CH-Schluss: SMI geht unverändert aus dem Handel

Boerse

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Mittwoch leicht im Minus geschlossen. Der Leitindex SMI startete am Morgen freundlich in den Handelstag und kletterte am frühen Nachmittag gar auf einen neuen Höchststand bei 9’616 Punkten, gab die Gewinne bis zum Börsenschluss aber wieder ab. Stärkere Abgaben verhinderten die schwergewichtigen Novartis-Aktien, die nach der Vorlage von guten Geschäftszahlen des Pharmakonzerns deutlich zulegten.

Insgesamt präsentierte sich die Stimmung an den europäischen Handelsplätzen am Mittwoch eher verhalten. Die Investoren warteten nun vor allem auf die am Donnerstag anstehende Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) und eine mögliche Intervention, um der Euro-Rally etwas den Wind aus den Segeln zu nehmen, hiess es. Die protektionistischen Töne von US-Präsident Trump lasteten nicht nur auf dem Dollar sondern auch auf der Börsenstimmung generell, meinte ein Kommentator zudem.

Der Swiss Market Index (SMI) drehte zum Börsenschluss knapp ins Minus und schloss auf seinem Tagestief von 9’547,57 Punkten (-0,04%). Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) gab 0,20% auf 1’568,70 Punkte nach, und der breite Swiss Performance Index (SPI) verlor 0,08% auf 10’969,03 Zähler. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen 19 im Minus und elf im Plus.

Hauptthema am Markt waren am Mittwoch Novartis (+2,8%), die den ganzen Tag stärkste SMI-Titel waren. Der Pharmakonzern legte am Morgen ein Jahresergebnis vor, das am oberen Ende der Markterwartungen ausfiel. Positiv aufgenommen wurde an der Börse zudem der Ausblick des Konzerns für 2018 – «endlich» setze das Wachstum bei Novartis ein, kommentierte etwa die ZKB. Als Lichtblick hoben die Kommentatoren zudem den starken Absatz des seit längerem als Hoffnungsträger geltenden Herzmedikaments Entresto hervor.

Die Roche-Genussscheine (-1,0%) gehörten dagegen zu den zahlreicheren Verlierern unter den Blue Chips. Der an der anderen Rheinseite ansässige Basler Novartis-Konkurrent wird kommende Woche seine Jahreszahlen präsentieren. Die schwergewichtigen Nestlé-Aktien (-0,8%) belasteten den Markt mit Abgaben ebenfalls.

Deutlichere Verluste erlitten derweil auch die Swisscom-Aktien (-0,8%), für welche die US-Investmentbank Morgan Stanley am Mittwoch ihr «Underweight»-Rating bekräftigte. Als schwächste Blue-Chip-Titel gingen Geberit (-1,4%), LafargeHolcim (-1,7% sowie Clariant (-2,2%) aus dem Markt.

Die Finanzwerte präsentierten sich dagegen uneinheitlich. Im Plus schlossen die Titel der Grossbank CS (+0,3%) sowie Partners Group (+0,8%). Die Analysten von Morgan Stanley erhöhten ihr Kursziel für die Titel des auf Privatmarkt-Anlagen spezialisierten Vermögensverwalters, blieben allerdings bei ihrem Rating «Equal Weight». Freundlich schlossen zudem Versicherungswerte wie Swiss Re (+0,4%) oder Zurich (+0,2%). Abgaben erlitten dagegen die Bankenwerte Julius Bär (-0,5%) und UBS (-0,8%).

Weitere Kursgewinne gab es dagegen für die Logitech-Aktien (+2,6%), nachdem diese bereits am Vortag nach starken Quartalszahlen um 8% zugelegt hatten. Nach dem «starken Zahlenset» des Anbieters von Konsumelektronik haben die Analysten der CS aber auch von Baader Helvea ihre Gewinnschätzungen und die Kursziele nach oben revidiert. SGS (+0,1%) schlossen leicht fester. Die Titel des Genfer Warenprüfkonzerns hatten am Vortag nach der Vorlage von Jahreszahlen noch deutliche Abgaben erlitten.

Am breiten Markt zogen die Zur Rose-Aktien (+6,2%) deutlich an. Die Apotheken-Gruppe überraschte mit einem zweistelligen Umsatzwachstum im 2017 positiv. Dagegen schlossen Barry Callebaut (-1,6%) klar im Minus. Der Schokoladekonzern konnte mit seinen Zahlen für das erste Quartal 2017/18 zwar gefallen, nach einer starken Kursentwicklung im zweiten Halbjahr 2017 wurden jedoch Gewinne mitgenommen, wie es hiess.

Klare Kursverluste erlitten die Titel des Apple-Zulieferers AMS (-9,0%). Das Aktienresearch von JPMorgan senkte sein Rating für die Aktien wegen des schwächelnden Ausblicks für das iPhone X auf «Neutral» von «Overweight». Gar um rund 32% sackten die Aktien des Pharmaunternehmens Santhera ab. Dieses erwartet nun einen negativen Bescheid der EU-Behörden für seinen Antrag für das Medikament Raxone zur Behandlung der Krankheit Duchenne-Muskeldystrophie (DMD). (awp/mc/pg)

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