CH-Schluss: SMI kann nach Jahrestief Verluste etwas eindämmen

Boerse

(Adobe Stock)

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat den ersten Handelstag der Woche erneut mit einem Minus abgeschlossen. Es ist der achte Tagesverlust in Folge. Jedoch konnte der SMI anfängliche recht deutliche Kursverluste bei dem er auf ein neues Jahrestief fiel, gegen Handelsende wieder eindämmen. Für Verunsicherung an den Märkten sorgte insbesondere der sich weiter zuspitzende Konflikt im Nahen Osten. Analysten befürchten eine Ausweitung auf weitere Regionen nach dem erwarteten Einmarsch der israelischen Truppen im Gaza-Streifen. «Die Anleger sind auch immer noch dabei, die grossen Rückschläge aus der vergangen Woche zu verdauen», sagte ein Marktteilnehmer weiter.

Daneben schauten die Anleger auch schon auf den für Donnerstag anstehenden Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB). Mehrheitlich wird im Markt ein «Nullentscheid» erwartet, war im Markt zu hören. In der kommenden Woche wird dann die US-Notenbank Fed nachziehen. «Bis dahin bleibt der Aktienmarkt angeschlagen und abrutschgefährdet,» so ein Händler weiter. Richtungsweisend könnten zudem die Quartalszahlen von zahlreichen grossen US-Technologiewerten sein, welche die nächsten Tage auf der Agenda stehen. Für negative Stimmung sorgten ferner auch die weiter gestiegenen Zinsen für zehnjährige US-Treasuries.

Der SMI schloss am Montag 0,16 Prozent tiefer bei 10’331,92 Punkten. Das Tages- und gleichzeitig auch Jahrestief hatte er dabei mit 10’251,33 Punkten markiert. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind und ihre Gewichtung gekappt ist, stieg derweil um 0,10 Prozent auf 1618,28 Punkte. Der breite SPI verlor 0,13 Prozent auf 13’551,30 Zähler. Von den 30 SLI-Werte schlossen zwei Drittel im Plus und ein Drittel gaben nach.

Der Grossteil der Verluste im SMI war auf die defensiven Index-Schwergewichte zurückzuführen. Roche GS (-0,6%) und Novartis (-0,4%) litten dabei unter der allgemeinen Schwäche in der Pharmabranche. Auch der Zukauf eines neuen Medikaments zur Behandlung von entzündlichen Darmerkrankungen für 7 Milliarden US-Dollar vermochte Roche nicht zu beflügeln. Auch Sandoz büssten im Sog 0,7 Prozent ein. Nestlé knüpften an die Verluste der Vorwoche an und schlossen 0,8 Prozent tiefer.

Mit einem Plus von 2,2 Prozent standen die Papiere von VAT an der Spitze der Blue Chips. Die Valoren des Vakuumventilherstellers konnte sich damit wieder etwas von den Verlusten der letzten Woche erholen, als sie stark unter Druck standen.

Stark zeigten sich auch Zykliker. So verzeichneten Werte wie Kühne+Nagel, ABB, Straumann und Holcim Zugewinne zwischen 1,1 bis 1,7 Prozent. Marktteilnehmer verwiesen dabei auf selektive Käufe und Umschichtungen aus anderen europäischen Branchenfirmen.

Gesucht waren zudem die Uhrenwerte Richemont (+0,8%) und Swatch (+0,7%). Richemont wurden von der kartellrechtliche Zustimmung für den Farfetch-Deal gestützt, mit dem der Uhren- und Schmuckkonzern eine Onlineplattform für Luxusgüter aufbauen will.

Schlusslicht unter den Blue Chips waren wieder einmal die Papiere von Lonza (-1,6%). Diese litten unter der allgemeinen Branchenschwäche für Chemiewerte in Europa, hiess es im Markt. Hinzu kämen die eigenen Schwierigkeiten in Folge des missglückten Kapitalmarkttags in der Vorwoche.

Einen deutlichen Tagesverlust fuhren auch die Valoren von Givaudan (-1,0%) ein.

Im breiten Markt zogen die Papiere der Beteiligungsgesellschaft CI Com um fast 13 Prozent an. Dagegen verzeichneten GAM (-9,5%), Swiss Steel (-6,8%) oder Meier Tobler (-5,4%) deutliche Abgaben. (awp/mc/pg)

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