CH-Schluss: SMI beendet lustlosen Handel im Plus

Boerse

(Adobe Stock)

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Dienstag lange Zeit nach einer Richtung gesucht und den Handel am Ende mit einer positiven Note abgeschlossen. Im impulsarmen Geschäft rückte der Leitindex SMI mit Unterstützung der Pharma-Schwergewichte Roche und Novartis zum Ende hin leicht vor. Auf der Verliererseite waren unter anderem Finanzwerte zu finden. Nach der insgesamt durchwachsenen ersten Handelswoche 2024 verlaufe auch die zweite Woche nicht ganz gradlinig, hiess es im Handel. Die Zeichen stünden nach dem starken Endspurt des letzten Jahres auf Konsolidierung.

Die Zurückhaltung am Markt hatte auch einen konkreten Grund: So wagten sich die Investoren mit Blick auf die am Donnerstag auf dem Programm stehenden US-Inflationsdaten kaum aus der Deckung. Die Zahlen gelten als richtungsweisend, wenn es um den weiteren Verlauf und weitere Entscheide in der US-Geldpolitik geht. Hatten die Börsianer zum Ende des letzten Jahres hin noch auf baldige Zinssenkungen gehofft, sind sie sich dessen nun nicht mehr so sicher. Der genaue Zeitpunkt hänge massgeblich von der Entwicklung der Inflation ab, über die am Donnerstag berichtet werde, so ein Händler.

In der Schweiz rückte der SMI am Dienstag zu Börsenschluss um 0,16 Prozent auf 11’248,65 Punkte vor. Der 30 Titel umfassende SLI gewann 0,20 Prozent auf 1775,48 Zähler und der breite SPI stieg um 0,13 Prozent auf 14’663,68 Zähler. Im SLI standen sich am Ende 18 Gewinner und elf Verlierer gegenüber, während SIG unverändert schlossen.

Die Bewegungsspanne unter den SLI-Werten reichte von +2,2 Prozent bei Lonza bis -2,0 Prozent bei Julius Bär. Letztere bleiben gefangen in den Negativschlagzeilen zum Zerfall des Signa-Imperiums von Investor René Benko. Nach dem Signa-Flaggschiff Signa Prime Selection haben zuletzt weitere Gesellschaften Konkursverfahren beantragt. Julius Bär hatte Signa umfangreiche Kredite gewährt. Einbussen verzeichneten mit UBS (-0,8%) oder Partners Group (-0,4%) weitere Finanzwerte.

Insgesamt blieb die Nachrichtenlage am Berichtstag sehr dünn. Daher sorgten vor allem Analystenkommentare für Bewegung. Im Fall von Sandoz (Aktie: +2,0%) zeigten sich die Experten von RBC zuversichtlich für den anstehenden Ausweis der Jahreszahlen. Auch Givaudan (+0,8%) und Alcon (+1,8%) wurden von Bankkommentaren getragen.

Die Givaudan-Aktie wurde durch Bernstein auf «Market Perform» hochgestuft. Nach einer zwei Jahre andauernden und untypischen unterdurchschnittlichen Entwicklung sei es an der Zeit, positiver für den Aromen- und Riechstoffhersteller zu werden, so der zuständige Analyst. Alcon wiederum profitierten von positiven Einschätzungen zu den langfristigen Aussichten im Bereich Intraokula-Linsen aus dem Hause UBS.

Die Roche-Bons (+0,3%) und die Novartis-Titel (+0,4%) rückten nebst Lonza oder Alcon ebenfalls im Einklang mit der allgemein guten Stimmung im europäischen Gesundheitssektor vor. Demgegenüber bewegten sich Nestlé (+0,03%) kaum vom Fleck. Die Nahrungsmittelaktien wurden von einer Abstufung durch Exane BNP Paribas etwas belastet.

Eine gewisse Branchenschwäche hallte bei Tech-Titeln nach. Abwärts ging es erneut für die Aktien von VAT (-0,6%). Seit Jahresbeginn werden beim Blue Chip-Gewinner des letzten Jahres regelmässig Gewinne mitgenommen. Und in den hinteren Reihen gaben auch Werte wie U-blox (-5,3%) oder Comet (-2,3%) nach.

Mit zu den grössten Verlierern an der Schweizer Börse zählten auch die Aktien vom Solarmodul-Experten Meyer Burger, die sich um 4,7 Prozent verbilligten. Sie setzten damit ihre bisher schwache Tendenz fort. Die Aktien des Stellenvermittlers Adecco fielen im Sog des vom britischen Mitbewerbers Hays publizierten Gewinnwarnung um 3,1 Prozent zurück.

Auf der Gegenseite rückten Wisekey um deutliche 17 Prozent vor. Die Aktien des Laborausrüsters Tecan (+0,5%) machten die Anfangsverluste wett. Mit den am Vorabend vorgelegten Umsatzzahlen hatte Tecan die Markterwartungen eigentlich verfehlt. (awp/mc/ps)

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