CH-Verlauf: Vor US-Arbeitsmarktdaten etwas schwächer

CH-Verlauf: Vor US-Arbeitsmarktdaten etwas schwächer
(Adobe Stock)

Zürich – Am Schweizer Aktienmarkt geht es auch zum Wochenschluss abwärts. Vor dem am Nachmittag erwarteten US-Arbeitsmarktbericht wagten sich die Anleger kaum aus der Deckung, heisst es am Markt. Daher neigten die Kurse auch eher dazu, abzubröckeln. Das Geschäft verlaufe recht ruhig, heisst es weiter. Die US-Zahlen sind wichtig, weil die Notenbank Fed diese für ihre Geldpolitik berücksichtigt. Denn es ist unklar, ob das Fed die Leitzinsen Anfang November um 0,25 oder um 0,50 Prozentpunkte senken wird. «Der heutige Arbeitsmarktbericht könnte eine wichtige Vorentscheidung bringen», meint ein Analyst.

Doch nicht nur die US-Jobdaten, sondern auch die nach wie vor zu eskalieren drohende Lage im Nahen Osten, der steigende Ölpreis, die US-Präsidentenwahlen und die schwächelnde Konjunktur dämpfen das Geschäft. Für etwas Zuversicht sorgte zunächst das Ende des Streiks der Hafenarbeiter an der US-Ostküste. Die Furcht vor einer grossflächigen Arbeitsniederlegung hatte Sorgen vor Lieferengpässen ausgelöst. Doch weil nun die Löhne der Arbeiter erhöht werden, drohen den Reedern deutlich höhere Kosten. Und dies könnte inflationär wirken. «Die Stimmung hat sich verändert. Nun interpretieren die Leute wieder alle Neuigkeiten vor allem negativ», meint ein Händler.

Der Schweizer Leitindex SMI verliert bis um 11.15 Uhr 0,27 Prozent auf 11’979,42 Punkte. Damit steuert der Leitindex auf ein Wochenminus von gut zwei Prozent zu. Der SLI, der die 30 wichtigsten Titel umfasst, ermässigt sich um 0,22 Prozent auf 1964,62 und der breite SPI um 0,21 Prozent auf 16’008,57 Zähler. Im SLI halten sich Gewinner und Verlierer in etwa die Waage.

Gefragt sind die Aktien des Luxusgüterherstellers Swatch (+1,5%). Sie profitierten einerseits weiterhin von den China-Hoffnungen. Das Land verstärkt seine Anstrengungen, der schwachen Wirtschaft auf die Sprünge zu helfen. Zudem habe sich die Einstellung gegenüber der Swatch-Aktie seit dem kürzlichen Einstieg des Value-Investors Charles Brandes deutlich aufgehellt, heisst es am Markt.

Dagegen rutschen die Anteile von Rivale Richemont (-0,2%) nach einem freundlichen Start leicht ins Minus.

Die Aktien von Sandoz (+1,3%) und SIG (+1,2%) profitieren von Anschlusskäufen an den positiven Vortag.

Die Titel von Adecco (+1,0%) ziehen ebenfalls an. Am Markt heisst es, die Branche stehe zwar im Gegenwind. Aber Adecco könne innerhalb der Branche wohl mit am besten damit umgehen. Zudem werfe die Aktie eine sehr attraktive Dividendenrendite von gut 8 Prozent ab.

Auf der anderen Seite hielten bei Alcon (-1,4%) die Gewinnmitnahmen an. Der Titel zählt mit einem Plus von mehr als einem Viertel im laufenden Jahr zu den Topperformern.

Bei Kühne + Nagel (-1,3% auf 220,30 Fr.) sorgt nach der Beilegung des Hafenarbeiterstreiks an der US-Ostküste nun die Sorge vor steigenden Kosten der Reeder für Abgabedruck. Zuvor hatte der Streik die Aktien gedrückt. Am Berichtstag markierte der Kurs bei 218 Franken kurzzeitig ein Jahrestief.

Unter Abgaben leiden Givaudan (-1,0%). Am Markt ist von Gewinnmitnahmen vor dem kommende Woche erwarteten Zwischenbericht die Rede. Dahinter folgen VAT (-1,2%) sowie Sika (-0,9%), die an die Vortagesschwäche anknüpfen.

Auch bei Sonova (-0,8%) dürfte es sich um Gewinnmitnahmen handeln. Die Aktien hatten am Vortag gut drei Prozent gewonnen – dabei stützte ein positiver Kommentar der Experten von Baader Europe.

Als Belastung für den Gesamtmarkt erweisen sich die beiden Schwergewichte Nestlé (-0,6%) und Novartis (-0,3%). Roche (+0,4%) sind dagegen kaum verändert. Mit ABB (-0,7%) gibt dafür eine weitere «schwere» Aktie nach.

Am breiten Markt fallen DocMorris mit volatilen Kursen auf. Zuletzt notieren sie mit 0,9 Prozent leicht im Minus. Konkurrent Redcare Pharmacy rechnet für 2024 wegen der höheren Werbeausgaben für das E-Rezept mit einem geringeren Gewinn als bisher und senkt die Margenerwartung. (awp/mc/ps)

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