielen unter anderem Loeb PS auf. Sie tendieren am letzten Tag an der SIX Swiss Exchange und vor dem Wechsel in den ausserbörslichen Handel mit 4,3% im Minus. Die Aktien der Accu Holding (-3,9%) und der Huegli Holding (-3,2%) gaben ebenfalls klar nach.
Am entgegengesetzten Ende des Kurstableaus standen dagegen beispielsweiss die Aktien von Evolva (+4,1%). Das Biotech-Unternehmen Evolva blickt optimistisch nach vorne, wie CFO Jakob Hansen an der Kapitalmarktkonferenz «Investora» deutlich machte. Ähnliches war an der gleichen Veranstaltung vom Milchverarbeiter Hochdorf (+3,0%) zu hören. Auch hier griffen Investoren zu. (awp/mc/pg)