CH-Schluss: SMI wenig verändert – Warten auf Nestlé und Nvidia

Börse Schweiz

(Adobe Stock)

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat die Sitzung vom Montag zwar knapp im Plus beendet, damit aber keine namhafte Gegenbewegung zu den Verlusten der letzten Woche geschafft. Mittlerweile dauert die Schwäche des hiesigen Marktes bereits seit rund einem Monat an. Zu Beginn der neuen Börsenwoche sei das Geschehen relativ ruhig gewesen und die Volumen seien entsprechend bei den meisten Titel gering gewesen, hiess es von Händlerseite.

«Die Investoren warten derzeit auf Hinweise, wie es um das Wirtschaftswachstum und die Leitzinsen in den USA bestellt ist», sagte ein Händler. Und das wirke sich auch beruhigend auf die hiesigen Märkte aus. Zudem hielten sich die Anleger derzeit mit Blick auf die am Mittwoch nachbörslich erwarteten Nvidia-Zahlen zurück. Der KI-Konzern hat bekanntlich das Zeug, den Gesamtmarkt in die eine oder andere Richtung zu bewegen. Hierzulande könnten die Impulse schon am (morgigen) Dienstag folgen, wenn der Nahrungsmittel-Riese Nestlé seinen Kapitalmarkttag abhält.

Der Swiss Market Index SMI schloss 0,11 Prozent höher auf 11’639,60 Punkten. Der SLI mit den 30 wichtigsten Titeln gewann 0,17 Prozent auf 1915,35 und der breit gefasste SPI 0,03 Prozent auf 15’492,58 Punkte. Bei den 30 Blue Chips schlossen 14 höher und 15 tiefer, einer (Swisscom) unverändert.

Ganz klar im Fokus waren Nestlé (+0,9%) am Tag vor dem mit Spannung erwarteten Investorenevent, zeitweise war der Wert gar grösster SMI-Gewinner. Der seit September amtierende neue Konzernchef Laurent Freixe wird wohl versuchen, der Aktie neues Leben einzuhauchen. Letzte Woche erreichte sie bei nurmehr gut 77 Franken ein neues Jahres- bzw. Mehrjahrestief. Das Minus im bisherigen Jahresverlauf liegt bei rund 20 Prozent, gegenüber dem Allzeithoch bei knapp 130 Franken vor knapp drei Jahren sind es rund 40 Prozent weniger.

Unter den Spitzenreitern zum Handelsschluss waren erneut Swiss Re (+2,2%), die bei knapp 125 Franken ein weiteres Jahres- bzw. Mehrjahreshoch erreichten. Impulse gingen dabei von einer Reihe von Kurszielerhöhungen aus. Die Analysten von UBS und Bank Vontobel haben beide ihr Kursziel auf 150 Franken angehoben. Nach einer jahrelangen Kursschwäche sei nach der Erhöhung der Rückstellungen in den USA endlich wieder Dynamik in die Titel des Rückversicherers gekommen, meinte ein Händler.

Eine Erholungsbewegung auf die jüngste Verluste war derweil bei Alcon (+1,8%) zu sehen. Die Aktien des Augenheilkonzerns hatten letzte Woche nach enttäuschenden Drittquartalszahlen über 7 Prozent eingebüsst. Mittlerweile seien Alcon mit deutlich unter 80 Franken wohl wieder ein Kauf, hiess es dazu.

Im Gewinnerfeld waren auch Lindt&Sprüngli (+1,2%) zu finden. Beim Goldhasen-Spezialisten hat die Dubai-Schokolade auch in der Schweiz für einen Ansturm gesorgt: Vor der Lindt-Schokoladenfabrik in Kilchberg bildeten sich am Samstagmorgen Schlangen. Ein willkommener PR-Schub, hiess es am Markt.

Zuoberst auf den Verkaufslisten bei den Blue Chips waren derweil Julius Bär (-1,9% auf 53,24 Fr.) zu finden. Sie hatten kürzlich bei 57,10 Franken ein neues Jahreshoch erzielt, konnten dieses Niveau aber nicht halten. Die Privatbank wird diese Woche noch ein Update über die ersten 10 Monate veröffentlichen.

Mühe hatten auch Technologiewerte wie VAT (-1,2%) oder aus dem breiten Markt AMS Osram (-4,2%), Comet (-1,3%) und Inficon (-2,9%). Sie knüpften damit an ihre Freitagsverluste an. Laut Händlern sorgt sich der Markt um Nvidia. Der KI-Weltmarktführer habe Probleme mit der Überhitzung seiner neuen KI-Chips. Gerade im Vorfeld der anstehenden Quartalszahlen schüre dies Sorgen in der Branche, sagt ein Händler.

Erneut unter Druck waren ausserdem die Gesundheitswerte Roche (-0,9%), Novartis (-0,5%) und Lonza (-0,9%), die damit weiter unter den erwarteten Entwicklungen in der US-Politik leiden.

Einige interessante Bewegungen gab er derweil im breiten Markt. Bei den beiden hiesigen Überfliegern in diesem Jahr werden mittlerweile im grossen Stil Gewinne mitgenommen. Die Papiere des Medtech-Unternehmens Kuros verloren heute knapp 20 Prozent, bei Relief Therapeutics waren es 18 Prozent. Beide haben seit ihren kürzlich erreichten Höchstständen bereits rund einen Drittel eingebüsst. Sunrise (-3,2%) hatten derweil auch am zweiten Handelstag nach der Rückkehr an die Schweizer Börse etwas Mühe. (awp/mc/pg)gestiegen. Danach ging es jedoch mehrheitlich abwärts. Heute kamen die ersten Analysteneinschätzungen hinzu: UBS startet mit ‹Kaufen›, Barclays mit ‹Untergewichten›. (awp/mc/ps)

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