CH-Schluss: SMI zieht um 1,6% auf 9’151 Punkte an
Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Dienstag deutlich fester geschlossen und damit an den positiven Trend zu Wochenbeginn angeknüpft. Am Nachmittag nahmen die Dividendenpapiere im Schlepptau der freundlichen US-Börsen noch deutlich an Fahrt auf. Damit trotzte sie dem weiter ungelösten Handelsstreit zwischen den Vereinigten Staaten und China sowie der nach wie vor ungelösten Frage um einem möglicherweise doch noch geregelten Austritt Grossbritanniens aus der EU.
US-Präsident Donald Trump hat derweil vor seiner mit Spannung erwarteten Ansprache zur Lage der Nation erneut den Bau einer Mauer an der Grenze zu Mexiko gefordert. Börsianer warteten nun darauf, welche Themen er neben seinem Kernanliegen ansprechen wird. Gemeint sind vor allem Aussagen zur Lage im Handelsstreit mit China.
Der Swiss Market Index (SMI) zog bis Handelsende um 1,54 Prozent auf 9’150,56 Punkte an. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) stieg um 1,71 Prozent auf 1’415,83 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 1,49 Prozent auf 10’698,55 Punkte. Alle drei Indizes haben damit am Dienstag neue Jahreshöchststände markiert. Von den 30 Top-Werten schlossen 28 im Plus und zwei im Minus.
AMS erlitten nach Zahlen mit minus 6,9 Prozent die mit Abstand grössten Verluste; im Tagesverlauf gab es zwischenzeitlich sogar deutlich zweistellige Abgaben. Die Anleger waren vor allem von den sehr vorsichtigen Prognosen für das laufende erste Quartal sowie der gestrichenen Dividende enttäuscht. Der Titel steht seit einiger Zeit wegen der Absatzschwäche beim wichtigen Kunden Apple nicht mehr in der Gunst der Anleger und büsste im Vorjahr beinahe drei Viertel an Wert ein.
Deutlich nach oben ging es hingegen mit den Bank-Aktien. Laut Händlern profitierten sie nach dem schwachen Wochenstart von einer Gegenbewegung. Das traf vor allem auf Julius Bär (+5,0%) zu, die am Montag nach den Jahreszahlen Terrain eingebüsst hatten. Die Titel der UBS zogen um 2,4 Prozent an und diejenigen der Credit Suisse um 2,3 Prozent.
Mit LafargeHolcim ging es um 3,0 Prozent nach oben. Der Zementkonzern prüft Medienberichten zufolge Optionen für die Sparte Mittlerer Osten und Afrika. Es könnte demnach zu einem Verkauf oder einem Börsengang der Einheit kommen. Der Zementkonzern bewerte das Geschäft mit bis zu 8 Milliarden Dollar, berichtete Bloomberg.
Deutlich fester tendierten auch andere zyklische Werte wie Richemont (+3,2%), Schindler (+2,6%), Clariant (+2,5%) oder ABB (+2,1%).
Als Stützen des Marktes erwiesen sich auch die Schwergewichte: Nestlé legten 1,7 Prozent zu. Die beiden Pharmaschwergewichte Novartis und Roche wurden um 1,2 und 1,0 Prozent höher bewertet. Auch andere Gesundheitswerte wie Lonza (+2,8%) und Sonova (+2,4%) standen in der Gunst der Investoren.
Die Aktien von Sika (-0,4%) litten dagegen unter einer Studie von Morgan Stanley. Die US-Bank hat die Bewertung der Papiere mit einem «Underweight»-Rating aufgenommen. Die Experten begründeten dies mit einem wenig attraktiven Risiko-Profil.
Auch am breiten Markt waren Papiere aus dem Gesundheitssektor gefragt, wie die Kursaufschläge bei Straumann (+1,8%), Ypsomed (+1,8%) und Coltene (+1,7%) zeigten. Mit Panalpina ging es gar um 5,5 Prozent nach oben. Am Montag hatte der Eigentümer des Logistikers einer Übernahmeofferte der dänischen DSV eine Absage erteilt – was zu zweistelligen Kursverlusten geführt hatte.
Nach einem kritischen Analystenkommentar trennten sich die Anleger jedoch von Komax-Aktien (-0,5%). Kepler Cheuvreux hatte die Bewertung der Papiere mit dem Rating ‹Reduce› wieder aufgenommen.
Und Sunrise büssten 2,5 Prozent ein. Händler verwiesen auf die anhaltenden Spekulationen um eine Übernahme des Kabelnetzbetreibers UPC, die den Telekomkonzern finanziell strapazieren könnte. Zudem hat Barclays die Empfehlung auf ‹Equalweight› von ‹Overweight› gesenkt. (awp/mc/ps)