Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Freitag zum vierten Mal in dieser Woche zugelegt und damit auch die vierte Woche am Stück höher beendet. Allerdings büsste der Leitindex SMI gegen Handelsende einen Teil seiner Gewinne wieder ein. Der Absturz von Anfang August wurde dennoch nicht nur wettgemacht, vor dem Wochenende markierte der Leitindex SMI bei 12’483,57 gar ein neues Jahreshoch. Die am Nachmittag in den USA publizierten Konjunkturdaten fielen insgesamt mehr oder weniger innerhalb der Erwartungen aus und bewegten die Märkte nicht mehr gross.
Vielmehr sind die Augen der Investoren bereits auf die Publikation der neuesten US-Jobmarktdaten vom kommenden Freitag gerichtet. Die Frage, ob die US-Notenbank die Zinsen um 25 oder gar um 50 Basispunkte senken wird, erhält dann weiteren Nährstoff. Spannung verspricht auch die weitere Entwicklung der Aktienkurse im Hinblick auf den Start des Monats September, bekanntlich für die Börsen ein eher schwieriger Monat. So käme eine Konsolidierung nach dem zuletzt starken Lauf wenig überraschend. In Marktkreisen wurde indes das allgemeine Börsensentiment vor dem Wochenende als weiterhin gut beschrieben.
Der Schweizer Leitindex SMI schloss 0,15 Prozent höher bei 12’436,59 Punkten. Im Wochenvergleich ergab sich ein Plus von 0,7 Prozent. Der SLI, der die 30 wichtigsten Titel umfasst, rückte 0,17 Prozent auf 2015,35 Punkte vor und der breit gefasste SPI 0,21 Prozent auf 16’504,15 Punkte. Von den 30 SLI-Titeln beendeten 17 den Handelstag im Plus, 12 im Minus und SGS unverändert.
An der Spitze der Blue Chips standen zum Schluss Aktien aus verschiedenen Branchen, angeführt von den als zyklisch geltenden SIG (+2,5%). Die Aktie zählt mit einer negativen Jahresperformance bis am Vortag von beinahe 10 Prozent zu den Nachzüglern im SLI.
Das Spitzentrio wurde von Lindt & Sprüngli (+1,9%) und mit bereits einigem Abstand Geberit (+0,9%) vervollständigt. Der Sanitärtechnikkonzern startet am Montag ein neues Aktienrückkaufprogramm über 300 Millionen Franken.
Im Bereich von rund 0,6 Prozent verteuerten sich noch die beiden Aktientypen von Roche. Sie hielten sich damit etwas besser als Novartis (+0,2%). Die beiden Pharma-Titel hatten zuletzt einen guten Lauf, allerdings bewegen sich lediglich Novartis auf Rekordniveau. Das neue Allzeithoch wurde am Vormittag bei 102,62 Fr. markiert.
Nestlé (-0,1%) fielen hingegen leicht zurück. Trotz dieser Abgaben zum Wochenschluss verzeichneten die Titel im Vergleich zum Stand vom vergangenen Freitag, nachdem der Wechsel auf dem CEO-Posten verkündet wurde, eine positive Wochenbilanz von rund 1,7 Prozent.
Die grössten Verluste erlitten VAT (-1,4%) und Logitech (-0,8%). Im Vorfeld der Generalversammlung vom kommenden Mittwoch hat der Logitech-Gründer Daniel Borel prominente Verbündete gewonnen. Die Anlagestiftung Ethos und die Aktionärsvereinigung Actares stellen sich wie er gegen die Wiederwahl von Wendy Becker an die Spitze des Verwaltungsrats.
Im breiten Markt zogen die Aktien der Jungfraubahn Holding (+0,5%) und von Edisun (+3,1%) an, während CFT (-1,0%) an Terrain einbüssten, alle jeweils nach der Vorlage der Halbjahreszahlen.
Massiv gesucht waren die Aktien des Glasverpackungsherstellers Vetropack (+8,1% auf 31,90 Fr.), dies nachdem der Broker Stifel das Kursziel auf 45 von 40 Franken erhöht und das Rating «Buy» bestätigt hat. Bis am Vortag haben die Aktien indes unter anderem wegen des schleppenden Geschäftsgangs im ersten Semester im Vergleich zum Stand von Ende 2023 um beinahe einen Viertel nachgegeben.
Auch Hochdorf stachen mit einer Kursverdoppelung auf 1,20 Franken hervor. Allerdings ist die Aktie im bisherigen Wochenverlauf massiv eingebrochen, nachdem das Unternehmen eine Nachlassstundung für die Holding hatte anmelden müssen. Vor wenigen Tagen lag der Kurs noch bei über 8 Franken. (awp/mc/pg)