CH-Schluss: SMI legt 1,9% auf 8’619 Punkte zu

Boerse

Zürich – Die Schweizer Börse ist fulminant in den Monat Juni gestartet. Getragen von der Aussicht auf eine Regierungsbildung in Italien ohne Neuwahlen sowie vom Machtwechsel in Spanien, griffen die Anleger nach einer Reihe schwacher Tage wieder kräftig zu. Zusätzlichen Schub gaben am Nachmittag überraschend starke US-Arbeitsmarktdaten.

Für ein Wochenplus reichte es dem Leitindex SMI aber dennoch nicht. Zu stark hatte an den Vortagen die Furcht vor der Verschärfung antieuropäischer Positionen in Italien die Dividendenpapiere belastet. Experten sehen noch keinen Grund für eine Entwarnung. Zudem hält auch US-Präsident Donald Trump die Investoren mit diversen Ankündigungen auf Trab. Die Aussicht vor einem eskalierenden Handelskonflikt ist laut Marktteilnehmern nicht unbegründet.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss am Freitag 1,91 Prozent höher bei 8’618,54 Punkten. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) zog um 1,85 Prozent auf 1’431,00 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 1,66 Prozent auf 10’333,98 Punkte an. Bis auf Sonova legten sämtliche Standardwerte zu.

Damit resultiert für den Leitindex SMI in dieser Woche aber immer noch ein Minus von 1,6 Prozent. Und mit einem Rückgang um fast 3 Prozent hat die Börsenweisheit «Sell in May and go away» wieder einmal ins Schwarze getroffen.

Gefragt waren am Berichtstag Finanzwerte, die zuletzt am stärksten unter den politischen Sorgen gelitten hatten. UBS zogen um 3,1 Prozent an, Credit Suisse um 2,5 Prozent und Julius Bär um 1,7 Prozent.

Für zusätzliche Impulse sorgte der am Nachmittag publizierte US-Arbeitsmarktbericht. Dort ist die Arbeitslosenquote auf den tiefsten Wert seit 18 Jahren gefallen. Vor allem aber sind in den USA die Löhne mit plus 2,7 Prozent stärker gestiegen als erwartet. Die Lohnentwicklung spielt eine wichtige Rolle für die Geldpolitik der US-Notenbank Fed. Die Wahrscheinlichkeit für eine weitere Zinserhöhung durch die US-Notenbank im Juni steigt damit, erklärten Experten.

Klar bergauf ging es auch mit Versicherern wie Swiss Life, Zurich und Swiss Re sowie einigen Zyklikern wie ABB, Adecco, SGS oder LafargeHolcim, die zwischen 1,9 und 2,7 Prozent zulegten. ABB hatte von der EU-Kommission grünes Licht für die 2,6 Milliarden Dollar schwere Übernahme der GE-Sparte Industrial Solutions erhalten.

An die Spitze des SLI/SMI-Tableaus stellten sich die volatilen Aryzta-Aktien mit plus 5,3 Prozent. Nach zwei Gewinnwarnung alleine im Jahr 2018 stehen die Papiere auf Jahressicht aber immer noch rund 56 Prozent tiefer.

Im Vorfeld des richtigen Onkologiekongresses Asco gesucht waren auch die Pharmawerte Roche (+2,3 Prozent) und Novartis (+2,4 Prozent). Sie hatten – wie auch die Finanztitel – zumindest am Vortag deutlich verloren. Novartis konnte zudem Fortschritte im Zulassungsprozess für zwei Medikamente in der EU berichten.

Im breiten Markt sorgten Sulzer (+1,8 Prozent) für Gesprächsstoff. Am Morgen hatte sich der Konzernchef in einem Interview mit AWP mit zuversichtlichen Aussagen zum künftigen Geschäftsverlauf geäussert. Die US-Sanktionen hätten zudem keinen signifikanten Schaden hinterlassen.

Von der guten Stimmung profitieren KTM Industries (+10,7 Prozent), Forbo (+6,4 Prozent), Idoria (+4,3 Prozent) oder Burckhardt Compression (+3,6 Prozent).

Unter Druck standen dafür die Papiere des Stromzählerproduzenten Landis+Gyr (-6,1 Prozent), der nächste Woche seine Zahlen zum Geschäftsjahr 2017/18 präsentieren wird. Analysten hatten in Ausblicken auf ein möglicherweise schwieriges Preisumfeld verwiesen. (awp/mc/ps)

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