CH-Schluss: SMI gewinnt 0,2% auf 9137 Punkte

Boerse

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Donnerstag leicht im Plus geschlossen und damit den siebten Tag in Folge zugelegt. Der Leitindex SMI markierte dabei kurz vor Handelsende bei knapp 9’160 Punkten ein neues Jahreshoch, nachdem er am Vortag noch knapp unter dem bisherigen Höchststand geblieben war. Insgesamt sei die Stimmung am Markt aber eher ruhig gewesen, meinten Analysten. Viele Investoren hätten die Vortagesgewinne verdaut. Auch die bisherige positive Wochenbilanz von 1,3% habe manche Anleger vorsichtig werden lassen.

Unterstützung bietet weiterhin die Wechselkursentwicklung: Der schwache Franken hilft dabei vor allem Unternehmen mit einer hohen Kostenbasis in der Schweiz und hohem Exportanteil. Laut einer Studie von Morgan Stanley werden im laufenden Jahr bei den an der Schweizer Börse gehandelten Unternehmen durchschnittlich je rund ein Drittel des Umsatzes in Euro und in Dollar anfallen. Die diversen US-Konjunkturzahlen hinterliessen im Handel kaum Spuren.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,15% höher bei 9’136,61 Punkten und damit leicht unter dem neuen Jahreshoch von 9’159,23 Stellen. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, gewann 0,21% auf 1’461,75 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,14% auf 10’402,86 Zähler. Von den 30 SMI/SLI-Titeln schlossen 21 im Plus und neun im Minus.

Die deutlichsten Gewinne unter den Blue Chips verzeichneten Sonova (+1,5%). Händler verwiesen auf kürzlich überraschend angekündigte Managementwechsel beim kleineren Konkurrenten Cochlear. Auch ein zuversichtlicher Analystenkommentar vom Vortag habe etwas Rückenwind verliehen. Die Sonova-Papiere zählen mit einem Plus von knapp 30% seit Anfang Jahr zu den am besten rentierenden Blue-Chips-Papieren.

Dahinter legten Sika und Richemont (je +1,5) deutlich zu. Bei diesen Unternehmen rätseln Analysten bereits über steigende Gewinnerwartungen infolge des starken Euro. Zu dieser Gruppe zählt auch Swatch (+1,0%).

Abgesehen davon legten nur noch Aryzta (+1,3%) mehr als 1% zu. Die Aktien des Backwarenkonzerns bleiben jedoch mit einem Minus von gegen 30% seit Anfang Jahr der am schlechtesten rentierende Blue-Chips-Valor.

Eine Stütze für den Gesamtmarkt waren auch die schwergewichtigen Nestlé (+0,4%). Bei den Pharma-Schwergewichten schlossen Roche (+0,2%) deutlich besser ab als Novartis (-0,5%). Das Roche-Medikament Alecensaon hat von der US-Zulassungsbehörde FDA den Priority-Review-Status bei einer bestimmten Art von Lungenkrebs erhalten.

Leichte Gewinne verbuchten auch die beiden Grossbanken-Titel. CS legen um 0,3% auf 14,96 CHF zu, UBS avancierten um 0,1%. Für die CS erhöhte die Deutsche Bank das Kursziel auf 17 von 15 CHF und bestätigte die Einstufung «Buy». Auch Vontobel passte die Schätzungen an und erhöhte das Kursziel leicht auf 14,30 CHF.

Ähnlich hielten sich Swiss Re (+0,3%). Der Rückversicherer wird am Freitag Halbjahreszahlen vorlegen. Analysten erwarten zwar ein solides Ergebnis, der Zyklon Debbie dürfte jedoch beim Ergebnis noch einmal deutliche Spuren hinterlassen haben.

Die grössten Verluste erlitten für einmal Lonza (-1,0%). Mit einem Plus von über 40% seit Anfang Jahr sind die Aktien des Lifesciencekonzerns jedoch nach wie vor jene mit der besten Performance im Feld der Blue Chips.

Klar im Minus notierten am Schluss auch Adecco (-0,6%), die wegen der Konzernwährung Euro und Frankreich als wichtigstem Markt eher zu den Verlierern der Wechselkurssituation zählen. Dahinter folgte bei den Verlierern Kühne+Nagel (-0,6%). Dieser dürften auch eine Herabstufung durch Barclays auf «Underweight» gespürt haben.

Zu den Verlierern zählten auch ABB (-0,2%), nachdem der Konkurrent Siemens enttäuschende Zahlen vorgelegt hatte.

Am breiten Markt gehörten Bucher (+3,6%) zu den grössten Gewinnern. Für Applaus sorgte dabei vor allem der Bestellungseingang, der markant über den Erwartungen lag. Leicht im Plus nach Zahlen schlossen auch Lem (+0,8%). Die Ergebnisse von Belimo (-2,0%), Idorsia (-1,9%) und GAM (-0,6%) stiessen hingegen auf weniger Begeisterung. (awp/mc/pg)

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