CH-Verlauf: SMI trotz Unsicherheiten mit Gewinnen

CH-Verlauf: SMI trotz Unsicherheiten mit Gewinnen
(Adobe Stock)

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt setzt am Mittwoch trotz anhaltender Unsicherheiten seine Gewinnserie seit Jahresbeginn weiter fort. Der SMI sichert zudem die Marke von 13’000 Punkten ab. Händler mahnen allerdings zur Wachsamkeit. Einerseits setzten Anleger offenbar auf stabile und dividendenstarke Titel im Leitindex und befeuerten damit die Rekordjagd. Andererseits sei der SMI mittlerweile deutlich überhitzt und solche Höchstkurse animierten auch zu Gewinnmitnahmen.

Derweil legten zahlreiche Unternehmen Zahlen vor, die teils zu starken Kursausschlägen führen. Nun richtet sich der Fokus auf die am Abend anstehenden Ergebnisse des Chip-Giganten Nvidia. Auf dessen Schultern lastet laut Händlern grosser Druck, die Erwartungen seien hoch. Zudem zeige die US-Wirtschaft erste Ernüchterungsanzeichen und das rabiate Vorgehen der neuen US-Administration sorge für erhebliche Unruhe. Immer neue Zolldrohungen oder auch mögliche weitere Beschränkungen der Chip-Branche erhöhten die Unsicherheit.

Gegen 11.25 steigt der SMI um 0,38 Prozent auf 13’073,90 Punkte und markiert damit ein weiteres Rekordhoch. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, steigt um 0,70 Prozent auf 2125,64 und der breite SPI gewinnt 0,37 Prozent auf 17’253,84 Zähler.

Angeführt wird der SLI von Adecco (+9,1%). Zwar musste der Personaldienstleister neben den Zahlen eine Dividendenkürzung bekannt geben. Über die war allerdings bereits seit Herbst spekuliert worden und hatte seither zusammen mit dem schwierigen Umfeld für deutlich fallende Kurse gesorgt. Analysten bezeichnen den Schritt zwar als hart aber nötig um die Bilanz abzusichern. Zudem sei nun «die Katze aus dem Sack», sagten Börsianer.

Dichtauf folgen die Titel von Alcon (+5,7%). Neben Zahlen zum vierten Quartal 2024 hat der auf Augenheilkunde spezialisierte Konzern am Vorabend nach Börsenschluss noch ein Aktienrückkaufprogramm angekündigt. Auch den Ausblick bewerten Analysten überwiegend positiv.

Gefragt sind auch die Papiere der Swiss Re (+2,4%). Bevor der Rückversicherer am morgigen Donnerstag selbst Zahlen vorlegen wird, gab es bereits Rückenwind vom deutschen Konkurrenten Munich Re. Mit einem kräftigen Gewinnanstieg und einer überraschend hohen Dividende sorgten die Münchener für gute Stimmung im Sektor.

Bremsklotz sind derweil die Aktien von Schwergewicht Novartis (-2,6%). Dies liegt vor allem an einem – allerdings mittlerweile wohl abgewickelten – Aktienpaket-Verkauf der Sandoz-Familienstiftung. Auch Roche (GS -0,5%) zeigen sich leichter. Langsam machten sich im Sektor Sorgen vor US-Zöllen und einem gewissen Kostendruck im US-Gesundheitssektor breit.

Derweil muss sich Straumann (-2,0%) einen neuen Finanzchef suchen, nachdem die aktuelle Amtsinhaberin Yang Xu das Basler Unternehmen im Mai verlassen wird. Auch der Nordamerika-Chef Aurelio Sahagun verlässt Straumann.

Die Titel der SIG Group (-1,3%) haben nach ihrem Vortagsabsturz um fast 14 Prozent wohl noch keinen Boden gefunden. Eine Abstufung der UBS nach den Zahlen und den Streitigkeiten mit Grossaktionär Last bremst weiterhin.

In der zweiten Reihe gab es dank einer wahren Zahlenflut viel Bewegung. So stürzten beispielsweise Medmix (-19%) deutlich ab, was insbesondere Gewinnmitnahmen geschuldet sein dürfte. Bei Implenia (-5,4%) sind die Gründe für den Verlust ähnlich, denn der Baukonzern überzeugte mit den Zahlen.

Auf der anderen Seite klettern U-Blox (+12%) dank eines positiv gewerteten Ausblicks kräftig nach oben. Die Zahlen selbst überraschten wenig. Auch bei Georg Fischer (+3,1%) ist der Blick in die Zukunft der entscheidende Pluspunkt. Denn Analysten bewerten die Zahlen des im Umbau befindliche Industriekonzerns als gemischt, während die höheren Mittelfristziele gut ankommen.

Einen Sprung nach oben machten die Aktien des angeschlagenen Biotech-Unternehmens Idorsia (+14%). Vom Unternehmen kamen diverse Neuigkeiten. So stimmten die Anleihegläubiger den neuen Konditionen zu, während wie bereits angedeutet kein Vertrag mit dem Partner für Aprocitentan zustande kommt. Die Vereinbarung mit Viatris wurde derweil angepasst. (awp/mc/pg)

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