CH-Schluss: Starker Freitag bringt knappes Wochenplus

Boerse

(Adobe Stock)

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Freitag markant zugelegt und damit auch die fünfte Woche in Folge mit steigenden Kursen beendet. Allerdings hat der Schwung in der abgelaufenen Woche nachgelassen. Gestützt wurden die Aktien vor Wochenschluss von Hoffnungen auf eine Lockerung der Corona-Massnahmen in China. Der solid ausgefallene US-Arbeitsmarktbericht sorgte am Nachmittag für zusätzlichen Schub, allerdings nur vorübergehend. Gegen Handelsende büsste der SMI analog zu den abbröckelnden Gewinnen in den USA einen Teil der Gewinne wieder ein. Der Arbeitsmarkt in den USA bewege sich zwar in der richtigen Richtung, die Abkühlung erfolge aber weiter sehr langsam, was kaum für ein Nachlassen des Fed bei der Bekämpfung der Inflation führen dürfte, so der Tenor am Markt.

Ob die hiesigen Aktien im September das Jahrestief schon gesehen haben, bleibt weiterhin in der Schwebe. Das Sentiment sei zuletzt von den Äusserungen von Fed-Chef Jerome Powell belastet worden, wonach die Leitzinsen möglicherweise stärker angehoben werden müssten als vorgesehen, hiess es weiter. Und laut einem Kommentar des Anlagechefs einer Kantonalbank sollten die Investoren zwar an ihren Aktienpositionen festhalten, für einen Ausbau sei es wegen der steigenden Inflation und der weiterhin aktiven Notenbanken aber noch zu früh. «Sitzleder ist gefragt», lautet sein Motto.

Der SMI schloss 0,72 Prozent höher bei 10’787,77 Punkten. Nachdem der Leitindex im Oktober vier Wochen in Folge zugelegt hatte, beendete er die erste Novemberwoche erneut mit einem Plus, mit 0,1 Prozent ist es allerdings sehr knapp ausgefallen.

Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, zog um 1,37 Prozent auf 1625,98 Punkte an und der breite SPI um 0,81 Prozent auf 13’757,97 Punkte. Im SLI kamen auf 27 Gewinner 3 Verlierer.

Die grössten Gewinne verbuchten Swatch (+7,6%) und Richemont (+6,8%), welche wie etwa auch Schindler (+4,2%) von den Spekulationen um China Rückenwind erhalten. China gilt als wichtigster Einzelmarkt für die Luxusgüterindustrie, aber auch für den Lift- und Rolltreppenhersteller.

Dahinter waren auch konjunktursensitive Aktien wie Sika (+3,9%) oder Adecco (+3,0%) gesucht.

AMS Osram (+3,6%) erholten sich seit der Bekanntgabe des Quartalsberichts am vergangenen Mittwoch deutlich. Noch immer liegen sie in der Jahreswertung mit einem Minus von beinahe 60 Prozent am Ende der SMI/SLI-Tabelle.

Weit vorne landeten auch Straumann (+4,0%), welche damit ihre Verluste des Vortages wieder wettmachen. Der Titel bewegte sich über die vergangenen beiden Tage stärker als noch am Mittwoch im Anschluss an die Publikation der Quartalszahlen.

Die beiden Grossbanken CS und UBS fielen im breiten Mittelfeld nicht weiter auf, zogen aber wie beispielsweise die Industrietitel Holcim und ABB rund 2 Prozent an. Die CS-Aktien haben damit seit dem Absturz um beinahe 19 Prozent wegen der Enttäuschung über die Restrukturierungen und die Verluste vom Donnerstag der Vorwoche erst einen Teil dieser Abgaben wieder aufgeholt.

Wie oft an einem Tag mit erhöhter Risikobereitschaft waren hingegen defensive Titel weniger gefragt. Roche (-1,7%) markierten als einer der wenigen Verlierern das Schlusslicht. Auch Novartis (-0,1%) gaben moderat nach, während Nestlé (+0,5%) zumindest weit hinten zu finden waren.

Im breiten Markt stachen Meyer Burger (-12%) heraus. Die Papiere waren am Vortag um fast 14 Prozent gestiegen. Der grösste Einzelaktionär, Sentis Capital Cell3 PC, unterstützt den angeschlagenen Solarzellenhersteller und hat im Rahmen der laufenden Kapitalerhöhung alle Bezugsrechte ausgeübt. Er wird nach der Kapitalerhöhung 10 Prozent an Meyer Burger halten.

Zur Rose (+7,8%) machten in etwa die Hälfte der Verluste des Vortages wieder gut. (awp/mc/pg)

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