CH-Schluss: SMI legt 0,4% auf 9184 Punkte zu
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt legte am Freitag leicht zu und beendete damit auch die Gesamtwoche mit einem kleinen Plus. Nach der schwachen Vorwoche und einer zuletzt wieder leicht erhöhten Volatilität wurde damit der Abwärtstrend vorerst gestoppt. Am Berichtstag kletterte der SMI rasch auf ein Tageshoch, um anschliessend wieder nachzugeben. Danach wechselte der Leitindex ohne nennenswerte Impulse mehrmals das Vorzeichen. Per Saldo haben sich die einzelnen Titel vor dem Wochenende nicht gross bewegt. Der positive Schlussstand kam vor allem dank der starken Novartis zustande.
An den Finanzmärkten überwiegt weiterhin die Unsicherheit, wohin die Reise in den kommenden Tagen gehen könnte. Die Optimisten, wie stellvertretend jüngst die CS in einem Kommentar des CIO, verweisen auf das anhaltende Wirtschaftswachstum und auf die steigenden Unternehmensgewinne und sehen deshalb ein positives Umfeld für Aktien bis ins kommende Jahr hinein. Ein vorsichtigerer Kommentator sieht die Gefahr, dass der Glaube der Marktteilnehmer an eine grössere Korrektur wachsen könnte, sollten die Aktien nicht bald wieder in positives Terrain vorstossen. Dies würde dann den Abwärtsdruck verstärken.
Der Swiss Market Index (SMI) gewann 0,40% auf 9’183,61 Punkte. Im Wochenvergleich ergab sich ein Plus von 0,5%. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) zog um 0,19% auf 1’484,06 Punkte an und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,32% auf 10’533,22 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen 16 im Plus, 13 im Minus und Richemont unverändert.
An der Tabellenspitze beendeten Novartis (+1,1%) die Sitzung, welche in der Schlussauktion noch um einen halben Prozentpunkt nach oben sprangen und damit an die Aufwärtsbewegung des Vortages anknüpften.
Auch die beiden anderen der «grossen Drei», Roche und Nestlé (je +0,5%), zogen an. Roche konnte mit guten News aus der Produktpipeline aufwarten. Die US-Gesundheitsbehörde FDA hat dem Medikament Hemlibra zur Behandlung von Hämophilie ebenso grünes Licht erteilt wie Gazyva zur Behandlung von Patienten mit zuvor unbehandeltem Lymphdrüsenkrebs. Mit beiden positiven Entscheiden habe man indes gerechnet, hiess es jedoch im Handel.
Hinter Novartis belegten bei den Bluechips indes Sika (+1,0%), Logitech (+0,8%) und Zurich (+0,8%) die nächsten Plätze. Zurich verteuerten sich damit erstmals in dieser Woche und nach dem Investorentag vom Mittwoch. Die Aktien erhielten von einem Kommentar von Jefferies etwas Unterstützung, denn deren Analysten verwiesen auf die «bemerkenswerte» Erholung der Kapitalposition und die Aussicht auf höhere Dividenden.
Auch Julius Bär (+0,3%) rückten im Vorfeld des Interim Management Statements zum Geschäftsverlauf der ersten zehn Monate vom kommenden Montag etwas vor.
Die stärksten Verluste erlitten Sonova (-1,2%). Nach dem Zwischenspurt vom Vortag mit einem Plus von 2% setzte damit der Titel die vor zwei Wochen eingeleitete schwache Performance fort.
Dahinter gaben Kühne+Nagel (-1,0%), Geberit (-0,9%) oder SGS (-0,8%) etwas deutlicher nach, ohne dass es dazu konkrete Nachrichten gegeben hätte. Verkauft wurden weiter Titel wie ABB (-0,6%), Swiss Life oder Schindler (je -0,5%).
Dufry (-0,1%) hielten sich unauffällig im breiten Mittelfeld. Dem Reise-Detailhändler gelang es, die Refinanzierung des Hauptteils seiner Bankkredite im Wert von 3,4 Mrd CHF erfolgreich abzuschliessen.
Am breiten Markt waren Zehnder (+6,9%) sehr gesucht. Die Papiere profitierten vom Einstieg des Investoren Veraison. Am Markt geht man davon aus, dass Veraison das Engagement bei Zehnder noch ausbauen dürfte.
Poenina (+3,1%) kletterten am Tag nach dem Börsengang erneut in die Höhe und schlossen mit 53,10 CHF bereits um 15% über dem Ausgabepreis von 46 CHF.
Schaffner machten 0,3% an Boden gut. Knapp drei Wochen vor Bekanntgabe des Jahresergebnisses 2016/17 hat das Unternehmen ein Umsatzwachstum von 5,5% und einer Ergebnissteigerung auf 7 bis 9 Mio CHF angekündigt. Ebenfalls nach Angaben zum Geschäftsgang gewannen Aevis Victoria 0,2%.
Auch Conzzeta (-0,1%) büssten etwas an Terrain ein, lagen zweitweise aber deutlicher im Minus. In einem Interview mit AWP hat sich CEO Michael Willome grundsätzlich zuversichtlich gezeigt. Der Titel hatte allerdings am Vortag nach einer positiven Gewinnwarnung bereits stark zugelegt, so dass es vor dem Wochenende zu Gewinnmitnahmen gekommen ist. (awp/mc/pg)