CH-Schluss: SMI gibt 0,1% auf 8’869 Punkte nach

Boerse

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat den Mittwochshandel erneut mit Abgaben beendet. Nach einem verhaltenen Start stieg der SMI zunächst schnell über die Marke von 8’900 Punkten und baute die Aufschläge bis zum frühen Nachmittag weiter aus. Mit nachgebenden Kursen an der Wall Street ging es dann jedoch auch hierzulande wieder gen Süden und am Ende resultierte ein erneutes Minus.

Die Verunsicherung nach dem abrupten Wechsel auf dem Posten des US-Aussenministers halte noch an, hiess es im Handel. Mit der Ernennung von Mike Pompeo als Nachfolger von Rex Tillerson, sei die Wahrscheinlichkeit für einen Handelsstreit gestiegen. Gemischt ausgefallene Wirtschaftsdaten aus den USA verdarben am Nachmittag etwas die Stimmung. Die Umsätze im US-Detailhandel sind im Februar überraschend gefallen, während die Erzeugerpreise im Rahmen der Erwartungen stiegen. Eindeutige Signale für die künftige Zinspolitik der US-Notenbank seien damit nicht geliefert worden.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,13% tiefer auf 8’869,33 Punkten (Tageshoch 8’939, -tief 8’856). Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) verlor 0,23% auf 1’450,43 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,11% auf 10’285,24 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen elf im Minus, 16 im Plus und drei unverändert.

Die grössten Verluste unter den Blue Chips wiesen am Handelsende Givaudan (-2,7%) aus. Die Titel wurden von vorsichtigen Aussagen des deutschen Wettbewerbers Symrise im Zusammenhang mit den steigenden Rohstoffkosten belastet, hiess es am Markt.

Swatch (-2,4%) drehten am Tag der Bilanzmedienkonferenz von einem Plus klar Minus. Überraschungen gab es jedoch keine. Die Zahlen waren bereits bekannt und CEO Nick Hayek zeigte sich gewohnt zuversichtlich. Richemont gaben mit -1,1% ebenfalls stärker ab.

Zudem büssten Aryzta (-2,3%) und Vifor Pharma (-2,1%) deutlich an Wert ein. Das Pharmaunternehmen legt am Donnerstag die Ergebnisse für das vergangene Jahr vor.

Auf Seiten der SMI/SLI-Gewinner standen Dufry mit einem Plus von 0,9% an der Spitze. Der Reisedetailhändler präsentiert ebenfalls am Donnerstag die Zahlen für 2017.

Geberit (+0,6%) waren im Nachgang der Bilanzpräsentation gesucht. Für die Titel hat die UBS das Kursziel etwas gesenkt, die Einstufung «Neutral» aber belassen. An anderer Stelle hiess es in der Bewertung der Zahlen des Sanitärtechnikkonzerns, dass das höchste je erreichte Betriebsergebnis die Solidität des Geschäftsmodells erneut unterstreiche. Weiter oben in der Tabelle schlossen auch Adecco (+0,8%), Lonza (+0,7%) und Logitech (+0,5%) mit grösseren Aufschlägen.

Nur geringe Unterstützung boten die Schwergewichte. Hier lagen Novartis (+0,2%) vor Nestlé (+0,1%), während Roche unverändert schlossen.

Bei Swisscom (+0,1% auf 506,40 CHF) schmolzen zeitweise deutlichere Gewinne wieder ab. JP Morgan hat zwar das Kursziel für die Titel auf 480 CHF deutlich erhöht, damit aber lediglich die starke Kursentwicklung im vergangenen Jahr nachvollzogen. Das Rating lautet unverändert «Underweight». Zudem hat der Telekomkonzern eine Senkung der Auslandstarife für Datenroaming angekündigt.

Die Grossbanken UBS (-0,2%) und Credit Suisse (-0,5%) schlossen leichter. CS-CEO Tidjane Thiam hatte sich in einem Interview unter anderem zur künftigen Verwendung überschüssiger Mittel geäussert. Demnach zieht er Aktienrückkäufe der Dividendenauszahlung vor.

Im breiten Markt konnten Siegfried (-0,6%) zeitweise deutliche Abgaben wieder eingrenzen. Das Unternehmen hat 2017 lediglich mit dem Umsatz die Markterwartungen halbwegs erfüllt, der Gewinn fiel dagegen deutlich tiefer aus als prognostiziert, was in Marktkreisen denn auch als Enttäuschung hervorgehoben wurde.

Sunrise (-0,5%) gaben nach, nachdem JP Morgan die Bewertung auf «Neutral» von «Overweight» zurückgestuft hat. Die Aktien würden nahe an ihrem fairen Wert gehandelt, hiess es unter anderem vom US-Institut.

Tecan (-0,6%) drehten nach Zahlen ins Minus, während Conzzeta (-1,8%) nach einer kleineren Akquisition der Tochtergesellschaft Schmid Rhyner zurückgebunden wurden. Deutliche Abgaben sahen zudem Mikron (-3,7%), Adval Tech (-4,1%), Santhera oder Rieter (je -3,2%). Nach oben scherten Tornos (+6,4%), Molecular Partners (+5,8%) oder Bellevue (+4,5%) aus. (awp/mc/ps)

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