Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Dienstag nach einigem Auf und Ab kaum verändert geschlossen. Geprägt wurde der Verlauf von den publizierten Unternehmenszahlen. Einerseits sorgte die Credit Suisse mit einem überraschend starken Quartal für Aufwind bei den Bankenwerten. Andererseits drückten in den USA Sorgen um eine Abkühlung des Technologiesektors auf die Kurse.
Zwischenzeitlich kratzte der Leitindex SMI an der 9’200-Punkte-Marke. Ein Bericht über einen neuen Versuch der Entspannung zwischen den USA und China hatte am Nachmittag den Börsen in den USA und Europa Auftrieb verliehen. Insgesamt hielten sich die Investoren jedoch zurück. Wie es von Händlerseite hiess, warten sie einerseits auf den Zinsentscheid der US-Notenbank Fed vom Mittwoch. Ausserdem steht zur Wochenmitte hierzulande wegen des Nationalfeiertags eine Pause an.
Der Swiss Market Index (SMI) schloss am Dienstag um 0,12 Prozent höher bei 9’174,33 Punkten. Im Juli hat der Leitindex insgesamt um 6,4 Prozent zugelegt. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) verharrte mit 0,02 Prozent auf 1’503,35 Stellen, der breite Swiss Performance Index (SPI) gab sogar leicht um 0,06 Prozent nach auf 10’898,11 Zähler. Von den 30 wichtigsten Aktien schloss die Hälfte im Plus und die andere Hälfte im Minus.
Unter den grössten Gewinnern waren Zykliker und Finanzwerte zu finden. Bis zum Handelsschluss setzten sich die Kühne+Nagel-Aktien (+1,6%) an die Spitze. Danach folgte die Credit Suisse (+1,1%), die mit ihren Quartalszahlen die Gunst der Anleger gewann. Die Grossbank überraschte sowohl mit ihrem Kerngeschäft als auch mit dem Neugeld im zweiten Quartal positiv. Die Aktien von Konkurrentin UBS (+0,8%) segelten im Windschatten mit.
Deutliche Kursaufschläge verbuchte auch LafargeHolcim (+1,0%). Der deutsche Branchennachbar HeidelbergCement schnitt im zweiten Quartal besser ab als von Experten erwartet. LafargeHolcim selbst hat bereits am Freitag Zahlen vorgelegt und mit diesen bei den Anlegern gepunktet.
Mit den Papieren von Zurich (+0,7%) und Swiss Life (+0,2%) waren noch weitere Finanztitel gefragt. Bei den Versicherern hiess es am Markt, sie böten im europäischen Branchenvergleich noch Aufholpotenzial.
Die zwei Pharmaschwergewichte Roche und Novartis stützten mit Kursgewinnen von 0,2 bis 0,3 Prozent den Gesamtmarkt. Das dritte Schwergewicht Nestlé (-0,5%) rutschte dagegen am Nachmittag ins Minus.
Die Aktien von Logitech (-4,8%) gaben trotz einem starken Auftaktquartal im Tagesverlauf mehr und mehr ab, bis sie Aryzta (-2,6%) als grösste Verlierer im SMI/SLI ablösten. Die Titel des Computerzubehörherstellers kämpften mit dem belastenden Einfluss der schwachen US-Technologiewerte. Zudem haben sie seit Jahresbeginn schon deutlich zugelegt und werden derzeit auf einem Rekordniveau gehandelt. Im Handel wurde daher auch von Gewinnmitnahmen geredet.
Die Aktien der beiden Uhrenhersteller Swatch (-1,2%) und Richemont (-0,6%) litten unter schwächeren Konjunkturdaten aus dem wichtigen Absatzmarkt China. Swatch standen überdies auch im Zusammenhang mit der Messebetreiberin MCH Group (-4,8%) abermals im Blick. Die Messebetreiberin bestätigte am Morgen die Kündigung von Swatch für die Fachmesse Baselworld. Entsprechende Medienberichte hatten bereits zum Wochenstart für einen Kurseinbruch bei den MCH-Titeln gesorgt.
Noch deutlicher stürzen im breiten Markt aber die Papiere des Vermögensverwalters GAM ab (-12,7%). Analysten sprachen von einem anhaltend negativen Trend. Die am Morgen publizierten Zahlen lieferten derweil keine grossen Überraschungen.
Umgekehrt konnte die Onlinebank Swissquote mit ihren Zahlen überzeugen. Die Aktien verteuerten sich in Reaktion darauf um 10,2 Prozent. Auch Lem avancierten nach Zahlen um 6,8 Prozent. (awp/mc/ps)