Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat den Montagshandel nach einigem Auf und Ab etwas leichter beschlossen. Der Leitindex SMI startete zurückhaltend, lag am Mittag leicht im Plus und rutschte dann, auch in Folge einer schwächeren Eröffnung an der Wall Street, wieder in Minus. Die Marktteilnehmer hätten sich angesichts der bestehenden Unsicherheiten in Zurückhaltung geübt, hiess es im Handel. Als weiterhin belastend stufen Marktteilnehmer vor allem die Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und China ein.
Beide Seiten hatten diesbezüglich am Wochenende mit neuen Kommentaren den Ton verschärft. Auch das Inkrafttreten der neuerlichen US-Sanktionen gegen Iran habe zu gewissen Spannungen an den Märkten geführt, hiess es. Es kam Das deswegen auch zu gewissen Ausschlägen bei den Ölpreisen und am Devisenmarkt. Für die hiesigen Unternehmen gab es dabei keine Unterstützung: Der Euro fiel zeitweise wieder unter die Marke von 1,15 Franken, den tiefsten Stand seit Juni.
Der Swiss Market Index (SMI) schloss die Sitzung 0,09 Prozent tiefer auf 9’149,36 Punkten (Tageshoch 9’198). Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) gab 0,16 Prozent auf 1’495,75 Zähler ab, der breite Swiss Performance Index (SPI) schloss demgegenüber mit 0,01 Prozent knapp im Plus auf 10’892,53 Punkten. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen 15 im Minus, zwölf im Plus und drei unverändert.
Mit deutlichem Abstand grösster Verlierer unter den Blue Chips waren die Papiere des Backwarenherstellers Aryzta (-8,8%). Zeitweise betrug der Abschlag mehr als 18 Prozent. Eine mögliche Kapitalerhöhung habe am Markt für Verunsicherung gesorgt und Leerverkäufer auf den Plan gerufen, hiess es von Händlern. So hatte die «Finanz und Wirtschaft» (FuW) berichtet, der Konzern werde seinen Anteil an Picard nicht los, was in Bezug auf die Verschuldung ein Problem sei. Hinzu kämen die angesichts der anhaltenden Dürre steigenden Rohstoffpreise. Eine besorgniserregende Mischung, so ein Händler.
Klar tiefer ging es auch für eine Reihe von Titeln aus der Finanzbranche. Insbesondere die Aktienkurse der Grossbanken CS (-1,3%) und UBS (-0,9%) mussten Federn lassen, aber auch Swiss Re (-0,9%) und Zurich (-0,7%) lagen am Tabellenende. Für die Titel der CS und der Swiss Re hatten Analysten zuvor ihre Kursziele gesenkt. Zurich wird diese Woche seine Halbjahreszahlen präsentieren.
Zudem verbuchten noch die konjunktursentitiven Sika (-1,3%) und der Aromenhersteller Givaudan (-0,6%) Abgaben von mehr als einem halben Prozent. Etwas tiefer ging es auch für das Pharma-Schwergewicht Roche (GS -0,4%), während Novartis (+0,3%) und Nestlé (+0,2%) den Markt stützten.
Deutlich im Plus schlossen demgegenüber die Aktien des Reisedetailhändlers Dufry (+1,8%). Händler sprachen von einer Gegenbewegung auf die schwache Performance am Freitag nach Zahlen. Die Analysten der ZKB und von Kepler Cheuvreux haben zudem ihre Empfehlungen für die Aktien verteidigt, auch wenn Letztere das Kursziel gesenkt haben. Auch bei ABB (+1,5%) sprachen Händler nach einer schwachen Vorwoche von einer Gegenbewegung.
Im Plus gingen auch die Vifor-Aktien (+0,7%) aus dem Handel. Sie setzten damit ihren seit Jahresbeginn anhaltenden Höhenflug weiter fort. Nun dürften Aussagen von Verwaltungsratspräsident Etienne Jornod gestützt haben. Dieser hatte im Interview mit der FuW das Wachstumspotenzial des Unternehmens bekräftigt.
Deutliche Kursbewegungen waren zum Wochenstart auch im breiten Markt zu sehen. Auf die Zahlen von Belimo (+5,5%) und die der Glarner Kantonalbank (+8,3%) reagierten die Investoren klar positiv. Meyer Burger (+12%) erholten sich von dem in der Vorwoche markierten Jahrestief. Stärker abwärts ging es dagegen erneut für Asmallworld (-5,2%), und auch Orascom (-3,6%) oder Kuros (-4,4%) schlossen klar tiefer.