Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Freitag klar im Plus geschlossen und beendete damit auch die Gesamtwoche knapp positiv. Nach dem Dämpfer wegen der unerwartet hohen Konsumentenpreise vom Vortag hat der Leitindex SMI die Marke von 11’200 Punkten wieder zurückgewonnen. Auch im Vergleich zum Schlussstand von Ende 2023 notieren die Schweizer Aktien nun etwas höher. Die am Freitagnachmittag vorgelegten Daten zu den Produzentenpreisen in den USA haben die Börsen hierzulande kaum bewegt, auch wenn sie etwas tiefer ausgefallen sind als erwartet. Ebenso wenig vermochten die Quartalszahlen einiger der grossen US-Banken den Schweizer Aktien den Stempel aufzudrücken.
Laut einer Einschätzung von Raiffeisen Schweiz hat sich gegen Ende der ersten vollen Handelswoche des neuen Jahres verhaltener Optimismus breitgemacht. Die Bank verweist aber auch auf die bereits grossen Unterschiede in der Performance seit Jahresbeginn zwischen einzelnen Titeln: Zwischen dem aktuellen Leader Novartis (rund +8%) und dem Schlusslicht Sika (-12%) liegen bereits Welten.
Der Leitindex SMI schloss 0,65 Prozent höher bei 11’226,4 Punkten. Im Vergleich zum Stand vom vergangenen Freitag ergab sich ein Wochenplus von 0,4 Prozent. Der 30 Titel umfassende SLI legte 0,56 Prozent auf 1772,74 Punkte zu und der breite SPI 0,66 Prozent auf 14’631,17 Punkte. Unter den 30 Blue Chips gab es 23 Gewinner und 6 Verlierer, SIG schlossen gehalten.
Am besten abgeschlossen haben SGS (+2,1%) und Geberit (+1,6%). SGS erhielt dabei Rückenwind von Morgan Stanley. Die Bank hatte das Rating für die Titel in einer Branchenstudie auf «Equal Weight» von «Underweight» erhöht. SGS sei in den letzten zwölf Monaten die Aktie mit der schlechtesten Performance innerhalb des Sektors gewesen, hiess es dort zur Begründung. Bei der aktuellen Bewertung seien die Aktien zwar immer noch nicht günstig, aber der Abwärtstrend dürfte nun den Boden erreicht haben.
Klar höher gingen auch UBS (+1,2%) aus der Sitzung. Nach den ersten Publikationen der Quartalsresultate der verschiedenen US-Banken gerieten die Titel vorübergehend noch etwas unter Druck. Bald schon setzte sich aber eine positivere Sichtweise durch und die Aktien zogen in der zweiten Handelshälfte deutlich an.
Für Julius Bär (+0,3%) hat Keefe, Bruyette & Woods (KBW) das Kursziel etwas angehoben und dabei das Rating «Market Perform» bestätigt. Die Bedingungen für die Privatbank seien zum Jahresende 2023 allerdings schwierig geblieben, hiess es dazu unter anderem.
Mit den Aktien von Schindler (+1,3%), Holcim (+1,3%) oder Kühne+Nagel (+0,9%) haben auch einige zyklische Werte deutlicher angezogen.
Getragen wurde der Gesamtmarkt insbesondere von den Schwergewichten Nestlé (+1,1%) und Roche GS (+0,8%). Novartis (+0,1%) hinkten im Vergleich etwas hinterher, liegen aber im noch jungen Jahresrennen weiterhin mit Abstand an der Spitze.
Auf der Gegenseite büssten Partners Group (-0,6%) nach Zahlen an Terrain ein. Der Asset Manager hat 2023 zwar Neugelder in Milliardenhöhe angezogen und die verwalteten Vermögen gesteigert, Analysten hatten allerdings mit noch mehr gerechnet.
Richemont (-0,2%) und Swatch (-0,7%) wurden von einer Gewinnwarnung des Konkurrenten Burberry etwas gebremst. Gleichzeitig nahm Jefferies die Kursziele im Rahmen einer Branchenstudie die Kursziele für beide Titel etwas zurück.
Im breiten Markt schossen Santhera um 17 Prozent in die Höhe. Nach den USA und der EU hat auch die britische Gesundheitsbehörde MHRA die Zulassung für Agamree (Vamorolon) erteilt.
Deutlich höhere Kurse gab es auch für AMS Osram (+5,0%) und Temenos (+3,7%). Für AMS hat Bernstein das Rating auf «Outperform» von «Market Perform» hochgestuft, während JPMorgan die Kaufempfehlung für Temenos mit erhöhtem Kursziel bestätigt hat. (awp/mc/pg)