CH-Schluss: SMI verliert 0,3% auf 8’808 Punkte
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat die Sitzung vom Freitag mit etwas tieferen Kursen beendet. Nach einem gehaltenen Start haben die Kurse im Tagesverlauf stetig leicht nachgegeben, wobei das Tief am Nachmittag erreicht wurde. Am Tag des kleinen Optionsverfalls belasteten insbesondere die Abgaben in den Schwergewichten Novartis, Roche und Nestlé den Gesamtmarkt. Insgesamt präsentiert sich das Handelsgeschehen zum Wochenschluss aber ruhig. Ein Thema war aber der weiterhin schwächelnde Franken, zu dem der Euro im frühen Handel erneut für eine Weile über 1,20 CHF stieg.
Die Aktien befanden sich zum Wochenschluss weiterhin auf Richtungssuche. Zum zweiten Mal in Folge resultierte allerdings ein kleines Wochenplus. Die Nervosität wegen der militärischen Intervention der westlichen Mächte in Syrien habe sich zwar etwas gelegt, hiess es in Börsenkreisen. Gleichwohl wurde aber davor gewarnt, die geopolitischen Spannungen zu unterschätzen. Dasselbe gelte für den globalen Handelsstreit, welcher bei einer Eskalation die Märkte jederzeit wieder zurückwerfen könnte.
Der Swiss Market Index (SMI) verlor 0,29% auf 8’807,80 Punkte. Im Wochenvergleich ergab sich dennoch ein bescheidenes Plus von 0,4%. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) gab um 0,04% auf 1’461,55 Punkte nach und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,24% auf 10’409,15 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln schloss gut ein Drittel im Minus.
Geprägt war der Handel insbesondere von den Abgaben in Novartis (-1,6%), welche mit diesen Verlusten den grössten Teil zum negativen Vorzeichen des Gesamtmarktes beisteuerten. Der Titel knüpfte an die schwache Performance des Vortages mit einem Minus von knapp 2% an. Die Enttäuschung und die Zweifel am Potenzial der Produktpipeline, welche das Quartalsresultat von Novartis am Donnerstag bei den Investoren hinterlassen hatte, waren noch nicht verflogen. In der Folge kam es zu verschiedenen Kurszielsenkungen. Die Genussscheine von Roche büssten 0,4% ein.
Auch Nestlé (-0,3%) zogen den Gesamtmarkt nach unten. Der Nahrungsmittelhersteller hatte ebenfalls am Tag zuvor das Quartalsergebnis publiziert, die Aktie reagierte darauf aber unauffällig. Analysten nahmen die Beschleunigung des Wachstum zur Kenntnis, betonten aber vor allem auch den vermutlich noch länger anhaltenden Umstrukturierungsprozess.
Weitere klarere Verlierer waren etwa Sika (-1,1%), Adecco oder Richemont (je -0,6%). Im Gegensatz zu den ungefragten Richemont gingen Swatch (+1,5%) als grösster Gewinner ins Wochenende, dicht gefolgt von Swisscom (+1,5%).
Die Aktien der Banken Credit Suisse und UBS (je +0,5%) rückten ebenfalls vor, beide werden kommende Woche Zahlen vorlegen, die UBS bereits am Montag. Eine Sektorstudie von Goldman Sachs trübte das Bild kaum. Die Bank hat die Kursziele für beide reduziert und rechnet jeweils mit schwächeren Erträgen im Investment Banking.
Moderat nachgefragt waren auch ABB (+0,3%), welche am Vortag nach guten Zahlen um über 4% in die Höhe geschossen sind. Eine Reihe von Banken erhöhte mit Blick auf die verbesserten Aussichten ihre Kurszielschätzungen. Der Wind habe für den Industriekonzern gedreht und der Ausblick habe sich endlich verbessert, hiess es.
Im breiten Markt verzeichneten Cembra (-4,3%), Vontobel (-2,5%) oder die Industrietitel Bucher (-2,1%) und Georg Fischer (-2,6%) deutlichere Abgaben, was allerdings bei allen auf den Abgang der Dividende zurückzuführen war.
Temenos (+0,1%) rückten gegen Handelsende ins Plus vor, nachdem bei der angestrebten Übernahme des britischen Software-Unternehmens Fidessa ein Gegenangebot eingereicht wurde. Die in Irland ansässige ION Investment Group hat ein höheres Gegenangebot unterbreitet, was in Börsenkreisen offenbar für Temenos als positiv eingeschätzt wird. Denn Temenos hatte einen Preis von umgerechnet rund 1,8 Mrd CHF geboten.
Deutlicher nach oben ging es für Inficon (+4,0%) nach starken Zahlen. Implenia rückten mit dem Gewinn des Auftrags zum Bau des Parking beim Kunstmuseum in Basel um 1,7% vor.
Weiter veröffentlichte der Börsenkandidat Ceva Details zum IPO, Zahlen zum vergangenen Jahr sowie Angaben zu den Aussichten. Der Börsengang soll am 4. Mai über die Bühne gehen. (awp/(mc/ps)